Der Ticker vom Donnerstag (17.09.2020) zum Nachlesen

Stand: 17.09.2020, 19:45 Uhr

  • RKI meldet hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen
  • Keine Zuschauer beim Bundesliga-Start
  • Karnevalschefs treffen sich
  • Reisewarnung für weite Teile der Niederlande und Wien
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

WHO: "Alarmierender" Anstieg der Corona-Infektionen in Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa als "alarmierend" bezeichnet. Die Entwicklung müsse ein "Alarmsignal für uns alle" sein, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge heute in Kopenhagen.

In Europa - wozu die WHO 53 Länder inklusive Russland zählt - wurden bisher fast fünf Millionen Corona-Fälle registriert. Mehr als 227.000 Menschen starben an den Folgen. Täglich werden der WHO zufolge derzeit zwischen 40.000 und 50.000 neue Ansteckungen festgestellt. Vergangenen Freitag wurde die bisher höchste Zahl von 54.000 Neu-Infektionen verzeichnet, was aber auch an einer Zunahme der Tests liegt.

Mehrere europäische Länder verschärften im Kampf gegen eine zweite Welle ihre Maßnahmen. Im Nordosten Englands gelten ab Freitag strikte Ausgehregeln, in Österreich werden private Treffen wieder stark eingeschränkt. Frankreich verschärft die Corona-Maßnahmen in Lyon und Nizza.

Fast 2.200 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet

2.194 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland innerhalb des gestrigen Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gemeldet. Die Schwelle von 2.000 täglich bekannt gewordenen Ansteckungen war zuletzt in der zweiten Augusthälfte überschritten worden. Insgesamt sind 2194 Fälle sogar der höchste Wert seit April.

Bundesliga-Auftakt doch ohne Zuschauer

Beim Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem FC Schalke 04 dürfen am morgigen Freitagabend nun doch keine Zuschauer dabei sein. Das entschied die Stadt München heute mit Verweis auf die steigenden Corona-Infektionszahlen in der Landeshauptstadt.

Karnevalisten treffen sich mit der Landesregierung

Seit Monaten wird darüber diskutiert, ob und wie die kommende Karnevalsession stattfinden kann. Die Meinungen gehen stark auseinander - von Komplettabsage bis zu Sitzungen und Straßenkarneval mit Hygiene- und Abstandsregeln. Am morgigen Freitag treffen sich nun die Chefs der Karnevalshochburgen Köln, Bonn, Aachen und Düsseldorf mit Vertretern des Landesregierung, um über die kommende Session zu beraten.

Abzusehen ist bereits, dass Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf einen gemeinsamen Plan vorlegen werden. Städte und Landesregierung hatten schon länger angekündigt, bis Mitte/Ende September eine Grundsatzentscheidung zu treffen. Denn die Karnevalisten brauchen Planungssicherheit. Und es ist eine breite flächendeckende Entscheidung nötig. In manchen Städten sind Sitzungen und Umzüge bereits abgesagt.

Betrug mit Corona-Hilfen: Ermittlungen in mehr als 10.000 Fällen

Wegen Betrugs mit Corona-Soforthilfen und anderer Betrügereien gehen Staatsanwaltschaften und Ermittler in mehr als 10.000 Fällen vor. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den Justizministerien und Staatsanwaltschaften der Länder hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.

Demnach meldeten bis auf Thüringen alle Bundesländer Fälle. Der Schaden könnte sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Die meisten Fälle (4.300) registrierte NRW. Allein die Staatsanwaltschaft Köln führt rund 900 Verfahren wegen Betrugs, bei denen es um mehr als neun Millionen Euro geht.

Mindestens zwei Milliarden Euro Kosten für Krankenkassen

In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind für das deutsche Gesundheitssystem zusätzliche Kosten von mindestens zwei Milliarden Euro entstanden. Das geht laut einem Bericht der Düsseldorfer "Wirtschaftswoche" aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Getragen würden die Kosten allein von den gesetzlichen Krankenkassen, private Krankenversicherungen blieben außen vor.

Die angebliche Superspreaderin von Garmisch

Eine Touristin habe auf einer Kneipentour durch Garmisch-Partenkirchen viele Menschen mit Corona infiziert, so war es vielerorts zu lesen. Danach wurden Forderungen laut, die US-Bürgerin müsse hart bestraft werden - doch die Belege für die Geschichte sind dünn.

Kinobranche fordert weniger strenge Abstandsregelungen

Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Kinobranche hat für die Kinos bundesweit "Abstandsregelungen mit Augenmaß" gefordert. In der Erklärung wird vorgeschlagen, die Abstandsregeln deutschlandweit auf einen Sitzplatz zwischen Besuchergruppen zu reduzieren, ohne Maskenpflicht am Sitzplatz während des Films. Als Vorbild nennen die Kino-Betreiber die gelockerten Regelungen in NRW und Sachsen.

In den meisten Bundesländern gilt demnach noch der Abstand von 1,50 Metern zwischen den Besuchern im Saal. Die Auslastung der Plätze mit 25 bis 30 Prozent käme "praktische einem Berufsverbot gleich", so die AG Kino-Gilde Deutscher Filmkunsttheater.

Reisewarnung für Wien und weite Teile der Niederlande

Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Wien und Budapest aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen. Außerdem weitet es seine Reisewarnung auf weite Teile der Niederlande aus. Die Reisewarnung gelte nun auch für die Provinzen Südholland (mit Rotterdam und Den Haag) und Nordholland (mit Amsterdam).

Auch für weitere Teile Frankreichs, nämlich die Region Hauts-de-France und das Überseegebiet La Réunion, sprach das Ministerium am Abend eine Reisewarnung aus. Ebenso für Regionen in Kroatien, in Rumänien, in der Schweiz und in Tschechien.

Unicef: Corona stürzt 150 Millionen Kinder in Armut

Die Corona-Pandemie hat laut den UN 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt. Insgesamt müssten nun 1,2 Milliarden Mädchen und Jungen ein Leben in Armut fristen, heißt es in einer heute in New York vorgestellten Studie des Kinderhilfswerks Unicef.

In den kommenden Monaten drohen den Angaben zufolge viele weitere Kinder durch die Corona-Krise in die Armut zu geraten, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die Menschheit befinde sich näher am Beginn als am Ende der Krise. Viele Familien, die gerade im Begriff gewesen seien, ein höheres Einkommen zu erzielen, seien durch Covid-19 zurück in die Armut gerutscht.

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EU-Parlament fordert Corona-Finanzhilfe für Kultursektor

Das Europaparlament hat mehr finanzielle Unterstützung für den Kultursektor gefordert. Der geplante EU-Wiederaufbaufonds müsse mehr Mittel speziell für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa bereitstellen, betonten die EU-Abgeordneten in einer heute verabschiedeten Resolution.

Mindestens zwei Prozent des milliardenschweren Wiederaufbaufonds müsse in die Kulturindustrie fließen. Die Mitgliedsstaaten müssten zudem sicherstellen, dass soziale und wirtschaftliche Finanzhilfen auch auf nationaler Ebene für Kulturschaffende zugänglich seien. Nach Angaben des Parlaments entfallen rund 7,8 Millionen Arbeitsplätze auf die Branche. Das entspricht rund vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU.

Weitere Partie von Alemannia Aachen abgesagt

Nach dem Ausfall des Fußballspiels von Alemannia Aachen am Mittwoch gegen den SV Lippstadt wegen eines Corona-Falls wurde auch die nächste Partie der Aachener in der Regionalliga West bei Fortuna Düsseldorfs U23 am Samstag abgesagt.

Aufgrund eines positiv auf das Coronavirus getesteten Alemannia-Spielers befinden sich weitere Mitglieder des Aachener Kaders sowie Teile des Trainer- und Betreuerstabs vorerst in häuslicher Quarantäne. Ein Nachholtermin für die Partie steht noch nicht fest.

Virologe Streeck dämpft Impfstoff-Hoffnungen und warnt vor "Alarmismus"

Fast täglich gibt es neue Meldungen über mögliche Impfstoffe gegen Corona. Laut dem Bonner Virologie-Professor Hendrik Streeck könne man allerdings "nicht vorhersagen", wann ein wirksamer Impfstoff marktreif sei. "Schon die Debatten darum halte ich für teils recht unseriös", sagte er dem "Handelsblatt". "Während sich ein Wirkstoff schnell kreieren lässt, können wir nicht vorhersagen, ob er funktioniert oder nicht." Gerade die Phase der Tests sei "immer voller Überraschungen".

Streeck warnt der Zeitung zufolge zugleich vor "Alarmismus" und "Stimmungsmache" in Deutschland, zumal die Pandemie aktuell "vergleichbar gut zu managen" sei. "Man muss nicht mehr das ganze Land lahmlegen."

Hilfe für Kommunen

Städte und Gemeinden können darauf hoffen, bald einfacher direkte Hilfen vom Bund zu bekommen. Der Bundestag will heute das Grundgesetz entsprechend ändern.

Wegen der Corona-Pandemie haben die Kommunen zur Zeit zum Beispiel deutlich weniger Gewerbesteuer-Einnahmen. Mit der Gesetzesänderung will die Regierungskoalition Hilfen ermöglichen.

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