Ticker von Mittwoch (04.05.2022) zum Nachlesen

Stand: 04.05.2022, 18:03 Uhr

  • NRW folgt RKI-Empfehlung zu Quarantäneverkürzung
  • WHO-Chef wirft Pharmafirmen "moralisches Versagen" vor
  • Geld zurück bei coronabedingter Fitnessstudio-Schließung
  • Luca-App löscht sämtliche Nutzerdaten aus der Pandemie
  • Jugendliche in NRW besorgt über Ausbildungsplätze
  • Pandemie bremste Zuwanderung aus
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Freitesten in NRW ab 5. Mai bereits nach fünf Tagen möglich

Das NRW-Gesundheitsministerium hat eine neue Test- und Quarantäneverordnung veröffentlicht, die ab dem 5. Mai gilt. Demnach folgt NRW der Empfehlung des Robert Koch-Instituts: Menschen können sich dann nach einer Corona-Infektion bereits nach fünf Tagen mit einem offiziellen Test (Bürgertest oder PCR-Test) aus der Isolation freitesten.

Für Kontaktpersonen besteht keine Absonderungspflicht mehr. Stattdessen wird empfohlen, die Kontakte zu reduzieren. "Ich halte eine Verkürzung der Isolierungsregelungen für vertretbar", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). "Die Anpassungen sind auch in Nordrhein-Westfalen möglich, da nach Ansteckung mit einer Omikron-Variante die Inkubationszeiten und die Krankheitsverläufe in der Regel kürzer sind."

17.56 Uhr: WHO-Chef wirft Pharmafirmen "moralisches Versagen" vor

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation hat Pharmafirmen aufgefordert, ihre Preise für Covid-19-Medikamente zu senken. Während die Firmen Rekordgewinne machten, verlangten sie für diese Medikamente Preise, die für arme Länder nicht erschwinglich seien, kritisierte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Er sprach von moralischem Versagen. Tedros nannte keine Firma beim Namen. Wegen des knappen Angebots und der hohen Preise könnten manche Länder die lebensrettenden Medikamente nicht kaufen. "Es ist nicht hinzunehmen, dass in der schlimmsten Pandemie innerhalb eines Jahrhunderts neuartige Behandlungsmöglichkeiten, die Leben retten können, nicht alle erreichen, die sie brauchen", sagte Tedros.

Im April hatte die WHO nach mehreren anderen Mitteln das auch in Deutschland schon eingesetzte Medikament Paxlovid von der US-Firma Pfizer bei bestimmten Corona-Patientinnen und -Patienten empfohlen. Die Mittel können in der Frühphase einer Sars-CoV-2-Infektion vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Pharmafirmen bieten Medikamente in der Regel in drei Preiskategorien an, sodass Länder mit niedrigen Einkommen deutlich weniger dafür zahlen als reiche Länder. Wie bei den ersten Corona-Impfstoffen im vergangenen Jahr haben sich aber viele reiche Länder mit Bestellungen einen Großteil der ersten Produktion der Covid-19-Medikamente gesichert, sodass zunächst wenig übrig geblieben ist.

15.50 Uhr: Wann, wo und für wen gibt es die vierte Impfung?

In Deutschland laufen die vierten Corona-Impfungen - aber längst nicht für alle. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat nur für bestimmte Gruppen eine Empfehlung ausgesprochen. Was muss man zur vierten Impfung, also dem zweiten Booster, wissen?

14.48 Uhr: Geld zurück bei coronabedingter Fitnessstudio-Schließung

Fitnessstudio-Betreiber dürfen während einer coronabedingten vorübergehenden Schließung ihre Kundinnen und Kunden nicht ohne Weiteres zur Kasse bitten. Wurde der Mitgliedsvertrag in einem Fitnessstudio wegen der Schließung gekündigt, kann der Betreiber sich nicht auf eine "Störung der Geschäftsgrundlage" berufen und statt der Rückzahlung der Beiträge eine "Gutschrift für Trainingszeit" anbieten, urteilte am Mittwoch der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Kundinnen und Kunden haben dann Anspruch auf Rückzahlung der Mitgliedsbeiträge.

Im konkreten Fall hatte der aus Niedersachsen stammende Kläger mit einem Fitnessstudio einen Mitgliedsvertrag über 24 Monate geschlossen. Doch dann kam die Corona-Pandemie. Vom 16. März 2020 bis zum 4. Juni 2020 wurde das Fitnessstudio von den Behörden geschlossen. Noch während der Schließung kündigte der Kläger den Mitgliedsvertrag zum 8. Dezember 2021. Er verlangte zudem die Rückzahlung der Mitgliedsbeiträge, die er für den Schließungszeitraum entrichtet hat. Monatlich waren dies 29,90 Euro. Das Fitnessstudio habe seine Hauptleistungspflicht, die regelmäßige Nutzung des Fitnessstudios, nicht erfüllt, so das Urteil. Der Zweck eines Fitnessstudiovertrags liege "in der regelmäßigen sportlichen Betätigung" und der Erreichung von Fitnesszielen. Dies sei für die Kunden von "entscheidender Bedeutung". Eine Verlängerung des Mitgliedvertrages könne dies nicht ausgleichen.

13.01 Uhr: Lindner erwartet 2023 keine Corona-Sonderlasten mehr für Haushalt

Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet im nächsten Jahr nicht mehr mit Corona-bedingten Sonderbelastungen für den Haushalt. 2023 werde ein Schritt Richtung Normalisierung, sagt der FDP-Politiker nach der Kabinettsklausur in Meseberg. Dieses Jahr gebe es aber noch Sonderlasten durch die Pandemie und auch den Krieg in der Ukraine.

12.43 Uhr: Studie: Blutspende-Bereitschaft durch Pandemie gesunken

Die Bereitschaft zum Blutspenden ist durch die Pandemie deutlich gesunken. Das belegt eine Studie, auf die die Universität Hamburg hinweist. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass aktive Spenderinnen und Spender zu Beginn der Pandemie durchaus ein erhöhtes Bewusstsein dafür hatten, dass sie spenden könnten", sagte Studienleiter Michel Clement. "Jedoch fühlten sie sich im weiteren Verlauf der Pandemie deutlich weniger in der Lage dazu."

"Während der Pandemie waren alle Menschen dauernd der Gefahr ausgesetzt, sich anzustecken oder andere zu infizieren und mussten sich daher in ihrem öffentlichen und privaten Leben stark einschränken", erklärte die leitende Autorin der Studie, Besarta Veseli. "Das stellte eine unvorhergesehene individuelle und soziale Herausforderung dar." Durch solche Faktoren könne die Motivation, sich darüber hinaus zum Beispiel durch Blutspenden prosozial zu verhalten, deutlich sinken. Sowohl aktive als auch inaktive Spenderinnen und Spender hätten sich moralisch weniger verpflichtet gefühlt, Blut zu spenden.

11.21 Uhr: Flüchtlinge fühlten sich in der Pandemie stark diskriminiert

Geflüchtete, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, fühlten sich im ersten Jahr der Corona-Pandemie einer Studie zufolge stärker diskriminiert als zuvor. Das traf insbesondere auf die Arbeitssuche und in Bildungseinrichtungen zu, wie aus der Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Befragt wurden fast 4.000 Flüchtlinge.

Neben der Arbeitssuche und Bildungseinrichtungen wurden vom DIW auch die Bereiche Wohnungssuche, Alltag, Behördengänge und Kontakt mit der Polizei unter die Lupe genommen. Am häufigsten diskriminiert fühlten sich demnach Geflüchtete, die in Ostdeutschland lebten, jünger als 40 Jahre alt waren, schlechte Kenntnisse der deutschen Sprache aufwiesen sowie erwerbstätige Frauen. "Verantwortlich für die Zunahme der wahrgenommenen Diskriminierung waren wohl die ökonomischen und sozialen Verwerfungen im Zuge der Corona-Pandemie", erklärte DIW-Forscherin Adriana Cardozo Silva.

10.48 Uhr: WHO: Pandemie und Krieg wirken sich auf psychische Gesundheit aus

Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht Europa angesichts von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg in einer wichtigen Zeit beim Kampf gegen psychische Probleme. "Unsere Region befindet sich in einem umfassenden Umbruch und Wandel", sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge. Die Pandemie habe ein Schlaglicht auf die psychische Gesundheit geworfen, der bewaffnete Konflikt in der Ukraine wirke sich auf das geistige Wohlbefinden von Millionen von Menschen aus.

Nach WHO-Angaben lebten 2021 mehr als 150 Millionen Menschen in der Region mit psychischen Gesundheitsproblemen. Nur jeder dritte Mensch mit Depressionen erhalte die Hilfe, die benötigt werde. Psychische Probleme beträfen alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten.

10.05 Uhr: Günther nach Corona-Infektion nicht mehr in Isolation

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther kann nach einer Corona-Erkrankung wieder in den Landtagswahlkampf einsteigen. "Habe mich selten so über ein negatives Ergebnis gefreut", schrieb der CDU-Politiker auf Facebook. "Ab heute bin ich endlich wieder aus der Isolation raus und kann wieder alle Wahlkampftermine wie geplant wahrnehmen. Ich habe richtig Bock auf den Wahlkampfendspurt."

Noch am Dienstag war ein Corona-Test Günthers positiv ausgegangen. Am Abend trifft Günther im NDR-Fernsehen beim letzten Triell der Spitzenkandidaten mit Thomas Losse-Müller von der SPD und Finanzministerin Monika Heinold von den Grünen zusammen. Der Landtag wird am Sonntag neu gewählt. In den Umfragen liegt die CDU deutlich vor der SPD und den Grünen.

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9.34 Uhr: Pandemie bremste Zuwanderung aus

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 die Zuwanderung nach Deutschland deutlich ausgebremst. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts kamen im ersten Corona-Jahr 24 Prozent weniger Menschen aus dem Ausland als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der aus Deutschland fortziehenden Menschen war um 22 Prozent geringer. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 22 Jahren zeigte sich das mit 32 Prozent weniger Zuzügen und 28 Prozent weniger Fortzügen besonders stark, wie die Behörde am Mittwoch berichtete.

Die sogenannte Nettozuwanderung lag im Jahr 2020 bei rund 220.000 Menschen, ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. 2019 waren noch etwa 327.000 Menschen mehr nach Deutschland zugezogen als ins Ausland weggezogen. Die Nettozuwanderung der jungen Erwachsenen nahm dabei überdurchschnittlich um 40 Prozent ab.

8.14 Uhr: Peking schränkt öffentlichen Nahverkehr ein

Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus schränkt die chinesische Hauptstadt Peking den öffentlichen Nahverkehr deutlich ein. Geschlossen wurden mehr als 40 U-Bahn-Stationen, die rund ein Zehntel des Streckennetzes ausmachen, und 158 Busstrecken. Der Großteil davon befindet sich im Diplomatenviertel Chaoyang, dem Epizentrum des Ausbruchs in Peking. In der Hauptstadt gibt es täglich Dutzende neue Fälle, noch versucht Peking aber einen kompletten Lockdown wie in Shanghai zu vermeiden und die Ausbreitung des Virus mit Massentests in den Griff zu bekommen.

Die 22-Millionen-Einwohner-Stadt hat Schulen sowie einige Unternehmen und Wohngebäude in Hochrisikogebieten geschlossen, und viele Menschen haben sich mit Vorräten eingedeckt, falls es doch zu einem vollständigen Lockdown kommt. Zwölf der 16 Pekinger Stadtbezirke führen in dieser Woche die zweite von drei Testrunden durch, nachdem es in der vergangenen Woche bereits drei Runden von Massentests gab.

7.13 Uhr: Siemens Healthineers hebt Prognose dank Corona-Tests erneut an

Der Verkauf von Corona-Schnelltests beflügelt das Geschäft der Medizintechnik-Sparte von Siemens länger als gedacht. Siemens Healthineers hob seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 daher heute erneut an: Der Umsatz werde per Ende September auf vergleichbarer Basis um 5,5 bis 7,5 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen; bisher hatte die Siemens-Tochter mit drei bis fünf Prozent gerechnet. Allein die Antigen-Tests sollen 1,3 Millionen Euro beisteuern, 600 Millionen mehr als gedacht. Das bereinigte Ergebnis je Aktie, an dem Siemens Healthineers seinen Erfolg misst, werde mit 2,25 bis 2,35 (bisher 2,18 bis 2,30) Euro ebenfalls höher ausfallen.

6.00 Uhr: Luca löscht sämtliche Nutzerdaten aus der Pandemie

Die Macher der Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem Luca-System gelöscht, die seit dem Start der Anwendung zur Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie erfasst und verschlüsselt gespeichert worden sind. Das teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Patrick Hennig, am Mittwoch in Berlin mit. Die Daten seien nur noch lokal auf dem Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte Hennig. "Luca hat darauf keinerlei Zugriff."

Die Löschung der Datenbestände aus dem Luca-System ist Teil einer Neu-Positionierung der Luca-App als Digitalisierungsservice und Bezahlanwendung für die Gastronomie. Heute startet die Culture4Life GmbH in Hamburg, Berlin und Rostock einen Dienst, mit dem Gäste ihre Rechnungen bargeldlos bezahlen können. Dabei scannen die Restaurantbesucher an ihrem Tisch einen QR-Code und sehen in der App ihre Rechnung, die dann über das Smartphone beglichen werden kann.

5.30 Uhr: Jugendliche in NRW besorgt über Ausbildungschancen

Jeder zweite Jugendliche in Nordrhein-Westfalen fürchtet eine Verschlechterung der Ausbildungschancen durch Corona. 50 Prozent der nordrhein-westfälischen Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren sind der Ansicht, dass sich die Ausbildungschancen durch die Pandemie verschlechtert haben, wie die Bertelsmann Stiftung mitteilte. Rund 80 Prozent der Jugendlichen sei der Meinung, dass die Politik nicht genug für die Ausbildungsplatzsuche unternehme, wie eine Umfrage im Auftrag der Stiftung ergab.

Jeder zweite Jugendliche in NRW (51 Prozent) geht der Umfrage zufolge davon aus, dass die Zahl der Ausbildungsplätze ausreiche. 37 Prozent sind hingegen der Ansicht, das Angebot an Ausbildungsplätzen sei zu gering.

5.00 Uhr: Inzidenz sinkt auf 591,8

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 106.631 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 35.030 Fälle weniger als am Mittwoch vergangener Woche, als 141.661 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 591,8 von 632,2 am Vortag. 241 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 135.942.

In NRW liegt die Inzidenz bei 541,9. Hier wurden 19.877 Neuinfektionen und 41 Todesfälle gemeldet.

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