Schulstart in der Omikron-Welle: Warten auf die Testergebnisse

Stand: 10.01.2022, 19:34 Uhr

Heute hat die Schule wieder begonnen - für viele Eltern, Schüler und Lehrer mit gemischten Gefühlen. Nach dem obligatorischen Test am ersten Schultag heißt es nun für Tausende Schüler: Warten auf die Ergebnisse.

Kein Homeschooling, stattdessen Präsenzunterricht: Der erste Schultag in Nordrhein-Westfalen hat am Montag mit Massentests unter den Schülerinnen und Schülern sowie des gesamten Schulpersonals begonnen. Mitten in der Omikron-Welle ist die Stimmung alles andere als unbeschwert. Denn viele haben Angst vor Ansteckung.

Viel Unsicherheit

Die Unsicherheit wird auch noch eine Weile anhalten. Zwar sind die Corona-Regeln an den Schulen noch einmal verschärft worden: Ab sofort müssen sich alle regelmäßig testen - egal ob geimpft, nicht geimpft, genesen oder geboostert. Aber zumindest am ersten Schultag fahren die Grund- und Förderschulen noch auf Sicht: Noch weiß niemand, wie viele Schüler eine Infektion aus den Ferien mitgebracht haben. Erste Ergebnisse der PCR-Pooltests wird es frühestens am Montagabend geben, wahrscheinlich aber erst am Dienstag.

Wuppertaler Schule: Zehn Prozent der Oberstufe bleibt zuhause

Was auf die Schulen zukommen könnte, zeigt ein Beispiel aus Wuppertal: In der Gesamtschule Barmen haben sich sich viele Schüler der Oberstufe schon am letzten Ferientag selbst getestet. Das Ergebnis: Zehn Prozent fehlten schon am Montag. "Die Hälfte hatte Kontakte", sagt Oberstufenkoordinator Erik Meier, "die andere Hälfte war infiziert". Auch bei den Schnelltests am Montag gab es einige positive Ergebnisse. Immerhin kamen die Resultate sofort: An weiterführenden Schulen kommen anders als an Grundschulen nur Schnelltests zum Einsatz.

Die Schulleitung hofft jetzt noch auf Klärung, wie sie mit den Quarantäne-Fällen umgehen soll. "Ich denke, dass angesichts der Fülle der Fälle, die nun auftreten werden, das Gesundheitsamt die Kontaktnachverfolgung nicht mehr leisten kann", sagt Rektorin Bettina Kubanek-Meis.

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Wunsch nach offenen Schulen

"Natürlich besteht nach den Weihnachtsferien eine gewisse Anspannung", sagt Dieter Utsch, Schulleiter des Bergstadt-Gymnasiums Lüdenscheid dem WDR. Allerdings gehe er davon aus, dass durch die regelmäßigen Testungen eine gewisse Sicherheit bestehe. Sein großer Wunsch sei, dass die Schulen offen bleiben können.

Das möchte auch eine Schülerin aus Aachen. "Also, ich bin sehr dafür, dass die Schulen offenbleiben", erklärt sie gegenüber dem WDR. Sie findet, dass dies in der Corona-Politik höchste Priorität haben müsste. Ein Schüler ebenfalls aus Aachen ergänzt: "Natürlich ist man irgendwie besorgt." Er denke aber, dass mit den Tests erkannt werde, wenn es Infektionen gebe. "Ich finde es grundsätzlich gut, dass die Schule wieder losgeht", betont der junge Aachener.

Eltern zwischen Sorge und Erleichterung

Hoffnung auf bessere Zeiten und Angst vor der Ansteckung: Das treibt auch die Eltern an der Brüder-Grimm-Grundschule in Mülheim um. Sandra Antwerpen ist hin und hergerissen: "Mein Sohn ist nicht geimpft, ich ja. Ich schicke ihn mit einem ganz unguten Gefühl in die Schule." Andere Mütter haben auf den Schulstart hingefiebert. "Wir waren jetzt 14 Tage in Quarantäne seit Weihnachten", erzählt Nicole Ruster, "heute ist mein erster freier Tag".

Mehr Bildungslücken in der Pandemie

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) wirbt ebenfalls für offene Schulen - trotz Omikron. "Wir haben gesehen, dass in den ersten Corona-Wellen große Bildungslücken entstanden sind, dass wir gerade die Kinder nicht erreicht haben, die unsere besondere Unterstützung verdienen", erklärte die Ministerin im ZDF-Morgenmagazin. Eine Situation, die - wenn es irgendwie geht - vermieden werden sollte. Also bitte: Möglichst Präsenzunterricht.

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