Mit 1,05 Millionen Euro sind die Blitzereinnahmen in Lüdenscheid laut Deutschem Anwaltverein drei Mal so hoch wie 2021 noch. Im Dezember 2021 wurde die marode Rahmedetalbrücke auf der A45 gesperrt, seitdem ist die Autobahn dort dicht. Dadurch hat der Durchgangsverkehr in Lüdenscheid massiv zugenommen.
Tempolimits machen sich bezahlt
Auch auf Wunsch von Bürgern wurden Tempolimits auf den Straßen in Lüdenscheid eingeführt - zum Beispiel für mehr Lärmschutz. Damit die Tempobeschränkungen auch eingehalten werden, wurde vor allem auf der Umleitung und in Wohngebieten vermehrt und mit zusätzlich angeschafften Blitzern kontrolliert.
Ein solcher Blitzer - wie hier in Kierspe - kommt auch in Lüdenscheid zum Einsatz
Bußgelder sind grundsätzlich nicht zweckgebunden, trotzdem sollen die Einnahmen aus Lüdenscheid teils in die Anschaffung weiterer Enforcement Trailer (Blitzeranhänger) fließen. Außerdem soll in die Installation fünf stationärer Rotlichtüberwachungsanlagen und in Personal für den Kommunalen Ordnungsdienst investiert werden.
46 Millionen Euro durch Blitzer in ganz NRW
Elf NRW-Städte nahmen 2022 zusammen knapp 46 Millionen Euro durch Blitzer-Bußgeld ein. Das macht 34 Prozent der Einnahmen aus ganz Deutschland aus. Die Bilanz ergab sich in einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins. Befragt wurden 150 deutsche Städte.
Mehrere "Blitzer-Millionäre" im Land
Mindestens sieben Städte in NRW dürfen sich nach Auswertung der Verkehrsanwälte "Blitzer-Millionär" nennen: Top-Positionen belegen demnach neben Lüdenscheid noch Köln (21,5 Millionen Euro), Düsseldorf (14,5 Millionen Euro), Remscheid (2,8 Millionen Euro) und Paderborn (2,18 Millionen Euro).
In den Blitzer am Bielefelder Berg sind schon viele gerauscht
Nach Informationen des WDR hat auch Bielefeld eine Spitzenposition inne - mit 19 Millionen Euro Blitzer-Einnahmen im Jahr 2022, vor allem dank des berüchtigten Blitzers am Bielefelder Berg auf der A2. In der Liste der Verkehrsanwälte taucht Bielefeld allerdings nicht auf: entweder, weil die Stadt ihre Daten für die aktuelle Auswertung nicht freigegeben oder keine Daten zurückgemeldet hat.
Über dieses Thema haben wir am 23.11.2023 im WDR Hörfunk berichtet: Lokalzeit Südwestfalen, 12:31 Uhr.