Eine Art Goldesel war 2022 wieder einmal die deutschlandweit bekannte Blitzeranlage auf der A2 am Bielefelder Berg. Insgesamt sieben Millionen Euro mussten Raser bezahlen, die hier erwischt wurden. Das ist fast doppelt so viel Geld wie 2021. Doch die hohen Zahlen täuschen, sagt Bielefelds Ordnungsamtschef Maik Maschmeier.
Maik Maschmeier, Ordnungsamtschef Bielefeld
"Das hängt einfach damit zusammen, dass ab einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich die Strafen empfindlich höher geworden sind. Schon ab 16 km/h mehr sind wir ruckzuck bei 70 Euro für einen Verstoß dabei."
Rekordverdächtige Buß- und Verwarngelder
Sämtliche Buß- und Verwarngelder zusammengezählt, hat die Stadt Bielefeld zuletzt 19 Millionen Euro kassiert. Das ist rekordverdächtig, liegt aber nicht daran, dass schärfer kontrolliert wurde. Erstens sei nach der Corona-Delle wieder mehr los gewesen im Straßenverkehr, sagt der Ordnungsamtschef. Zweitens schlug der neue bundesweite Bußgeldkatalog voll durch.
Die neuen Regeln hatte der Bundesrat Ende 2021 beschlossen. Der ADAC nannte sie damals einen guten Kompromiss. Sprecher Ralf Collatz aus Bielefeld sieht das immer noch so: "Im europäischen Vergleich sind Bußgelder um ein Vielfaches höher als in Deutschland, da sind wir tatsächlich noch in einem sehr moderaten Bereich."
"Verkehrsüberwachung ist kein Wettkampf"
Trotz der Millioneneinnahmen, trotz eines erneuten Top-Ten-Platzes im jüngsten bundesweiten Blitzer-Ranking der großen Berliner Kanzlei Goldstein, Ordnungsamtschef Maik Maschmeier stellt klar: "Verkehrsüberwachung ist kein Wettkampf. Es ist immer interessant, wenn Bielefeld mal führend ist, aber darauf legen wir aber keinen Wert. Unser Interesse ist es, dass die Leute vernünftig fahren in unserem Stadtgebiet."