Der Ticker von Sonntag (04.10.2020) zum Nachlesen

Stand: 04.10.2020, 18:58 Uhr

  • Fallzahlen in Essen und Wuppertal übersteigen kritischen Wert
  • Ärzte: US-Präsident Donald Trump geht es besser
  • Spielabsage: Kicker von Erzgebirge Aue in Quarantäne
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Fallzahlen in Essen und Wuppertal übersteigen kritischen Wert

Die Corona-Infektionen in Essen sind am Wochenende stark angestiegen. Auf 100.000 Einwohner kommen 38,3 Infizierte, teilte die Stadt Essen am Sonntag mit. Der kritische Wert liegt bei 35. Laut Coronaschutzverordnung sind private Feiern im öffentlichen Raum nun nur noch für maximal 50 Teilnehmer gestattet. Die Stadt hat sich noch nicht dazu geäußert, wie sie vorgehen wird und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Vor allem an Schulen hat es viele neue Corona-Infektionen gegeben. Auch in Wuppertal kletterte der Wert über 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Ärzte: US-Präsident Donald Trump geht es besser

Nach seiner Infektion mit Covid-19 geht es US-Präsident Donald Trump nach Angaben seiner Ärzte zunehmend besser. Möglicherweise könne er schon am Montag in das Weiße Haus zurückkehren. Sie erklärten zudem, dass es dem Präsidenten am Freitagmorgen nicht gut gegangen sei: Trump habe hohes Fieber gehabt und seine Sauerstoffsättigung im Blut sei zurückgegangen. Während dieser Zeit sei ihm Sauerstoff zugeführt worden. Seit Freitag sei er dann aber ohne Fieber.

Zuvor hatte sich der US-Präsident selbst zu Wort gemeldet. In einer Videobotschaft aus dem Krankenhaus sagte er, dass er auf dem Weg der Besserung sei. Er fühle sich sehr viel besser, aber in den nächsten Tagen komme wohl die wahre Prüfung. Man werde sehen, was dann passiert. Damit beschrieb der Präsident seinen Zustand als wesentlich kritischer als seine eigenen Ärzte. Sie hatten am Samstag von eher milden Symptomen berichtet.

Nach Bekanntwerden seiner Covid-19-Erkrankung hat sich der Rückstand Trump in der Wählergunst auf seinen demokratischen Rivalen Joe Biden erhöht. Biden liegt der heute veröffentlichten Reuters/Ipsos-Erhebung zufolge zehn Prozentpunkte vor Trump. Das ist eine Zunahme von ein bis zwei Punkten zu den Erhebungen der Vorwoche.

Viele NRW-Firmen streichen Weihnachtsfeiern

Zum Jahresausklang noch mal kräftig auf Firmenkosten feiern - auch darauf müssen im Corona-Jahr 2020 viele Beschäftigte verzichten. Die Gastronomie in NRW erwartet am Jahresende deutliche Umsatzrückgänge, weil wegen der Corona-Pandemie zahlreiche Weihnachtsfeiern gestrichen werden.

"Nach einer stichprobenartigen Umfrage bei Gastwirten und Caterern fallen 80 bis 90 Prozent der Feiern aus", sagte Thorsten Hellwig vom Deutschen Hotel- und Gastestättenverband (Dehoga). Viele Firmen empfänden Weihnachtsfeiern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit Kurzarbeit, ungewisser Zukunft und Corona-bedingter "Quarantäneangst" offensichtlich als unpassend, berichtete Hellwig.

Virtueller Marathon in Köln mit Spezial-App

Der Marathon in Köln findet heute coronabedingt zum ersten Mal virtuell statt. 3.300 Läufer haben sich immerhin für das Laufevent angemeldet. Eine spezielle App auf dem Handy begleitet die Läufer bei ihrem Marathon und zeichnet Verlauf und Zeit auf.

Wo die Sportler laufen, ist dabei völlig egal. Sie können quasi überall auf der Welt eine von ihnen gewählte Distanz laufen und über die App nach Köln übermitteln. Der virtuelle Marathon findet zwischen 8 und 18 Uhr statt. ARD-Sportreporter Tom Bartels moderiert die Siegerehrung im Livestream ab 18 Uhr.

Spielabsage: Spieler von Erzgebirge Aue in Quarantäne

Das Coronavirus bringt zum ersten Mal in dieser Saison den Spielplan im deutschen Profi-Fußball durcheinander. Aus dem Sonntagsspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Erzgebirge Aue wird nämlich nichts.

Die Mannschaft von Aue musste auf Anweisung des Gesundheitsamtes wieder zurück ins Erzgebirge reisen, nachdem gestern zwei weiteren Coronafälle bestätigt worden waren.

Stadt Münster kontrolliert Kneipen und Partys

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Bar in Münster bleibt diese noch bis Mitte dieser Woche geschlossen. Mehr als zehn Menschen hatten sich hier vor einer Woche infiziert. Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt war am Wochenende wieder unterwegs, um Kneipen, Restaurants und Party-Locations zu kontrollieren.

Corona-Helfer: Freikarten für Spiel der Nationalmannschaft in Köln?

Der Deutsche Fußball-Bund will beim nächstmöglichen Heimspiel der Nationalmannschaft mit Zuschauern ausschließlich Freikarten verteilen. Diese sollen bestmöglich an Menschen gehen, die sich "in der Corona-Pandemie für andere eingesetzt" haben. Das teilte der DFB heute mit. Ob die Aktion beim Testspiel gegen die Türkei am Mittwoch in Köln umgesetzt wird, hängt davon ab, ob die Gesundheitsbehörden der Stadt für die Partie Fans zulassen.

Um Karten können sich alle Fans unter den bekannten Vorbehalten ab Montag (12 Uhr) an im DFB-Ticketshop online bewerben. Der DFB plant für das Spiel mit 9.200 Zuschauern und damit mit einer 20-Prozent-Auslastung der Arena. Sollten auch am Mittwoch keine Fans zugelassen sein, soll die Aktion des DFB entweder am 13. Oktober im Nations-League-Spiel gegen die Schweiz ebenfalls in Köln.

Weniger Krankmeldungen in Corona-Zeiten

Arbeitnehmer sind wegen der Corona-Krise seltener krankheitsbedingt ausgefallen als noch im Vorjahr. Die Zahl der Krankmeldungen sank sogar auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Dies ergab eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts (Wido) der Krankenkasse AOK.

81 Corona-Fälle auf Schlachthof in Niedersachsen

Im emsländischen Sögel sind inzwischen 81 Beschäftigte des Schlachthofes Weidemark mit dem Coronavirus infiziert. Um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, gibt es eine neue Allgemeinverfügung für die Samtgemeinde Sögel. Zusammenkünfte im öffentlichen und im privaten Raum sind ab sofort mit maximal sechs Personen erlaubt; diese Grenze gelte auch für Betriebe in Gaststätten pro Tisch, wie der Landkreis Emsland heute mitteilte.

Ständige Impfkommission dämpft Erwartungen an Corona-Impfung

Mitglieder der Ständigen Impfkommission dämpfen die Erwartungen an eine Impfung gegen das Coronavirus. In den ersten Monaten nach der Zulassung sei ein Impfstoff nur in begrenzter Menge verfügbar, sagen mehrere Virologen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zudem würden viele Monate vergehen, bis genügend Bürger geimpft seien, um Maßnahmen wie die Maskenpflicht oder Abstandsregeln aufzuheben. Bis in Deutschland wieder ein normales Leben möglich sein werde, könnten anderthalb bis zwei Jahre vergehen, schätzt einer der Mediziner.

Ökonom sieht Bewusstsein für Sozialstaat gestärkt

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht des Berliner Ökonomen Marcel Fratzscher zu einem neuen Bewusstsein für Solidarität und Sozialstaat geführt. Den Menschen sei bewusst geworden, dass Deutschland durch den starken Sozialstaat im Vergleich zu den Nachbarn relativ gut durch die Krise gekommen sei, sagte der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Deutschlandfunk. Die Feindlichkeit gegenüber staatlichen Institutionen sei in dieser Krise in Deutschland sehr gering.

Entgegen der landläufigen Meinung sei Deutschland "in vielerlei Hinsicht nicht besser durch diese Krise gekommen" als andere Länder, erläuterte der Ökonom. "Bei der Gesundheit haben wir eine größere Anzahl von Infizierten relativ zur Bevölkerung als die meisten anderen Länder der Welt." Es gebe viele Länder, die "es deutlich besser gemacht haben als wir". Wirtschaftlich gesehen erlebe Deutschland eine deutlich tiefere Wirtschaftskrise und größere Einkommensverluste für Menschen, als die meisten anderen Länder der Welt. Auch bei der Abwägung zwischen Gesundheit, Wirtschaft und Grundrechten habe die Bundesrepublik im Frühjahr mehr Restriktionen gehabt, als die meisten anderen Länder der Welt.

Frankreich meldet neuen Höchststand an Corona-Neuinfektionen

Mit fast 17.000 neu registrierten Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden hat Frankreich einen neuen Höchststand erreicht. Laut gestern veröffentlichten Zahlen wurden dabei binnen eines Tages 16.972 Neuinfektionen verzeichnet.

Frankreich gehört zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie stieg auf rund 32.200.

Kaaba in Mekka wieder für Pilger geöffnet

In Saudi-Arabien darf die heiligste Stätte des Islam, die Kaaba in Mekka, wieder besucht werden. Nach monatelanger Sperrung dürfen ab heute wieder bis zu 6.000 Gläubige täglich in die Große Moschee. Vorerst allerdings nur saudische Staatsbürger oder Ausländer, die im Land wohnen.

In der zweiten Phase der Öffnung ab dem 18. Oktober sollen bis zu 15.000 Pilger pro Tag in die Moschee gelassen werden. Ausländische Pilger dürfen möglicherweise wieder ab November ins Land.

2.279 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Sonntag 2.279 neue Corona-Infektionen gemeldet, deutlich mehr als die 1.411 vom Sonntag der Vorwoche. Wie aus dem am Samstag veröffentlichen Lagebericht des RKI hervorgeht, wurden innerhalb von sieben Tagen 12.954 Infektionen bekannt, im Vergleich zum Vorwochenzeitraum eine Steigerung um 1.823. In der Regel sind die veröffentlichten Infektionszahlen an Sonn- und Montagen im Vergleich zu den Vortagen niedriger, was auch daran liegt, dass am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

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