Alemannia Aachen: Fans der Alemannia

Tage der Entscheidungen in NRW - Alemannia Aachen steigt auf

Stand: 28.04.2024, 21:12 Uhr

Es geht in den deutschen Fußball-Ligen in die Schlussphase der Saison und erste Entscheidungen stehen an: Aachen gelang die Rückkehr in den Profifußball. Wer schafft den Klassenerhalt? Ein Überblick über die verschiedenen Klubs in den ersten vier Ligen sowie der Frauen-Bundesliga.

Fußball und vor allem seine Entscheidungen bewegen Millionen von Fans - vor allem im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Fest steht schon: Bayer 04 Leverkusen ist deutscher Meister.

Regionalliga West: Aachen wieder drittklassig

Alemannia Aachen ist am Freitagabend vorzeitig und ohne eigenes Zutun nach elf Jahren in den Profi-Fußball zurückgekehrt. Dem Tabellenführer der Regionalliga West ist die Meisterschaft nach einem Patzer von Verfolger Wuppertaler SV nicht mehr zu nehmen. Wuppertal verlor am viertletzten Spieltag der Saison bei Fortuna Köln 1:2 (0:1). Der Aachener Aufstiegsparty tat es da keinen Abbruch, dass das Heimspiel tags darauf gegen den 1. FC Bocholt mit 1:2 (0:1) verlorenging. 31.034 Zuschauer stürmten nach Abpfiff den Platz und feierten ihren Klub.

Unsicherheit beim Abstiegskampf in der RL West

Wer in der Regionalliga West nach unten muss, hängt noch von den Ergebnissen der oberen Ligen ab. Denn es ist kompliziert: Steigt der MSV Duisburg (wie es sehr wahrscheinlich ist) aus der 3. Liga ab, so erhöht sich die Zahl der Vereine, die in die Oberliga müssen auf vier. Derzeit belegt der SV Lippstadt mit fünf Punkten Rückstand auf den fünftletzten Tabellenplatz (den momentan die U23 von Borussia Mönchengladbach innehat) Platz 15.

Für noch mehr Drama würde ein Zweitliga-Abstieg des FC Schalke 04 sorgen. Denn dann müsste die Reserve automatisch in die Oberliga runter und würde ans Ende der Tabelle gesetzt werden. Bedeutet: Es trifft nur drei weitere Teams. Mehr als vier Klubs steigen nicht ab, im Zweifel startet die Regionalliga nächste Saison mit 19 Mannschaften.

Bundesliga: Bochum mit Befreiungsschlag

Der Meistertitel ist bekanntermaßen schon vergeben und Bayer 04 Leverkusen hat in der Liga seine herausragende Saison mit der Schale gekrönt. Mit dem ersten Sieg nach 68 Tagen verließ der VfL Bochum am Freitagabend zum Auftakt des Spieltags zumindest vorerst Relegationsplatz 16. Bochum schlug Hoffenheim mit 3:2.

Borussia Mönchengladbach verpasste durch das torlose Remis gegen den 1. FC Union Berlin einen weiteren Schritt in Richtung des vorzeitigen Klassenerhalts. Allerdings ist der Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze zumindest gleich geblieben, weil der 1. FC Köln das Kellerduell beim FSV Mainz ebenfalls unentschieden (1:1) gestaltete. Der "Effzeh" hat nun noch ein Fünkchen Hoffnung bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, den der FSV belegt.

Geschafft: Leverkusen ist Deutscher Meister

WDR extra 14.04.2024 10:31 Min. Verfügbar bis 14.04.2026 WDR

Etwas weiter oben hat Borussia Dortmund im Kampf um die Champions-League-Plätze einen Rückschlag hinnehmen müssen. Im direkten Duell der Tabellennachbarn Leipzig als Vierter und BVB als Fünfter hätten die Westfalen mit einem SIeg an den Sachsen vorbeiziehen können. Doch nach der deutlichen Niederlage beträgt der Vorsprung von RBL nunmehr fünf Punkte. Der Vorsprung auf die sechstplatzierte Eintracht aus Frankfurt beträgt aber weiterhin komfortable zwölf Punkte.

Die Dortmunder könnten jedoch Glück haben, dass auch Platz fünf zur Champions-League-Teilnahme reicht. Denn in der Saison-Rangliste der Länder 2023/2024 hat Deutschland mit seinen noch in Europa vertretenen Klubs Dortmund, Bayern München und Bayer Leverkusen eine perfekte Ausgangslage, um den zusätzlichen fünften Platz in der Königsklasse bei entsprechendem Abschneiden demnächst einzutüten.

2. Bundesliga: Paderborn schafft Klassenerhalt

So komisch sich das anhört, aber der SC Paderborn kann für eine weitere Zweitliga-Saison planen. Bei Schalke (im Abstiegskampf) und Fortuna Düsseldorf (Aufstiegskampf) ist noch alles möglich. Das Remis im direkten Duell zwischen Schalke und der Fortuna am 31. Spieltag hilft beiden Klubs nicht so richtig weiter.

3. Liga: MSV vor Abstieg in die Regionalliga

In der 3. Liga verpasste Arminia Bielefeld zum Auftakt des Spieltags am Freitag beim 0:0 gegen den VfB Lübeck einen Sieg, obwohl die Ostwestfalen mehr als 30 Minuten in Überzahl spielten. Dennoch stehen die Chancen auf den Klassenerhalt bei vier Punkten Vorsprung auf den Halleschen FC gut - wenngleich die Ostwestfalen im direkten Duell am vorletzten Spieltag noch Boden verlieren könnten.

Viktoria Köln und Borussia Dortmund II haben den Klassenerhalt bereits sicher.

Der SC Verl holte nach Rückstand im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim noch ein 1:1 und hat damit den Klassenerhalt so gut wie sicher. Neun Punkte Vorsprung auf die Nicht-Abstiegsplätze sind für die Konkurrenz bei drei ausstehenden Spielen kaum noch aufzuholen, zumal die Verler ein gutes Torverhältnis haben.

Düster sieht es hingegen für den MSV Duisburg aus. Nach dem 3:1-Heimsieg über Sandhausen dürfen die "Zebras" zumindest vorerst noch auf den Klassenerhalt hoffen. Sie haben drei Spieltage vor Schluss sechs Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze und sind noch auf Patzer der Konkurrenten Mannheim und Halle angewiesen.

Um den Gang in die Zweitklassigkeit mischen zudem noch Rot-Weiss Essen, momentan Tabellenvierter, und vor allem Preußen Münster als Dritter mit. Beide siegten souverän. Die Entscheidung über die ersten drei Plätze der Tabelle steht allerdings noch aus, wenngleich Tabellenführer SSV Ulm mit acht Punkten Vorsprung auf Münster so gut wie aufgestiegen ist. Die Preußen sind auf den Zweiten Regensburg nunmehr bis auf einen Zähler herangerückt.

Frauen-Bundesliga: Essen und Bayer hoffen auf CL-Qualifikation

Nur die kühnsten Optimisten bei der SGS Essen rechneten sich wahrscheinlich vor dem Wochenende noch das Erreichen der Qualifikation der Champions League aus. Doch die SGS wahrte ihre Chance durch einen 2:1-Erfolg im Duell mit dem Vierten Hoffenheim.

Im Abstiegskampf hat der 1. FC Köln mit einem 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg einen vorentscheidenden Schritt geschafft - komplett gesichert sind die Domstädterinnen jedoch noch nicht. Dafür besiegelte der Kölner Erfolg den Abstieg des MSV Duisburg, der am Sonntagabend auch noch eine 1:4-Niederlage gegen starke Wolfsburgerinnen kassierte.

Quelle: red