Corona-Lockerungen: Was wo in NRW wieder möglich ist

Stand: 02.06.2021, 17:22 Uhr

Landesweit sind die Corona-Zahlen zuletzt wieder etwas gestiegen. In immer mehr Kommunen kann trotzdem gelockert werden - alle kommen raus aus der Notbremse. Ein Überblick, was wo geht.

Wenn es an Fronleichnam anfängt zu gewittern, dann können viele in NRW vom Biergarten zumindest mit Test in den Innenbereich wechseln. Denn 14 weitere Kommunen sind bis dahin sicher unter einer Inzidenz von 50, zum Beispiel seit Mittwoch der Rhein-Kreis Neuss und ab Donnerstag Bottrop.

Mit Remscheid und Hagen verabschieden sich außerdem Mittwoch und Donnerstag auch die letzten beiden Kommunen aus der Bundesnotbremse, auch dort ist die Inzidenz also stabil unter 100 gesunken. Heißt konkret: Wie im Rest NRWs gehen die Schulen auch dort demnächst wieder voll zurück in den Präsenzunterricht.

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Denn ob und wie in einer Stadt oder einem Kreis gelockert wird, hängt maßgeblich von der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ab. Es gibt mehrere Stufen:

  • Inzidenz bis 35: stark gelockerte Regeln (Inzidenzstufe 1)
  • Inzidenz über 35 bis 50: gelockerte Regeln (Inzidenzstufe 2)
  • Inzidenz über 50 bis 100: verschärfte Regeln (Inzidenzstufe 3)
  • Inzidenz über 100: sehr scharfe Regeln ("Notbremse")

Diese Stufen gelten vorerst bis zum 24. Juni. Bis dahin ist die aktuelle Corona-Schutzverordnung in Kraft.

Münster macht Party, Remscheid trifft sich mit zwei Haushalten

Auch Remscheid und Hagen (ab Donnerstag) dürfen sich also in der Öffentlichkeit aus zwei Haushalten beliebig viele Personen treffen. Bislang durfte sich nur ein Haushalt mit einer weiteren Person verabreden.

Wesentlich geselliger wird es überall da, wo Stufe 2 gilt. Neu dazu kommen Mittwoch und Donnerstag der Kreis Neuss und Bottrop, außerdem unter anderem der Kreis Siegen-Wittgenstein und Essen. Damit können sich dort beliebig viele Angehörige aus drei Haushalten im Park oder im Biergarten verabreden. Es sind sogar Treffen von bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten möglich - sofern diese negativ getestet sind.

Auch private Veranstaltungen sind draußen mit 100, drinnen mit bis zu 50 Personen erlaubt - sofern diese getestet, geimpft oder genesen sind. Allerdings: Partymachen geht nicht. Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern mit Tanz sind also nicht erlaubt.

Das funktioniert nur in den Regionen, in denen der Inzidenzwert fünf Tage lang unter 35 liegt. Auch da kommen jetzt einige hinzu, zum Beispiel der Kreis Borken und der Ennepe-Ruhr-Kreis. Bis zu 100 Personen können hier wieder zusammen kommen, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt - für Partys gelten alllerdings strengere Regeln.

Geimpfte und Genese zählen bei Treffen nicht mit - egal in welcher Stufe.

Die einen speisen drinnen, die anderen müssen leider draußen bleiben

In Regionen, in denen die Wocheninzidenz mindestens fünf Tage unter 35 liegt, kann man außerdem sogar ohne Test im Innenbereich von Restaurants essen - aber nur, wenn auch landesweit der Wert unter 35 liegt. Einige Kommunen haben diese Marke schon erreicht, etwa Münster, Euskirchen und Oberhausen. Andernorts ist die Außengastronomie noch relativ frisch geöffnet, beispielsweise in Köln. Wer hier im Außenbereich speisen möchte, muss noch einen Test vorweisen.

Und was unternimmt man nun?

Theater oder Kino ist ebenfalls in ganz NRW wieder möglich. Die Frage ist aber, mit wie vielen Personen. In Regionen mit einer Inzidenz über 50 dürfen Kulturinteressierte nur mit Test und mit bis zu 250 Personen in den Saal. Das lohnt sich für viele Einrichtungen nicht. In Brühl will das Phantasialand indes ab dem 10. Juni wieder öffnen - vorausgesetzt die landesweite und auch die kommunale Inzidenz liegen unter 50 liegen.

Wer kann welchen Sport treiben?

Neben dem beliebten Corona-Hobby Spazierengehen ist in nahezu allen NRW-Kommunen nun weiterer Sport möglich - ab Donnerstag dann auch in Hagen. Kletter- und Hochseilgärten, Minigolfanlagen sowie Freibäder dürfen wieder öffnen. Allerdings nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.

In Regionen, die es (noch) nicht lange genug unter die 50er-Marke schaffen, gibt es weitere Auflagen: In Freibädern ist es verboten, die Liegewiesen zu nutzen. In allen anderen NRW-Regionen kann sogar mit Test drinnen gesportelt werden - in Sporthallen oder Fitnessstudios.

Gelsenkirchen wackelt - Hält das alles?

Laut NRW-Gesundheitsministerium sind die Corona-Zahlen landesweit zuletzt wieder leicht gestiegen. Das muss kein Anlass zu Panik sein, aber am Beispiel Gelsenkirchen merkt man, dass die Lage noch fragil ist. Die Stadt war vier Tage lang unter einer Inzidenz von 50 und rutschte dann wieder drüber. Deshalb kommen die ersehnten Lockerungen dort erstmal doch nicht.

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