Ticker von Freitag (06.05.2022) zum Nachlesen
Stand: 06.05.2022, 16:25 Uhr
- RKI senkt Corona-Risikobewertung von "sehr hoch" auf "hoch"
- Studie - Kein Suizidanstieg in Corona-Pandemie
- Mehrere internationale Sportevents in China abgesagt
- Dem NRW-Gastgewerbe fehlen Geschäftskunden
- Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
RKI senkt Corona-Risikobewertung von "sehr hoch" auf "hoch"
Die Gefahr durch das Coronavirus ist nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts zurückgegangen. Das Institut senkte die Risikobewertung von "sehr hoch" auf "hoch". Im neuen Wochenbericht heißt es, der Gipfel der aktuellen Corona-Welle sei klar überschritten.
Im Vergleich zur Vorwoche ist die Sieben-Tage-Inzidenz um 19 Prozent gesunken. Die Zahl der Menschen, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen, geht ebenfalls zurück. Auch die Zahl der Todesfälle nimmt ab. Das RKI führt das zum einen auf die Omikron-Variante zurück, die zu weniger schweren Erkrankungen führt. Zum anderen nehme die Immunität in der Bevölkerung zu, insbesondere aufgrund der Impfungen.
Das RKI betonte, der Infektionsdruck bleibe aber hoch mit knapp 600.000 registrierten Neuinfektionen innerhalb der letzten Woche. RKI und Stiko rufen Ü-70-Jährige und Vorerkrankte entsprechend weiter zur vierten Impfung auf. Stiko-Chef Thomas Mertens betonte unter Berufung auf vorliegende Daten, für diese Gruppen sei das sinnvoll.
16.25 Uhr: Studie - Kein Suizidanstieg in Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie hat es laut einer Studie mit Daten aus drei Bundesländern bislang keinen Anstieg der Suizidrate gegeben. Das geht aus einer im "Ärzteblatt" veröffentlichten Untersuchung hervor, die den Zeitraum bis Ende 2021 betrachtet. Die drei Wissenschaftler aus Leipzig und Ulm hatten Daten zu Suizidfällen der polizeilichen Kriminalstatistiken von Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein im Zeitraum Januar 2017 bis Dezember 2021 untersucht.
Die Forscher schränken ein, dass die ausgewerteten Daten "als vorläufig zu betrachten sind und für die vorliegende Studie nur für drei Bundesländer im erforderlichen Umfang verfügbar waren". Historisch bekannt sei, dass Bedrohungsszenarien Suizidraten beeinflussen. Daher sei eine Zunahme von Suiziden befürchtet worden. Eine Analyse internationaler Daten aus den ersten Monaten der Pandemie hätten diese Annahme jedoch weitgehend widerlegt, und die neue Studie scheint dies zu bestätigen.
15.24 Uhr: Mehrere internationale Sport-Events in China abgesagt
Wegen der Corona-Pandemie ist die Ausrichtung mehrerer internationaler Sportereignisse in China auf Eis gelegt worden. Am Freitag wurden die für dieses Jahr geplanten Asienspiele und Welt-Hochschulspiele wegen anhaltender Probleme bei der Bekämpfung des Virus abgesagt. Auch die Termine der Diamond League der Leichtathleten sowie zwei internationale Triathlon-Wettbewerbe wurden gecancelt. Als Grund wurde jeweils die Ungewissheit im Angesicht der pandemischen Situation genannt.
Aber zumindest die prestigeträchtigen Asienspiele in Hangzhou (September) und die bereits im Vorjahr verschobenen Welt-Hochschulspiele in Chengdu (Juni-Juli), besser unter dem früheren Namen Universiade bekannt, sollen nachgeholt werden.
13.53 Uhr: Dem NRW-Gastgewerbe fehlen Geschäftskunden
Das nordrhein-westfälische Gastgewerbe spürt weiter die Folgen der Corona-Pandemie und vermisst vor allem seine Geschäftskunden. "Feierlaune ist auch nach Wegfall der Corona-Beschränkungen nicht in Sicht", berichtete der Branchenverband Dehoga NRW am Freitag. Die private Nachfrage sei deutlich schneller angesprungen als die im Geschäftsbereich, wo der Tourismus weiter hinterherhinke.
Grundlage ist eine bundesweite Umfrage. Daran hatten sich in Nordrhein-Westfalen Anfang Mai rund 280 Gastronomen und Hoteliers beteiligt. Insgesamt sei das Gastgewerbe schwach in das Jahr 2022 gestartet: Im ersten Quartal 2022 hätten die Umsätze um 25 Prozent niedriger gelegen als im Vor-Coronajahr 2019, teilte der Verband mit. "2022 wird zum Härtetest für das Gastgewerbe", hieß es beim Verband.
11.14 Uhr: Indien kritisiert WHO-Schätzungen zu Corona-Toten
Indien hat die Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zu den Toten durch die Corona-Pandemie scharf kritisiert. Laut WHO kostete die Pandemie in Indien 2020 und 2021 schätzungsweise 4,7 Millionen Menschen das Leben - das wäre rund zehn Mal so viel wie in den offiziellen indischen Corona-Todeszahlen angegeben. Demnach hat sich knapp jeder dritte Todesfall weltweit im Zusammenhang mit der Pandemie in Indien ereignet.
Das indische Gesundheitsministerium nannte die Methodik der WHO für die Schätzungen "fragwürdig". Die mathematischen Modelle der WHO würden bei einem Land wie Indien mit 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern nicht funktionieren. Die indischen Behörden würden hingegen "authentische Daten" zu Geburten und Todesfällen veröffentlichen.
Die Zahlen der WHO umfassen sowohl verstorbene Corona-Infizierte als auch Menschen, die vermutlich mit Corona infiziert, aber nicht getestet waren. Hinzukommen außerdem Menschen mit anderen Krankheiten oder Verletzungen, die starben, weil sie wegen überlasteter Gesundheitssysteme - etwa verschobener Operationen - nicht rechtzeitig behandelt werden konnten.
09.05 Uhr: Weniger Alkoholvergiftungen im ersten Corona-Jahr
Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Zeit haben zu weniger Alkoholvergiftungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen geführt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mussten 2020 rund 12.200 junge Leute in Kliniken behandelt werden - 40 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als es keine Party-Einschränkungen gab.
Trotz des generellen Rückgangs ist das Risiko für eine akute Alkoholvergiftung bei Jugendlichen zwischen 15 und unter 20 Jahren nach wie vor am höchsten. Mit 9.900 Fällen gab es in der Altersgruppe 2020 die häufigsten Krankenhausbehandlungen. Danach folgen die 50- bis unter 55-Jährigen mit 8.400 Fällen.
06.30 Uhr: RKI meldet gut 85.000 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut hat für heute 85.073 Corona-Neuinfektionen registriert. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 553,2 (Vortag 566,8, Vorwoche 758,5). Für NRW wurden 17.399 Neuinfektionen und eine Sieben-Tage-Inzidenz von 510,1 gemeldet. Es ist allerdings schwer, die Zahlen richtig zu interpretieren, unter anderem weil viele Gesundheitsämter überlastet sind und nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen.
00.00 Uhr: Keine Pflicht, aber Masken-Empfehlung im Wahllokal
Wer seine Stimme für die Landtagswahl am 15. Mai persönlich abgeben will, muss in den Wahlräumen keine Corona-Schutzmaske tragen. Empfohlen wird es aber. "Mit dem Aufsetzen einer Maske können wir unsere eigene Gesundheit schützen und zugleich zum Infektionsschutz der ehrenamtlichen Wahlvorstandsmitglieder, die am Wahltag viele Stunden im Dienste der Demokratie vor Ort sind, beitragen", erklärte Landeswahlleiter Wolfgang Schellen heute in Düsseldorf. "Gänzlich auf Nummer sicher geht, wer seinen eigenen Stift zur Ausfüllung des Stimmzettels mitbringt."
Ansonsten kümmerten sich auch die Kommunen um Hygiene-Vorkehrungen, etwa durch Trennwände, Lüften, markierte Laufwege, Mindestabstände und Desinfektionsmaßnahmen. "Wer die Wahl nicht über einen längeren Zeitraum beobachten möchte, sollte sich nur so lange wie nötig im Wahlraum aufhalten", empfahl der Landeswahlleiter. Er appellierte an alle Bürger, sich jedenfalls nicht von Infektionsschutzmaßnahmen vom Gang ins Wahllokal abhalten zu lassen, sondern ihre Stimme abzugeben.