Mehr als genug Impfstoff in NRW: So gehen die Städte damit um

Stand: 07.07.2021, 15:43 Uhr

NRW bekommt derzeit sehr viel Impfstoff. In vielen Städten sogar so viel, dass gar nicht alles verimpft werden kann.

Impfzentren, Betriebsärzte, niedergelassene Ärzte – sie alle impfen inzwischen gegen das Coronavirus. Seit dieser Woche gibt es dafür auch genügend Impfstoff. An manchen Stellen offenbar sogar mehr als genug.

Allein in den Impfzentren in NRW sind im Juli noch über 220.000 Termine frei. Hinzu kommen zahlreiche Impfmöglichkeiten bei niedergelassenen Ärzten. Nachdem in der vergangenen Woche noch die zweitmeisten Impfungen überhaupt verabreicht wurden, bemerken viele nun ein Abebben der Terminnachfrage.

Bisher haben im Westen knapp 59,5 Prozent bereits die erste Impfung erhalten, 42,6 Prozent haben sogar schon den vollständigen Impfschutz. Damit liegt NRW deutschlandweit auf Platz 2 - nur das Saarland kann noch mehr vollständig Geimpfte vorweisen.

Städte wollen mit einfachen Angeboten Tempo behalten

Um auch weiterhin möglichst viele Impfungen verabreichen zu können, setzen viele Städte auf kreative Lösungen. Im Kreis Olpe etwa wird das Impfzentrum am Mittwochabend zur "Impflounge". Vier Stunden lang können sich dort alle ab 16 Jahren bei Musik und alkoholfreien Getränken ohne Termin impfen lassen.

Viele Städte setzen außerdem auf ausgeweitete Informationskampagnen und mobile Impfangebote. In Wuppertal etwa wird seit Mittwoch regelmäßig in unterschiedlichen Stadtteilen geimpft.

"Wir wollen diejenigen erreichen, die wir bisher durch die Hausärzte und die Impfzentren bisher nicht erreicht haben", sagt Wuppertals Krisenstabsleiter Johannes Slawig.

Forderung nach mehr Vor-Ort-Impfungen

Solche Angebote müssten jetzt unbedingt ausgebaut werden, fordert der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis: "Die Impfungen müssen jetzt zu den Menschen kommen und nicht umgekehrt."

Dabei sollten seiner Ansicht nach vor allem jüngere Menschen in den Fokus genommen werden. Viele hätten keinen Hausarzt und hätten seit dem Wegfall der Priorisierung nicht nach neuen Terminen geschaut.

Mittlerweile gibt es über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung ausreichend Buchungsmöglichkeiten. Außerdem bieten weiterhin viele Ärzte Impftermine an. Wer keinen Hausarzt hat, kann in der nächsten Apotheke nach einer Praxis fragen, rät Preis.

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