Ticker vom Donnerstag (21.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 21.04.2022, 17:50 Uhr

  • "Partygate"-Untersuchung gegen Johnson beschlossen
  • Finanzminister Lindner in den USA positiv getestet
  • Amtsärzte gehen von hoher Infektions-Dunkelziffer aus
  • US-Regierung will an Maskenpflicht festhalten
  • Inzidenz wieder gestiegen
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Abgeordnete beschließen "Partygate"-Untersuchung gegen Johnson

Das Unterhaus in London hat darüber abgestimmt, dass es eine parlamentarische Untersuchung zu der Frage geben soll, ob Premierminister Johnson die Abgeordneten im Zusammenhang mit der Partygate-Affäre belogen hat. Ein Versuch der Regierung, die Abstimmung kurzfristig zu verschieben, scheiterte offenbar am Widerstand in Johnsons eigener Partei.

Johnson hatte nach Berichten über Partys in der Londoner Downing Street während verschiedener Corona-Lockdowns im Parlament mehrfach beteuert, die Regeln seien stets befolgt worden. Später stellte sich heraus, dass der Premier selbst an mehreren der fraglichen Zusammenkünfte teilgenommen hatte. Inzwischen musste er dafür sogar eine von der Polizei verhängte Strafe zahlen.

Boris Johnson hat Rücktrittsforderungen wegen seiner Rolle bei den illegalen Lockdown-Partys im Regierungssitz bereits zurückgewiesen. "Ich glaube nicht, dass es das Richtige ist", sagte der Premier dem Nachrichtensender Sky News.

16.33 Uhr: Urteil: Gefälschter Impfausweis kann zu fristloser Kündigung führen

Die Vorlage eines gefälschten Corona-Impfausweises beim Arbeitgeber kann nach einem Urteil des Kölner Arbeitsgerichts eine fristlose Kündigung rechtfertigen. In einem heute veröffentlichten Urteil kam das Gericht zu der Auffassung, dass die betroffene Arbeitnehmerin durch die Vorlage eines falschen Impfnachweises "das für eine auch nur befristete Fortführung des Arbeitsverhältnisses notwendige Vertrauen verwirkt" habe. Die fristlose Kündigung durch ihren Arbeitgeber sei daher gerechtfertigt. Das Unternehmen erbringt Beratungsdienstleistungen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Arbeitnehmerin, die vor dem Arbeitsgericht gegen ihre fristlose Kündigung geklagt hatte, betreute dort als Facharbeiterin Kundenunternehmen, zu denen auch Pflegeeinrichtungen gehörten.

16.11 Uhr: Lauterbach: Entspannung im Sommer, aber keine Entwarnung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage im Sommer, sieht aber weiter keinen Anlass zur Entwarnung. "Saisonal wird die Pandemie zurückgehen", sagte der SPD-Politiker. Man werde geringe Fallzahlen haben, aber keine Situation wie im vergangenen Jahr, dass der Sommer "fast coronafrei" sei. Dafür sei die aktuelle Omikron-Variante auch bei gutem Wetter zu ansteckend. Der Sommer müsse für Vorbereitungen für den Herbst genutzt werden.

15.00 Uhr: Lindner wegen Corona-Infektion in Washington in Quarantäne

Finanzminister Christian Lindner bleibt wegen seiner Corona-Infektion in Washington vorerst in Quarantäne. Der Regierungsflieger fliegt am Donnerstag (Ortszeit) mit der Delegation, aber ohne den FDP-Chef nach Berlin zurück, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Lindners Umfeld erfuhr. Lindner war zur Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington gereist.

Am zweiten Tag der Reise fiel Lindners Schnelltest nach einem Treffen der G7-Finanzminister positiv aus. Bei Twitter schrieb der Minister: "Dank dreier Impfungen" habe er "nur leichte und wieder abklingende Erkältungssymptome".

14.16 Uhr: Deutsche gaben mehr Geld fürs Tier aus

Im zweiten Corona-Jahr 2021 haben die Menschen in Deutschland für ihre Haustiere noch einmal mehr Geld ausgegeben. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche stieg um fast 10 Prozent auf gut 6 Milliarden Euro. Das gaben der Industrieverband Heimtierbedarf und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe bekannt.

13.46 Uhr: Im Bundestag kein 3G-Nachweis und keine Maskenpflicht mehr

Angesichts der gesunkenen Corona-Infektionszahlen fallen auch im Bundestag die Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus. Die Maskenpflicht und der 3G-Nachweis als Voraussetzung für die Teilnahme an Plenar- und Ausschusssitzungen werden zur nächsten Sitzungswoche abgeschafft. Das teilte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas mit.

13.38 Uhr: Kritik nach Wüst-Besuch bei Schwimmkurs

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat mit einem Besuch in einem Krefelder Schwimmbad auf das Landesprogramm "NRW kann Schwimmen" aufmerksam gemacht. "Keine andere Generation hat so sehr unter den Folgen der Pandemie gelitten wie Kinder und junge Menschen", sagte er. In der Corona-Pandemie hätten viele Schwimmkurse nicht stattfinden können.

Allerdings hat der Besuch von Wüst auch für Kritik gesorgt. "Ein Rückgang von Schwimmbädern und weniger Schwimmkurse sind die Bilanz der Landesregierung", so der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Markus Herbert Weske. Ähnlich äußerte sich Josefine Paul für die Grünen-Fraktion: Die vielen konkreten Vorschläge zur kurz- und langfristigen Verbesserung der Schwimmausbildung habe Schwarz-Gelb mehrheitlich ignoriert. Da helfe es nicht, wenn sich der Ministerpräsident nun wahlkampfwirksam neben ein Schwimmbecken stelle, um die magere Bilanz der Landesregierung in diesem Bereich zu retten.

9.42 Uhr: Gastgewerbe erholt sich nur langsam

Das Gastgewerbe in Deutschland ist trotz besserer Geschäfte im Februar vom Vorkrisen-Niveau noch weit entfernt. Die Umsätze stiegen im Februar real um 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Den Lockdown-Monat Februar 2021 übertrafen die Betriebe sogar um mehr als das Doppelte. Gleichwohl blieben die Erlöse 32,8 Prozent unter dem Vorkrisen-Niveau vom Februar 2020.

Hotels, Pensionen und sonstige Beherbergungsbetriebe verzeichneten im Februar gegenüber dem Vormonat ein deutliches Umsatzplus von 6,5 Prozent. Gegenüber Februar 2021 verdreifachten sich die Erlöse.

7.35 Uhr: Moderna beantragt US-Zulassung für Kleinkinder-Impfstoff

Der US-Pharmakonzern Moderna will bis Ende des Monats für seinen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren beantragen. Das teilte ein Konzernsprecher mit. Modernas Impfstoff könnte das erste zugelassene Vakzin für Kinder unter fünf Jahren in den USA werden. Wann in Deutschland ein Impfstoff für die Altersgruppe auf den Markt kommt, ist unklar.

6.54 Uhr: Risiko für Herzmuskelentzündungen nach Impfung gering

Das Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach der Corona-Impfung ist laut einer großen Studie aus vier nordeuropäischen Ländern gering. Das höchste Risiko hätten im Vergleich aller Gruppen Jugendliche und Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung, schreiben die Forscher im Fachblatt "Jama Cardiology". Sie bezeichnen Herzmuskelentzündungen jedoch als insgesamt selten.

Das Risiko hängt auch von dem verwendeten Impfstoff ab: Unter jungen Männern, die zwei Dosen des gleichen Präparats erhielten, gab es bei Moderna 9 bis 28 zusätzliche Fällen pro 100.000 Geimpften binnen 28 Tagen nach der zweiten Dosis. Beim Biontech/Pfizer-Impfstoff seien es 4 bis 7 Fälle mehr gewesen als ohnehin auch ohne Impfung zu erwarten seien. Als Fall definiert wurden für die Studie stationäre Krankenhausaufnahmen mit entsprechender Haupt- oder Nebendiagnose bei Entlassung.

6.48 Uhr: Amtsärzte gehen von hoher Infektions-Dunkelziffer aus

Die Amtsärzte gehen mit Blick auf die stetig sinkende Inzidenz von einer doppelt so hohen Dunkelziffer aus. "Wir rechnen mit einer Dunkelziffer mal zwei, was die gemeldeten Corona-Fälle angeht", sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. 

Demnach gibt es mehrere Gründe für die hohe Zahl nicht registrierter Infektionen. So würden nicht mehr alle Schnelltests mit einer PCR-Testung nachgetestet, "weil das für viele geimpfte Betroffene keine Konsequenzen hat", erklärte Nießen. "Zudem beobachten wir einen lockereren Umgang mit Corona, nicht alle mit Erkältungssymptomen lassen sich auf Corona testen, Geimpfte testen sich kaum noch und 3G gilt nur noch in wenigen Bereichen. Das führt dazu, dass das Dunkelfeld größer wird", sagte Nießen.

6.30 Uhr: US-Regierung will an Maskenpflicht festhalten

Die US-Regierung legt Berufung gegen die gerichtliche Aufhebung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte gestern, dass die Regierung Berufung gegen ein Urteil vom Montag eingelegt habe, nachdem US-Gesundheitsbehörden zum Schluss kamen, dass Masken weiterhin "zum Schutz der öffentlichen Gesundheit notwendig sind".

Mehrere US-Fluglinien hatten nach dem Urteil bereits die Maskenpflicht auf Inlandsverbindungen aufgehoben, Fahrdienste wollten sie ebenfalls streichen.

6 Uhr: Inzidenz wieder gestiegen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 186.325 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 165.368 registrierte Ansteckungen. Da einige Bundesländer an Feiertagen keine oder nur wenige Infektionen melden, kann es in den darauf folgenden Tagen eine erhebliche Zahl an Nachmeldungen geben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 720,6 nach 688,3 am Vortag. 324 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

In NRW liegt die Inzidenz heute bei 701,9. Es gab 36.249 Neuinfektionen und 52 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Am höchsten war die Inzidenz weiterhin im Kreis Coesfeld (1558,6) - gefolgt vom Kreis Minden-Lübbecke (1360,4) und Bielefeld mit 1216,2. Köln kam auf 506,3 und für Düsseldorf wurde ein Wert von 601,8 gemeldet. Die Hospitalisierungsinzidenz lag bei 4,51. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen sieben Tagen im Zusammenhang mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden.

0.10 Uhr: Keine Maskenpflicht mehr in Spanien

In Spanien entfällt ab heute die Maskenpflicht in fast allen öffentlichen Innenräumen. Die Regierung in Madrid verabschiedete am Dienstag ein entsprechendes Dekret. Die Pflicht zum Tragen einer Maske gilt demnach nur noch im öffentlichen Verkehr, in Krankenhäusern und in Seniorenheimen. "Wir machen Fortschritte bei der Rückkehr zur Normalität, wie sie vor der Pandemie war", schrieb Ministerpräsident Pedro Sánchez bei Twitter. Die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht begründete er mit dem Erfolg der Impfkampagne gegen das Coronavirus. 

92,5 Prozent der Einwohner des Landes im Alter von über zwölf Jahren sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft - das ist eine der höchsten Quoten der Welt. Vor zwei Jahren war Spanien eines der am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchten Länder in Europa.

Auch Israel will die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen fast komplett aufheben. Nur noch an Orten mit einem hohen Infektionspotenzial wie Krankenhäusern, Seniorenheimen und in Flugzeugen müssten Masken getragen werden, teilten Ministerpräsident Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz heute mit. Dies gelte zudem für Menschen auf dem Weg in die Quarantäne. Die Regelung gelte von Samstagabend an.

0.05 Uhr: Wiesn oder keine Wiesn? Entscheidung zum Oktoberfest erwartet

Warten auf die Wiesn: Nächste Woche will die Stadt München entscheiden, ob das Oktoberfest nach zweijähriger Corona-Zwangspause dieses Jahr stattfinden kann. Ein genauer Termin für die Entscheidung stehe aber noch nicht fest, sagte eine Sprecherin von Oberbürgermeister Dieter Reiter (CSU). Sollte es grünes Licht geben, könnte es am 17. September auf der Theresienwiese erstmals wieder heißen: "Ozapft is". Das Fest würde dann bis zum 3. Oktober dauern.

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