Noch ist unklar, wie es am Montag nach den Osterferien für die Schulen in NRW weitergeht. Präsenzunterricht mit Corona-Tests? Hybridunterricht? Oder komplett Distanzunterricht? Darüber diskutiert auch die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder an diesem Donnerstag - Ergebnisse werden zum Nachmittag erwartet. Was aber fordern Lehrer, Schüler und Eltern? Ein Überblick.
Lehrerverband fordert Einheitlichkeit bei Schulen
Dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, ist es vor allem Einheitlichkeit wichtig. Nach mehr als einem Jahr der Pandemie brauche es jetzt "endlich bundeseinheitliche Vorgaben zum Thema Schule", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Auch der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm aus Bergisch Gladbach, forderte die Kultusminister zu Einheitlichkeit auf. Das Ziel: "Die Schulen sollen überall da, wo es vertretbar ist, offen bleiben."
Schülervertretung: Die Wissenschaft weiß es besser
Die Landesschüler*innenvertretung (LSV) NRW hält sich lieber zurück mit einer Forderung, mit welchen Unterricht es weitergehen soll . "Wir können das medizinisch gar nicht einschätzen", sagt Vorstandsmitglied Johanna Börgermann dem WDR. Präsenzunterricht ja oder nein - das müssten Wissenschaftler entscheiden.
Oberste Priorität müsse die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler haben, so Börgermann. Wichtig sei es aber auch, dass man die Schulnoten anpasse - egal in welcher Unterrichtsform es jetzt weitergeht. Denn der Distanzunterricht könne nicht genau wie Präsenzunterricht bewertet werden.
Elternverein NRW: "Möglichst viel Präsenzunterricht"
Regine Schwarzhoff vom Elternverein NRW sieht das anders. "Wenn schlechte Leistungen gut bewertet werden, ist das Augenwischerei. Damit tut man den Kindern keinen Gefallen", sagt sie dem WDR. "Faulheit kann nicht belohnt werden."
Trotzdem ist es ihr nicht egal, wie der Unterricht am Montag weitergeht. "Wir brauchen möglichst viel Präsenzunterricht. Voraussetzung dafür sind aber negative Corona-Tests."
Millionen Corona-Schnelltests hat das Land NRW für die Schulen bestellt. Vieles ist aber noch unklar: Kommen die Tests rechtzeitig an? Werden sie überall zweimal pro Woche eingesetzt? Wer führt die Tests durch?
"Und natürlich sollten diese Tests altersgerecht zu benutzen sein", fordert Schwarzhoff. "Diese langen Stocherdinger in der Nase - das ist für Lehrer und Kinder eine Zumutung."
Landeselternkonferenz: Elternschaft gespalten
Die Landeselternkonferenz NRW weist auf die große Spaltung in der Elternschaft hin. Vorsitzende Anke Staar hat zum Wechselunterricht viel positive, aber auch viel negative Rückmeldung bekommen. So sei es auch bei den Tests, sagt sie dem WDR. Viele Eltern seien dafür, viele aber auch strikt dagegen.
Egal für welches Unterrichtsmodell sich Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) entscheiden wird: "Sie kann es nur falsch machen", so Staar. "Ich möchte gerade nicht mit ihr tauschen."