Sinnvoll, aber lästig: Was Schüler von der Maskenpflicht halten

Stand: 04.08.2020, 10:15 Uhr

  • Schüler finden Lernen mit Maske anstrengend
  • Unterricht draußen besser als im engen Klassenraum
  • Lehrer ohne Maske könnten Superspreader werden

Von Karin Bensch

Lina ist 16 und geht ins Gymnasium in Münster. Sie findet eine Maskenpflicht in der Schule eigentlich gut, im Unterricht aber unpraktisch. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte am Montag (03.08.) angekündigt, dass Schüler an weiterführenden und berufsbildenden Schulen nicht nur im Schulgebäude und auf dem Pausenhof, sondern auch im Unterricht Masken tragen müssen.

Maske lästig bei Hitze

Besonders bei Hitze ist es total lästig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, meint Lina. Außerdem verstehe man damit schlechter, was andere Schüler sagen. "Ich weiß wirklich nicht, ob das von uns erwartet werden kann, dass wir sechs Schulstunden am Tag plus Pausen, diese Masken tragen müssen", sagt die Schülerin.

Schülervertretung findet Masken sinnvoll

Die Landesschüler*innenvertretung, die rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in NRW vertritt, findet eine Maskenpflicht in weiterführenden Schulen grundsätzlich sinnvoll, um die Infektionszahlen unter Kontrolle zu halten. Aber: "Unter einer Maske arbeitet es sich viel schwieriger und in unseren nicht-klimatisierten Schulgebäuden kommt das dann natürlich noch mal doppelt und dreifach zum Tragen", kritisiert Moritz Bayerl aus dem Vorstand. Deshalb fordert er, dass Lehrer alternative Unterrichtsformen wählen, zum Beispiel bei gutem Wetter in Parks gehen und draußen unterrichten, wo man den Sicherheitsabstand einhalten kann und keine Maske tragen muss.

Keine Maskenpflicht für Lehrer im Klassenraum

Laut NRW-Schulministerium müssen Lehrer und Lehrerinnen nur dann einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie den Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einhalten können.  Die Landesschüler*innenvertretung NRW hält das für falsch. "Wir finden es sinnvoll, dass auch Lehrkräfte Masken tragen, denn sie sind es ja, die zwischen den Schulklassen wechseln. Durch die Treffen mit vielen Schülern und den anderen Lehrern im Lehrerzimmer könnten sie sonst zu Superspreadern werden", warnt Moritz Bayerl. Darüber hinaus fordert er, dass Schülerinnen und Schüler viel stärker in festen Gruppen von einer festen Gruppe von Lehrerinnen und  Lehrern unterrichtet werden.

Die neue Maskenpflicht in den weiterführenden Schulen gilt zunächst bis zum 31. August. Dann soll neu entschieden werden, ob sie verlängert wird.

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