Ticker von Dienstag (19.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 19.04.2022, 15:28 Uhr

  • Omikron-Impfstoff wohl erst im Herbst
  • Trotz Lockdown - Shanghai meldet mehrere Sterbefälle
  • US-Gericht kippt Maskenpflicht im Personenverkehr
  • Weitere Kritik an Lauterbachs "Killervarianten"-Prognose
  • Inzidenz erneut gesunken
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Omikron-Impfstoff wohl erst im Herbst

Die Bundesregierung rechnet mit einem für die Omikron-Variante angepassten Impfstoff ab Herbst. Wenn die entsprechenden Prüfungen gut verliefen und die Zulassung der Europäischen Kommission erfolge, sei das Mittel im Herbst einsatzbereit, teilte die Regierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion mit.

Aktuell sei die Versorgung mit Impfstoffen gesichert, so die Bundesregierung. Darüber hinaus habe Deutschland sich bis 2023 vertraglich 677,4 Millionen Impfdosen gesichert. Damit möglichst wenig Impfstoff ungenutzt verfällt, würden die Vakzine möglichst nach dem tatsächlich vorhandenen Bedarf bestellt.

15.15 Uhr: Intensivmediziner Kluge: Weitere Entwicklung nicht vorhersehbar

Nach der Warnung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einer möglichen "Killervariante" des Coronavirus im Herbst betonen Fachleute die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung. "Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen", sagte der Intensivmediziner Stefan Kluge vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf der Funke Mediengruppe (Online Montag, Print Dienstag). "Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist."

12.17 Uhr: Wallfahrtssaison startet ohne Einschränkungen

Die Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer beginnt am 1. Mai weitgehend ohne Corona-Beschränkungen. Alle Plätze in der Marienbasilika dürften wieder besetzt werden, teilte das Bistum Münster mit. So könnten bis zu 700 Gläubige den Eröffnungsgottesdienst mit dem Churer Bischof Joseph Bonnemain mitfeiern. Das Tragen einer Maske sei zwar nicht verpflichtend, werde jedoch empfohlen.

Basilika St. Marien, Kevelaer

Die Marienbasilika in Kevelaer

Wegen der Pandemie mussten in den vergangenen beiden Jahren viele Plätze beim Eröffnungsgottesdienst freibleiben. Nun kämen wieder mehr Menschen nach Kevelaer, berichtete Wallfahrtsrektor Gregor Kauling. Zurückhaltend seien aber noch Gruppen, die überwiegend aus Senioren bestehen, hieß es.

10.18 Uhr: Datenschützerin mahnt Löschung von Personendaten an

Niedersachsens Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel hat darauf hingewiesen, dass Unternehmen und Behörden viele personenbezogene Corona-Daten mit dem Wegfall der entsprechenden Vorgaben jetzt löschen müssen. Als Beispiel nannte sie die Zugangsbeschränkung am Arbeitsplatz nach der 3G-Regel, die den Impf- und Teststatus der Mitarbeiter umfasst.

"Wer sich noch nicht darum gekümmert hat, sollte das spätestens jetzt tun, um keine rechtswidrigen Datenfriedhöfe anzulegen", teilte Thiel mit. "Ich behalte mir vor, hierzu in diesem Jahr unangekündigte Kontrollen in Unternehmen und anderen Einrichtungen durchzuführen."

10 Uhr: Kritik an Lauterbachs "Killervarianten"-Prognose

Die Warnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einer möglichen "Killervariante" des Coronavirus stößt weiter auf Kritik. "Der Begriff 'Killervariante' ist unwissenschaftlich und führt zu nichts als Verunsicherung in der Bevölkerung", sagte der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit der "Bild". Er sieht aktuell wenig Hinweise für eine solche Gefahr: "Das Auftreten einer "Killervariante" im Herbst ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO ein sehr unwahrscheinliches Szenario", so der Experte. Dagegen spreche zudem die breite Grundimmunisierung in der Bevölkerung durch Impfung und Infektion, "weil die Immunität nicht nur auf neutralisierenden Antikörpern basiert, sondern auch auf einer zellulären Immunität".

Auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck reagierte skeptisch. "Die Entwicklung von Varianten kann man nicht vorhersagen. Anstatt daher vor Szenarien wie "Killervarianten" zu warnen, wäre es wichtig, sich auf den Herbst und Winter vorzubereiten", sagte er "Bild".

Lauterbach hatte sich in der "Bild am Sonntag" besorgt über diverse Omikron-Subvarianten geäußert, die sich gerade entwickelten. "Es ist durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killervariante", sagte der SPD-Politiker. CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel twitterte daraufhin: "Er müsste doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschätzungen gelernt haben."

9.50 Uhr: Trotz Lockdown - Shanghai meldet mehrere Sterbefälle

In Shanghai sind erneut sieben Tote im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Wie die Behörden heute berichteten, seien Patienten zwischen 60 und 101 Jahren mit Vorerkrankungen betroffen gewesen. Die ostchinesische Hafenmetropole steht im Zentrum des größten Corona-Ausbruchs in China seit Beginn der Pandemie vor gut zwei Jahren.

Seit Ende März herrscht in Shanghai ein weitgehender Lockdown. Die meisten der 26 Millionen Einwohner dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen. Trotzdem gibt es täglich rund 20.000 neue Infektionen.

9.03 Uhr: WHO-Expertin befürchtet sinkende Lebenserwartung

Die leitende Wissenschaftlerin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Soumya Swaminathan, warnt vor einer weltweit sinkenden Lebenserwartung. "In armen Ländern wird der Effekt stärker ausgeprägt sein, weil die Pandemie die Armut verstärkt hat und damit auch Hunger und Mangelernährung", sagte sie der "Welt". Zudem stünden alle Länder "bei der Tuberkulose- und der Krebsvorsorge heute schlechter da".

Die Welt könne "nicht einfach beschließen, dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist", mahnte die Kinder- und Jugendärztin. Man müsse zudem "die Tatsache akzeptieren, dass neue Varianten auftauchen werden."

8.38 Uhr: Keine Lockerung beim Infektionssschutz im NRW-Gesundheitsministerium

Trotz aller Lockerungen herrscht im Düsseldorfer Gesundheitsministerium weiter Maskenpflicht. "Im gesamten Dienstgebäude des Ministeriums gilt nach wie vor eine Maskenpflicht auf allen Begegnungsflächen sowie in allen Räumen", sagte ein Ministeriumssprecher. "Eine Ausnahme von der Maskenpflicht besteht ausschließlich bei alleiniger Raumnutzung sowie in den Besprechungsräumen am festen Platz, sofern die Mindestabstände und Lüftungsintervalle eingehalten werden."

In NRW ist die Maskenpflicht in Innenräumen seit dem 3. April weitgehend aufgehoben, per Hausrecht kann man sie allerdings verhängen.

8 Uhr: US-Gericht kippt Maskenpflicht im Personenverkehr

Eine Bundesrichterin in den USA hat gestern die landesweite Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln für illegal erklärt und aufgehoben. Richterin Kathryn Kimball Mizelle aus Tampa im US-Bundesstaat Florida erklärte, die Gesundheitsbehörde CDC habe ihre Befugnisse überschritten, indem sie eine Maskenpflicht verhängt habe. Zudem habe die Behörde ihre Entscheidung nicht angemessen begründet. Die Maskenpflicht galt vor allem für Flugzeuge, Züge, U-Bahnen und Busse.

Republikanische Abgeordnete und mehrere große Fluggesellschaften hatten zuvor ein Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln verlangt. Das Weiße Haus und das Justizministerium können Berufung gegen die Entscheidung einlegen. 

06.50 Uhr: Inzidenz weiter gesunken

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 669,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 808,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.087,2 (Vormonat: 1735,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22 483 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 162.790 registrierte Ansteckungen – allerdings war jener Montag kein Feiertag.

In NRW sank die Inzidenz ebenfalls auf 670. Zum Vergleich: Am Ostersonntag hatte der Wert noch bei 803 gelegen. Die höchsten Wochenwerte gab es im Kreis Coesfeld (1.564) und in Bielefeld (1.321).

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