Ticker vom Freitag (17.07.2020) zum Nachlesen

Stand: 17.07.2020, 19:24 Uhr

  • Regelmäßige Corona-Tests für Lehrer und Erzieher
  • Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tönnies-Geschäftsführung
  • "Tourismus-Wegweiser" für Inlandsurlauber
  • Auch im Mai: Weniger Umsatz bei Hotels und Gastronomie
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden

Regelmäßige Corona-Tests für Lehrer und Erzieher

Die NRW-Landesregierung bietet den rund 360.000 Beschäftigten in Schulen und Kitas an, sich bis zu den Herbstferien regelmäßig auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus testen zu lassen. Die Kosten dafür werde das Land übernehmen, sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums.

Für Schüler und Kitakinder sei ein solches Angebot hingegen nicht geplant. Sollte in einer Schule ein Infektionsgeschehen auftreten, werde künftig aber "sofort und umfänglich" getestet. Zuvor hatte die "WAZ" berichtet. Das Angebot, sich ohne konkreten Anlass regelmäßig testen zu lassen, gelte für Lehrer, Erzieher, Kindertagespfleger, Mitarbeiter im offenen Ganztag, sozialpädagogisches und nicht-pädagogisches Personal, sagte der Ministeriumssprecher.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tönnies-Geschäftsführung

Nach zahlreichen Anzeigen wegen des massiven Corona-Ausbruchs in Deutschlands größtem Fleischwerk ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen die Geschäftsführung von Tönnies. Grund dafür sei aber kein neuer Ermittlungsstand, sondern das übliche Fortschreiben eines solchen Verfahrens, sagte ein Sprecher der Bielefelder Staatsanwaltschaft.

Die Behörde hatte in den vergangenen Wochen zunächst gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt. Bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld sind seit dem Corona-Ausbruch im Tönnies-Hauptwerk in Rheda-Wiedenbrück Mitte Juni nach Angaben der Behörde rund 50 Strafanzeigen eingegangen.

"Tourismus-Wegweiser" für Inlandsurlauber

Damit sich Reisende besser auf die jeweiligen Corona-Regeln in den Bundesländern einstellen können, hat die Bundesregierung einen neuen digitalen "Tourismus-Wegweiser" vorgestellt. Neben allgemeinen Abstandsregelungen oder Vorgaben zu einer Mund-Nasen-Bedeckung wird auch aufgeführt, welche Beschränkungen es zu Gästezahlen bei Hotels und Campingplätzen gibt, ob und bis wann jeweils Kneipen öffnen dürfen oder wieviele Menschen an Kulturveranstaltungen teilnehmen dürfen.

Hinweise gibt es zu insgesamt 45 Rubriken. Änderungen der jeweiligen Beschränkungen in den Urlaubsgebieten sollen regelmäßig aktualisiert werden.

Hotels und Gastronomie machten auch im Mai weniger Umsatz

Auch im Mai haben deutlich weniger Menschen ihr Geld in nordrhein-westfälischen Hotels, Restaurants und Kneipen ausgegeben als im Jahr zuvor. Der Umsatz ging - unter Berücksichtigung der Preisentwicklung - insgesamt um 58,7 Prozent zurück. Das teilte das Statistische Landesamt heute mit.

Bedingt durch die Corona-Krise waren die Einbußen besonders hoch bei Hotels (knapp 81 Prozent) und in der Gastronomie, die vom Ausschank geprägt ist (gut 65 Prozent). Restaurants lagen bei rund der Hälfte ihres vorherigen Umsatzes. Zudem waren fast ein Fünftel weniger Menschen in der Branche beschäftigt als noch im Mai 2019.

Obwohl Gastronomie und Hotels im Mai nach der Corona-Zwangspause langsam wieder die Türen öffnen durften, konnten die massiven Umsatzeinbußen nicht verhindert werden. Durch Abstandsregeln, Hygieneauflagen und zurückhaltende Besucher sind die Gastronomen und Hoteliers noch weit vom Normalbetrieb entfernt.

Bendzko gibt Konzert zur Erfoschung von Corona-Risiken

Bei einem Konzert mit Tim Bendzko wollen Forscher der Uniklinik Halle mehr über Großveranstaltungen in Corona-Zeiten herausfinden. Derzeit werden 4.000 gesunde Freiwillige zwischen 18 und 50 Jahren gesucht, die am 22. August ein Konzert des Berliner Musikers ("Keine Maschine") in Leipzig besuchen wollen, teilten die Projektverantwortlichen in Halle mit.

Erste Ergebnisse der Studie werden vier bis sechs Wochen später erwartet. Während des Projekts gelten strenge Hygieneregeln. Hauptziel der Forscher ist es, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen in Hallen berechnet werden kann.

UN prognostiziert weltweiten Anstieg bei Hungernden

Die Zahl der Hungernden weltweit wird wegen der Folgen der Corona-Pandemie drastisch steigen. Das geht aus einem Bericht des Welternährungsprogramms und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation hervor, der heute in Rom veröffentlicht wurde.

In etwa 25 Ländern werden die Menschen demnach in den kommenden Monaten verheerendem Hunger ausgesetzt sein. Die größte Not werde in Afrika herrschen. Die Zahl der akut mangelernährten Menschen könne von 149 Millionen vor dem Covid-19-Ausbruch auf 270 Millionen bis Jahresende steigen, wenn nicht umgehend Hilfe geleistet werde.

Corona-Infektionen nach Hochzeit gestiegen

Eine Hochzeitsfeier hat die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus im Kreis Mettmann steigen lassen. In Langenfeld und Monheim sei die Zahl der Infizierten heute auf zusammengenommen 46 gestiegen, teilte der Kreis mit. Insgesamt gab es 136 aktuell Infizierte in dem zwischen Düsseldorf und Wuppertal gelegenen Kreis mit rund 485.000 Einwohnern.

Bei der wichtigen Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen lag der Kreis damit auf Platz eins in NRW: Nach der Feier hätten sich durch die familiäre Verflechtung weitere Infektionen ergeben, so der Kreis. Das Kreisgesundheitsamt verfolge die Kontakte. In Langenfeld seien derzeit 56 Menschen in Quarantäne, in Monheim seien es 77.

Wieder mehr Starts vom Flughafen Düsseldorf

Nach dem massiven Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Krise verzeichnet der Flughafen Düsseldorf wieder mehr Flüge. Aktuell gebe es täglich rund 200 Starts und Landungen, das sind doppelt so viele wie zu Beginn der Ferien, teilte der Airport mit.

Demnächst könnte die Zahl auf 300 Flüge pro Tag steigen, da mehrere Airlines weitere Ziele ansteuern wollen. Zum Beispiel will Etihad wieder eine Langstreckenverbindung nach Abu Dhabi anbieten.

Nach Kontrolle: Schlachtung bei Tönnies war erneut unterbrochen

Die Schlachtung beim Fleischkonzern Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück wurde wieder aufgenommen. Sie konnte heute Morgen erst verspätet starten, wie das Unternehmen mitteilte. Der Grund: Bei Kontrollen durch die Bezirksregierung sei das Unternehmen von den Behörden am Donnerstag (16.07.2020) darüber informiert worden, dass "an Arbeitspositionen zusätzliche Umrüstungen" vorgenommen werden sollten, so ein Tönnnies-Sprecher. Das sei nun geschehen.

Unter dem Eindruck der Ereignisse bei dem Schlachtkonzern tagt parallel dazu heute der NRW-Landtagsausschuss. Bei der Sondersitzung geht es um die Frage, was die Landesregierung tut, um die Krise auf dem Schweinemarkt zu lösen.

Karstadt in Bielefeld bleibt bestehen

Die Karstadt-Filiale in Bielefeld wird doch nicht schließen. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Warenhauskette Jürgen Ettl sagte heute, nach Zugeständnissen der Vermieter seien die Schließungen mehrerer Warenhäuser vom Tisch - außer dem in Bielefeld auch eines in Berlin, eines in Hamburg, das in Leonberg, eines in Nürnberg und jenes in Singen.

Damit seien gut 500 weitere Arbeitsplätze gerettet. Die Zahl der von der Schließung bedrohten Filialen sinkt damit von ursprünglich 62 auf 50. Ettl betonte gleichzeitig, er hoffe, dass es gelingen werde, noch weitere Filialen vor der Schließung zu bewahren. Der schon seit Langem angeschlagene Warenhauskonzern war durch die Corona-Krise wirtschaftlich zusätzlich in Schieflage geraten.

Studierende aus Europa sollen wieder in USA einreisen dürfen

Studierende aus NRW oder anderswo in Europa will die US-Regierung von den Corona-Reisebeschränkungen ausnehmen. Das gab das amerikanische Außenministerium bekannt. Zudem solle es Ausnahmen für einige Au-pairs und Familienmitglieder von Visa-Inhabern geben.

Der Schritt ist Teil der US-Bemühungen, den internationalen Reiseverkehr nach den massiven Beschränkungen wegen der Corona-Krise wieder allmählich zu öffnen. US-Präsident Donald Trump hatte im März die Einreise von Personen aus den meisten europäischen Ländern wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen untersagt.

Chaos-Computer-Club: Potenzial der Warn-App nicht ausgeschöpft

Auch einen Monat nach ihrer Einführung gibt es noch manche Probleme mit der Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts. Nach so langer Zeit könne man durchaus "verlangen, dass Kinderkrankheiten - zumindest in der Technik - mal langsam weg sind", sagte Linus Neumann vom Chaos-Computer-Club heute im Interview bei WDR5.

Neumanns Zwischenfazit: Die App beschleunige zwar die Meldekette bei Coronavirus-Infektionen. Das Potenzial dieser an sich sehr nützlichen Software sei aber noch längst nicht ausgeschöpft.

Parookaville-Festival diesmal in abgespeckter Version

Es ist einer der beliebtesten Events in NRW und Deutschland, das Parookaville-Festival für elektronische Tanzmusik. Ursprünglich wurden 85.000 Tanzwütige auf dem Militärgelände am Flughafen Weeze erwartet. Corona hat den Festivalmachern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

Nur jeweils 100 ausgewählte Gäste dürfen heute und morgen auf das Gelände kommen - verteilt auf 25 Parzellen mit je vier Plätzen. Immerhin kann man Acts wie Felix Jaehn und Fedde Le Grand per Livestream über die Parookaville-Kanäle auf YouTube oder Facebook verfolgen. Titel des diesjährigen Events: "Parookaville - Live From The City".

Beratungen über mögliche Massentests in Schulen

NRW-Schulministerium Yvonne Gebauer (FDP) wird noch diese Woche mit anderen Ressorts über mögliche Corona-Massentests vor Beginn des neuen Schuljahres beraten. Das sagte sie gestern in Düsseldorf. Zuletzt waren Forderungen laut geworden, Tests schon vor dem Ferienende durchzuführen, um mögliche Infektionen von Urlaubsrückkehrern festzustellen.

Die Ministerin vertritt in dieser Frage allerdings eine andere Meinung. "Ich glaube, dass anlassbezogene Testungen mehr Sinn machen und dafür setze ich mich auch ein. Dass, wenn es entsprechende Fälle an Schulen gibt, dann auch die komplette Schulgemeinschaft getestet wird. Das halte ich für sinnvoll", sagte Gebauer dem WDR.

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