Millionenplan für Corona-Impfungen in NRW

Stand: 18.11.2020, 10:52 Uhr

Für Impfungen gegen das Coronavirus will das Land über 50 Impfzentren einrichten und plant vorerst mit Kosten von rund 100 Millionen Euro.

Von Christian Wolf

Die ersten Meldungen von vielversprechenden Studien für einen Corona-Impfstoff führen in diesen Tagen zu vorsichtigem Optimismus: Schon in wenigen Monaten könnten viele Menschen geimpft sein. Es ist von einem möglichen "Durchbruch" in der Corona-Pandemie die Rede.

Doch bis Millionen von Menschen in NRW eine Impfung bekommen, braucht es noch einiges an Vorbereitung. So soll der Landtag demnächst die finanziellen Dinge klären. Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) plant in einem ersten Schritt mit Ausgaben von 100 Millionen Euro. Diese Summe soll vom Landtag gebilligt werden.

65 Millionen Euro für Impfzentren

In einem Brief an den Finanzausschuss des Landtages listet Lienenkämper auf, wofür das Geld gebraucht wird. Den größten Punkt bildet mit 65 Millionen Euro die eigentliche Impfung. So sollen landesweit 53 Impfzentren eingerichtet werden, die halb vom Land und halb von den Gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Das Geld ist unter anderem für Miete, Personal und Schutzausrüstung gedacht.

Auch Lagerung kostet Geld

Zehn Millionen Euro sind für den Transport und die Lagerung des Impfstoffes geplant. Besondere Herausforderung dabei ist, dass der Impfstoff der deutschen Firma Biontech bei minus 70 Grad gelagert werden muss. Über fünf Millionen Euro sollen für das nötige Impfzubehör ausgegeben werden - also Spritzen und Kanülen.

Der Bund und die Länder hatten kürzlich über die Verteilung der Kosten entschieden. So bezahlt der Bund die Anschaffung der Impfdosen und die Verteilung auf die Länder. Was danach passiert, finanzieren die Bundesländer.

Minister drückt aufs Tempo

Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU)

Finanzminister Lutz Lienenkämper

Um dafür genug Geld zu haben, bittet der Finanzminister nun um die Erlaubnis des Parlamentes. Lienenkämper verweist in seinem Brief darauf, dass laut dem Bundesgesundheitsministerium "in absehbarer Zeit" mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs zu rechnen sei. "Es müssen daher umgehend die erforderlichen Strukturen aufgebaut werden, um schnellstmöglich die Verimpfung vornehmen zu können." Am Donnerstag berät der Finanzausschuss über das Thema.

Aktuelle TV-Sendungen