Rückblick: Erste Corona-Meldung aus China vor rund einem Jahr
Stand: 31.12.2020, 18:14 Uhr
Nichts hat uns 2020 so in Atem gehalten wie das Corona-Virus. Die Welt ist seit Monaten im Ausnahmezustand und die Pandemie sorgt für Meldungen im Minutentakt. Rückschau auf ein Jahr zwischen Bangen und Hoffen.
Von Katja Goebel
Am Anfang war es nur ein unbekanntes Virus in China - weit weg von uns - vielleicht nur eine von vielen Schlagzeilen, dachten viele. Doch dann kam alles ganz anders. Was im Dezember und Januar noch eine beunruhigende Meldung war, wuchs sich innerhalb von Wochen zur weltweiten Krise aus.
Am 31.12.2019 meldeten chinesische Behörden offiziell eine neue Lungenkrankheit. Die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan sprach von einer viralen Lungenentzündung. Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch wurde ausgeschlossen. Einen Tag zuvor warnte der chinesische Arzt und Whistleblower Li Wenliang vor dem Ausbruch des Coronavirus. Der 34-jährige Augenarzt starb selbst wenige Wochen später, am 6.2.2020, in Wuhan an Corona. Er hatte sich bei einer Patientin angesteckt.
Einmal um die ganze Welt
In großer Geschwindigkeit verbreitete sich der Erreger über den ganzen Erdball. Spätestens als von infizierten Urlaubern in Ischgl oder von erkrankten Karnevalisten in NRW die Rede war, wurde das Virus zur nahen Bedrohung und zum Dauerthema auch in Deutschland.
Im Laufe des Jahres infizierten sich Millionen von Menschen weltweit, Hunderttausende starben. Eine Lungenkrankheit, die die Welt lahmlegt - so etwas hätte sich zuvor kaum jemand vorstellen können.
Deutschland im Lockdown
Wichtigste Maßnahme um die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen: Der Lockdown. Schulen und Kitas machten dicht. Firmen schickten ihre Mitarbeiter wenn es ging ins Homeoffice. Die meisten Läden machten zu, auch Friseure, Massagesalons, Tattoostudios und Nagelstudios schlossen.
Der Lockdown führte zu Produktionsausfällen und ausbleibenden Einnahmen - ganze Branchen waren auf einmal betroffen. Die Gastronomie, die Tourismusbranche und die Kulturszene waren die großen Verlierer der Pandemie. Geschlossene Theater, Musikclubs, Konzerthallen und Kinos machten viele in der Kulturszene plötzlich arbeitslos. Gestrichene Reisen ließen Flieger auf dem Boden bleiben, Reiseunternehmen fürchteten die Pleite. Restaurants, Kneipen, Clubs und Cafés mussten ebenfalls für Wochen dicht machen. Mit Soforthilfen unterstützten Bund und Länder Unternehmen, Kleinbetriebe und Freiberufler.
Die Worte der Krise: Von AHA bis Maske
Die Krise kreierte Begriffe, die plötzlich in aller Munde waren: Lockdown, Quarantäne, Risikogebiet, Ausgangssperre, AHA-Regel, Geisterspiele, Kontaktbeschränkung, Beherbergungsverbot, systemrelevant, Warn-App. "Corona-Pandemie" wurde das Wort des Jahres. Sie sorgte das ganze Jahr hindurch für Schlagzeilen im Minutentakt und rückte ein ganz neues Accessoire ins Gesichtsfeld - die Maske.
Kreativität und Hoffnung
Doch das Virus machte auch noch was anderes mit den Menschen. Fahrräder boomten, Spielehersteller jubelten, es gab viel Solidarität im Netz. Das Autokino erlebte eine Renaissance. Nicht nur zum Coronatest sondern auch zum Nikolaus führte 2020 ein Drive-In. Und man lernte, was dem Deutschen wirklich wichtig ist. Klopapier zum Beispiel.
Die Bundesregierung spannte Rettungsschirme in Milliardenhöhe, Menschen klatschten für Krankenpfleger und Wissenschaftler vollbrachten Erstaunliches. Sie schafften in Rekordzeit einen Corona-Impfstoff. Viele gehen jetzt hoffnungsvoller in Jahr 2021.