Mehr Schutz für Kita-Beschäftigte gefordert

Stand: 29.01.2021, 12:51 Uhr

Die SPD hat mehr Schutz für Beschäftigte in Kitas und der Kindertagespflege gefordert. Wer Kinder betreut, sollte in der Impf-Rangfolge nach vorne rücken. Darin sind sich offenbar alle einig.

Von Rainer Striewski

Mehr Corona-Tests, FFP2-Masken oder mobile Luftfiltersysteme: Die SPD hat einen ganzen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, um das Personal in Kitas und der Kindertagespflege besser vor dem Coronavirus zu schützen.

Mehr als 150.000 Menschen arbeiten in NRW in Kitas oder der Tagespflege. Anders als Schulen sind Kitas weiterhin geöffnet, nur die Stundenzahl ist für alle reduziert und die Gruppen sind getrennt. Das Familienministerium hat jedoch an die Eltern appelliert, ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu betreuen. Das funktioniert jedoch nicht überall: Trotz dieses "eingeschränkten Pandemiebetriebs" klagen viele Erzieherinnen und Erzieher weiterhin über volle Kita-Gruppen - mit entsprechendem Risiko für die eigene Gesundheit.

Spucketests auch für Kinder

Deshalb sollen Kita-Beschäftigte und das Tagespflegepersonal nach dem Willen der SPD nicht nur mit ausreichend FFP2-Masken ausgestattet werden, sondern auch die Möglichkeit erhalten, einmal wöchentlich einen Schnelltest durchzuführen. Dabei sollen auch Kinder getestet werden können, damit symptomlose Infektionen frühzeitig erkannt werden können.

Erzieherinnen und Erzieher früher impfen

Zum Schutz gehöre aber auch, dass Erzieherinnen und Erzieher so frühzeitig wie möglich ein Impfangebot erhalten, betonte Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Derzeit werden Erzieherinnen und Erzieher zusammen mit Lehrkräften von der STIKO in Stufe 3 ("erhöhte Priorität") geführt.

Auch NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat sich bereits für vorrangige Corona-Impfungen für Beschäftigte in Kitas und Schulen ausgesprochen, sobald der Impfstoff von Astrazeneca zugelassen ist. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse jetzt dafür sorgen, dass Kita-Beschäftigte vorgezogen werden würden.

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßte den Vorstoß. "Wenn Kitas bis zu 80 Prozent belegt sind, stehen die Erzieherinnen und Erzieher unter enormem Druck", betonte auch GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern.

Kinder- und Jugendgipfel soll Treffen ermöglichen

Zum Maßnahmenkatalog der SPD gehört auch die Anschaffung von mobilen Luftfiltersystemen sowie Zuschüsse für Hygienemaßnahmen in der Kindertagespflege. Eltern sollten zudem auch im Februar keine Kita-Gebühren zahlen müssen.

"Wir müssen zudem Möglichkeiten schaffen, dass Kinder sich in Kleingruppen treffen können", so Dennis Maelzer. Konzepte, wie dies ermöglicht werden könne, sollten auf einem Kinder- und Jugendgipfel erarbeitet werden. Denn: "Kinder brauchen Möglichkeiten zum gemeinsamen Spiel, Sport und Bewegung", betont Maelzer.

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