Mordprozess gegen 31-Jährigen aus Ennigerloh hat begonnen

Lokalzeit Münsterland 05.05.2023 01:30 Min. Verfügbar bis 05.05.2025 WDR Von Dominik Hamers

21-Jährige vergewaltigt und getötet - Mordprozess hat in Münster begonnen

Stand: 05.05.2023, 20:00 Uhr

Vor dem Landgericht in Münster hat am Freitag der Prozess gegen einen 31-Jährigen aus Ennigerloh begonnen. Er soll im November 2022 eine 21 Jahre alte Frau vergewaltigt und getötet haben.

Am ersten Prozesstag äußerte sich der Mann allerdings nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger bezweifelt aber, dass die Anklage wegen Mordes korrekt ist. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Mann als eine Bedrohung für die Allgemeinheit ein und hat Antrag auf Sicherungsverwahrung gestellt. Grund dafür sei unter anderem das besonders grausame Vorgehen bei der Tat, die der 31-Jährige laut Anklage genau geplant haben soll.

Laut Anklage soll er die Frau vor Arbeitsbeginn an ihrer Wohnung in Warendorf abgefangen, mit einem Messer verletzt, sie vergewaltigt und anschließend erwürgt haben. Anschließend hat er laut Anklage die Geldbörse gestohlen und mit der Bankkarte 1.000 Euro vom Konto der Frau abgehoben.

Angeklagter in Spanien gefasst

Nach der Tat soll er nach Spanien geflüchtet sein. In der Nähe von Madrid hat die Polizei den Angeklagten fassen und auch die Tatwaffe sicherstellen können. Die Behörden hatten europaweit nach dem Mann gefahndet.

Nach seiner Festnahme wurden auf seinem Handy private Videobotschaften gefunden, auf denen er die Tat gesteht. In der Untersuchungshaft hat er zu den Vorwürfen geschwiegen.

Mutmaßlicher Täter und Opfer kannten sich

Das Opfer und der mutmaßliche Täter hatten sich 2019 bei der gemeinsamen Ausbildung in einem Krankenhaus in Telgte kennengelernt.

Im Sommer 2022 soll es zu einem Streit zwischen beiden gekommen sein. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann behauptet, an Krebs erkrankt zu sein. Nachdem sich das als Lüge herausgestellt hatte, war es zu einem Zerwürfnis gekommen. Laut Ermittlungsergebnissen soll er das spätere Opfer in Handy-Nachrichten beleidigt haben.

Aussagen von Zeuginnen und Zeugen hatten die Behörden auf die Spur des Mannes geführt. Außerdem hatte sich dessen Handy in der Wohnung in des Opfers ins Wlan eingewählt.

Über dieses Thema berichten wir am 05.05.2023 in der Lokalzeit Münsterland im Radio auf WDR2 und im WDR-Fernsehen um 19.30 Uhr.