Neuer Omikron-Subtyp in Österreich angekommen: Was wir über BJ.1 wissen

Stand: 12.09.2022, 21:48 Uhr

Ein Wiener Molekularbiologe hat darauf aufmerksam gemacht, dass eine neue Omikron-Variante in Europa angekommen ist, die "an kritischen Stellen" Mutationen aufweise. Was wir über die Gefährlichkeit von BJ.1 bisher wissen.

Laut Elling breitet sich der Omikron-Subtyp BJ.1 bereits in Indien aus. Nun sei diese Variante auch in Österreich und somit in Europa angkeommen. Das schrieb der Molekularbiologe auf Twitter. Die Zahl der Fälle sei noch sehr gering, aber mit Blick auf die Mutationen von BJ.1 mache "eine böse Kombination an kritischen Stellen" es wahrscheinlicher, dass das Virus den Immunschutz umgehen kann. Man müsse die Variante genau beobachten.

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Es entstehen ständig neue Varianten

WDR-Wissenschaftsexpertin Christina Sartori sieht jedoch keinen Grund zur Panik: "Viele Veränderungen an einem Virus sind nicht schön, müssen aber noch nicht bedeuten, dass es gefährlicher ist", so Sartori. Vor dem Hintergrund, dass bis dato nur Einzelfälle bekannt sind, ließen sich keine seriösen Aussagen über das Bedrohungs-Potenzial von BJ.1 machen. "Wir müssen abwarten und die Variante im Blick behalten."

Das gelte ohnehin für alle Varianten. "Es entstehen ständig neue Varianten - einige wenige setzen sich durch und machen dann Probleme", sagt Sartori. Man müsse untersuchen, ob die neue Variante ansteckender sei als vorhergehende, ob sie den Impfschutz umgehe und wie schwer die Krankheitsverläufe seien. Letzteres sollte man bei Geimpften und Ungeimpften Menschen separat betrachten.

Impfstoffe schützen vor schweren Krankheitsverläufen und Tod

Derzeit ließe sich sagen, dass alle bereits vorhandenen Impfstoffe gegen Omikron-Varianten - auch den bei uns gerade dominierenden Subtypen BA.4/5 - grundsätzlich gut schützten. Bei Varianten, auf die sie nicht genau abgestimmt seien, schützten sie nicht unbedingt vor der Ansteckung, aber "vor schweren Krankheitsverläufen und Tod" - das sei der entscheidende Punkt.

Auch wenn nichts darauf hindeute, dass sich in Europa in diesem Jahr noch eine beonders tödliche Corona-Variante ausbreiten könnte, sei Vorsicht geboten: "Ausschließen lässt sich nichts. Das hat die Vergangenheit gezeigt." Deshalb sei es wichtig, Subtypen wie Omikron BJ.1 sofort nach ihrem ersten Auftreten im Blick zu behalten. Wenn diese sich dann als harmlos erweisen oder nicht weit genug verbreiten, um gefährlich zu werden, sei dies umso besser.

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