Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Ein Viertel der Arbeitnehmer weiter im Homeoffice
Auch nach der Lockerung der Corona-Regeln bleiben viele Menschen im Homeoffice. Wie das Münchner ifo Institut errechnete, gingen im April 24,9 Prozent der Beschäftigten ihrer Arbeit zumindest teilweise von Zuhause aus nach. Im März seien es 27,6 Prozent gewesen, teilten die Wirtschaftsforscher mit. "Offenbar haben sich viele Unternehmen dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt", sagte Jean-Victor Alipou vom ifo Institut. Allerdings berechnete das ifo Institut ein Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent für die gesamte deutsche Wirtschaft.
14.46 Uhr: Shanghai verschärft Corona-Lockdown
Die Behörden in der chinesischen Metropole Shanghai haben die Corona-Restriktionen wieder verschärft. Bewohner mehrerer Stadtviertel wurden aufgefordert, bis mindestens Mittwoch zu Hause zu bleiben und ihre Wohnungen nur für dringend notwendige Besorgungen zu verlassen. Wie lange es tatsächlich dauern werde, hänge von den Ergebnissen von Massentests ab.
Die Stadt mit rund 26 Millionen Einwohnern hatte gerade begonnen, sich aus einem strengen Corona-Lockdown zu lösen, bei dem Tausende in Quarantäne-Zentren eingewiesen wurden. Warum die Maßnahmen jetzt wieder verschärft wurden, war unklar. Die Zahl der Neuinfektionen sank auch am Montag. Die Behörden in Shanghai meldeten 3947 neue Fälle binnen 24 Stunden, die meisten von ihnen ohne typische Symptome.
14.38 Uhr: Lauterbach gegen Abbruch laufender Behandlungen
Im Streit um eine gesetzliche Regelung zur Verteilung knapper Behandlungskapazitäten hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine sogenannte "Ex-Post-Triage" ausgeschlossen. Bei der Triage müssen Ärzte im Fall fehlender medizinischer Mittel entscheiden, welchen Patienten überlebensnotwendige Leistungen gegeben und welchen sie vorenthalten werden. "Ex-Post-Triage" bedeutet, dass die bereits begonnene Behandlung eines Patienten mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit abgebrochen wird, um einen Patienten mit besserer Prognose versorgen zu können. Bei der "Ex-Ante-Triage" wird hingegen vorab entschieden, wer behandelt wird.
"Ex-Post-Triage ist ethisch nicht vertretbar und weder Ärzten, Patienten noch Angehörigen zuzumuten. Deshalb werden wir es auch nicht erlauben", sagte Lauterbach am Montag in Berlin. Sein Haus werde in Kürze einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. "Und selbst die Triage im Vorfeld einer Behandlung sollte nur unter hohen Auflagen möglich sein", sagte der Minister.
Das Bundesverfassungsgericht hatte vom Gesetzgeber eine gesetzliche Regelung gefordert, die Behinderte im Fall eines pandemiebedingten Mangels an medizinischen Behandlungsgütern vor Diskriminierung schützen soll. Lauterbach betonte: "Triage-Entscheidungen waren in dieser Pandemie in Deutschland zwar eine reelle Gefahr, aber nie Alltag. Durch Corona-Maßnahmen und Patientenverlegungen ist es uns gelungen, alle Kranken gut zu versorgen. Das soll auch in Zukunft so bleiben."
12.52 Uhr: Datenschützerin kritisiert Umgang mit "Luca-App"
Die Brandenburger Datenschutzbeauftragte Dagmar Hartge hat den Einsatz der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung während der Pandemie scharf kritisiert. Datenschützer hätten das Gesundheitsministerium frühzeitig auf Sicherheitslücken wie das Problem der zentralen Datenspeicherung bei der Luca-App hingewiesen, sagte Hartge. Dennoch habe das Ministerium an dem System festgehalten und erst spät die Nutzung der von den Datenschützern empfohlenen Corona-Warn-App ermöglicht.
Eine Umfrage habe dann ergeben, dass nur ein Gesundheitsamt eines einzigen Landkreises in Brandenburg die Kontaktdaten aus der Luca-App tatsächlich zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt habe, kritisierte Hartge. "Wer sich mit der Luca-App in einem Restaurant eingecheckt hat, durfte erwarten, im Falle einer Infektion eines anderen Gastes benachrichtigt zu werden. Genau das geschah faktisch aber nicht."
12.07 Uhr: Biontech meldet Milliarden-Umsatz mit Impfstoff
Das Mainzer Unternehmen Biontech hat seinen Gewinn im ersten Quartal dank starker Geschäfte mit seinem Corona-Impfstoff mehr als verdreifacht. Der Nettogewinn sprang auf knapp 3,7 Milliarden Euro von 1,1 Milliarden vor Jahresfrist, teilte Biontech heute mit. Der Umsatz sprang auf 6,4 Milliarden von gut zwei Milliarden Euro.
Für 2022 rechnet Biontech unverändert mit einem Umsatz mit seinem Impfstoff von 13 bis 17 Milliarden Euro.
9.13 Uhr: Harter Lockdown für Peking befürchtet
Die Corona-Maßnahmen in der chinesischen Hauptstadt Peking sind weiter verschärft worden. Das Stadtzentrum der chinesischen Hauptstadt war heute weitgehend menschenleer, nachdem die Behörden das Arbeiten von zu Hause vorgeschrieben und nicht unbedingt notwendige Geschäfte geschlossen hatten. Die Einwohner befürchteten, dass noch strengere Vorschriften, wie sie seit mehreren Wochen bereits in Shanghai gelten, auch in Peking erlassen werden.
Peking hatte in den vergangenen Wochen hunderte Corona-Fälle gemeldet. Heute waren es 49 innerhalb von 24 Stunden - eine relativ geringe Zahl, die jedoch ausreicht, um für eine harte Reaktion der Behörden zu sorgen.
6.30 Uhr: Inzidenz sinkt unter 500
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist unter 500 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert heute Morgen mit 499,2 an - gestern lag sie noch bei 514, vor einer Woche bei 639,5. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Es gab 3.350 gemeldete Neuinfektionen, nach 8.488 am Vortag und 4.032 vor einer Woche. Am Wochenende sind die Zahlen nicht vollständig, weil mehrere Bundesländer keine Meldung abgeben.
In NRW liegt die Inzidenz heute bei 479,5 - insgesamt 1.930 Neuinfektionen wurden gemeldet.
0.10 Uhr: Krankschreibungen wegen Corona wieder rückläufig
Bei Krankschreibungen wegen Corona-Infektionen zeigt sich laut einer Analyse der Barmer Krankenkasse erstmals in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang.
Im Zeitraum vom 10. bis 16. April seien noch 63.500 versicherte Erwerbstätige mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid-19-Erkrankung arbeitsunfähig gewesen, teilte die Kasse nach einer Auswertung eigener Daten mit. Auf dem Höhepunkt zwei Wochen zuvor seien es 84.900 gewesen.
Insgesamt wuchs die Zahl der Krankschreibungen wegen Corona demnach seit Beginn des Jahres stetig an - ausgenommen ein minimaler Rückgang Anfang März, wie die Barmer erläuterte. In der inzwischen abnehmenden Welle mit der Omikron-Virusvariante waren die Neuinfektionszahlen in Deutschland stark gestiegen.