Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass man auch bei hohen Antikörper-Spiegeln unbesorgt eine Auffrischungsimpfung bekommen kann. Denn bisher ist wissenschaftlich noch nicht klar, wie viele Antikörper man überhaupt haben muss, damit man sicher vor einer Infektion und Erkrankung geschützt ist.
"Sicherheitsbedenken für eine Auffrischimpfung bei noch bestehender Immunität gibt es nicht", teilt die Ständige Impfkommission (Stiko) mit. Daher empfiehlt sie auch nicht grundsätzlich, vor der Booster-Impfung einen Antikörpertest machen zu lassen.
Mittlerweile empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Booster-Impfung bereits ab drei statt sechs Monaten. Dieser verkürzte Impfabstand ist auch aus Sicht der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sicher. Allerdings warnte die Behörde im Januar:
Weitere Booster-Impfungen sollten genau überlegt sein, so die EMA. Zu viele Auffrischungsimpfungen in zu kurzen Abständen könnten zu Problemen mit der Immunreaktion führen.
Was damit genau gemeint ist, erklärte Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Anfang Februar im "Spiegel"-Interview: "B- und T-Zellen bilden etwa nach und nach ein immunologisches Gedächtnis aus. Sie können Krankheitserreger dann langfristig erkennen und unschädlich machen. Grätscht man in diesen Prozess zu oft und zu früh rein, kann er gestört werden", so Falk. "Bei den T-Zellen kann eine Art Erschöpfung eintreten."
Über dieses Thema berichteten am 14.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.