Spahn: Bei Corona-Verdacht nicht mehr zum Hausarzt, sondern in die Fieberambulanz

Stand: 21.09.2020, 14:52 Uhr

Wegen der steigenden Corona-Zahlen fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mehr Fieberambulanzen. In NRW wurden einige aber schon wieder dichtgemacht.

Wohin, wenn man sich erkältet fühlt und checken will, ob man sich mit dem Coronavirus infiziert hat? Nicht mehr zum Hausarzt, sondern in eine Fieberambulanz, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag. Spätestens ab Mitte Oktober soll es solche Einrichtungen, in denen man sich testen und behandeln lassen kann, flächendeckend geben. Allerdings wurden mancherorts in NRW solche Fieberambulanzen gerade erst wieder dichtgemacht.

Kassenärztliche Vereinigungen sollen Fieberambulanzen flächendeckend anbieten

Spahn setzt darauf, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen Fieberamulanzen vor Ort anbieten werden. Mit "Fieberambulanzen" sind umgangssprachlich Corona-Behandlungszentren (CBZ) gemeint. Die Einrichtungen sollen Hausarztpraxen und Kliniken entlasten - und dafür sorgen, dass potenziell Infizierte weniger Kontakt mit anderen Patienten haben. Außerdem seien in Behandlungszentren oder auch Schwerpunktpraxen Ärzte im Einsatz, die auf die Behandlung von Covid-19 spezialisiert seien, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) am Montag auf WDR-Anfrage mit.

Fieberambulanzen in Kleve, Hilden Ratingen wieder dicht

Zu Beginn der Epidemie eröffnete zum Beispiel das St.-Antonius-Hospital Kleve eine solche Fieberambulanz. Wegen mangelnder Nachfrage wurde sie jedoch nach eigener Angabe schon Mitte Mai wieder geschlossen. In Hilden und in Ratingen wurden solche Einrichtungen im August wieder dichtgemacht, heißt es vom Kreis Mettmann.

Fieberambulanzen können aber offenbar jederzeit wieder eröffnet werden. "Es gibt konkrete Pläne zur Einrichtung, sobald das nötig wird", versichert KVNO-Sprecher Heiko Schmitz.

KVNO-Vorstand setzt Infektionssprechstunden

Vorerst setzt die KVNO auf sogenannte Infektionssprechstunden in den Arztpraxen, mit denen die Patienten räumlich und zeitlich geteilt werden können. "Die Infektionssprechstunden ermöglichen, Diagnosen zu stellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten – unabhängig davon, ob es sich um eine harmlose Erkältung, Grippe oder COVID-19-Infektion handelt", heißt es in einer Stellungnahme des KVNO-Vorstandes.

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