Verstopfte Straßen und überfüllte Parkplätze – in Winterberg herrschte am Samstag Ausnahmezustand. Obwohl wegen des Lockdowns Skilifte, Besucherzentren und Restaurants geschlossen sind, zog es unzählige Menschen für einen Ausflug in den Schnee. Auch stundenlange Staus schreckten die Leute offenbar nicht ab.
Winterberg schließt Pisten und Parkplätze
Am Samstagabend verkündete die Stadt Winterberg, ab Sonntag bis zum 10. Januar ein Betretungsverbot für folgende Bereiche zu erlassen: Pisten in Altastenberg, Neuastenberg, Niedersfeld, Winterberg, Züschen und die dazugehörigen Parkplätze. Darüber hinaus für den Bereich rund um den Kahlen Asten und den Großraumparkplatz Bremberg.
"Das Betretungsverbot wird durch die Kräfte des Ordnungsamtes und der Kreispolizeibehörde Hochsauerland kontrolliert und durchgesetzt. Verstöße werden konsequent geahndet", heißt es in der Presseerklärung der Stadt.
Touristen ignorieren Appelle der Behörden
Mehrere Tage in Folge war Winterberg nun von Besuchern geradezu überrannt worden. Die Polizei hatte am Samstag die Ausflügler über Twitter dazu aufgerufen umzudrehen. Der Appell traf allerdings auf taube Ohren. Um zu verhindern, dass noch mehr Leute kommen, hatte die Polizei zwischenzeitlich die Straßen nach Winterberg gesperrt.
Anwohner beklagten vor allem das rücksichtslose Verhalten vieler Touristen: Verkehrsregeln würden ignoriert, Autos parkten auf Gehwegen - teilweise sogar auf den Langlaufloipen - und Tagestouristen würden sogar in Vorgärten pinkeln, da öffentliche Toiletten und Gastronomie geschlossen sind. Die Ordnungskräfte kamen kaum hinterher Strafzettel auszustellen.
Unterstützung durch Bereitschaftspolizei
Die Stadt Winterberg wurde deswegen von der Bereitschaftspolizei unterstützt – auch eine Reiterstaffel war vor Ort, um für Ordnung zu sorgen. In der Innenstadt, auf den Parkplätzen, Pisten und Rodelbergen herrscht Maskenpflicht. Diese wurde aber immer wieder ignoriert – wie auch schon an den vergangenen Tagen.
Polizei und Ordnungsamt mussten zahlreiche Bußgelder wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verhängen. Wer ohne Maske erwischt wird, zahlt 50 Euro Strafe. Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen kosten 250 Euro, sagte eine Sprecherin der Stadt.
Viele Besucher auch in der Eifel
Auch in der Eifel hat der Schnee wieder viele Besucher angezogen. Anders als im Sauerland blieb die Lage dort aber unter Kontrolle. "Es ist viel Betrieb, aber es läuft geregelt", sagte Rudolf Westerburg, Bürgermeister in Hellenthal. In der Eifel hätten die Appelle der vergangen Tage etwas gebracht.
Straßen zu beliebten Ausflugszielen und Parkplätzen wurden vorsorglich gesperrt. Viele Menschen ignorierten das jedoch und parkten ihre Autos am Straßenrand. Die Polizei wurde deswegen immer wieder alarmiert und verteilte Knöllchen.