Wir sind mitten in einer Pandemie, wir müssen unser Verhalten anpassen, unsere Gewohnheiten ändern. Ausgerechnet zur Adventszeit müssen wir aufpassen, wen wir treffen, wieviele Freunde wir sehen wollen. Und trotzdem: Sobald wir gebrannte Mandeln riechen oder einen Lichterkranz hinter einem Fenster sehen, können wir fast nicht anders und werden vom Weihnachtsgefühl übermannt.
"Ohne dieses Weihnachtsgefühl wollen wir nicht leben", so die Überzeugung der Kölner Psychotherapeutin Gabriele Fischer. Daher sollen wir es uns auch feierlich und festlich machen. Das Weihnachtsfest nicht zu zelebrieren, sei praktisch ein Zeichen von Depression, sagt Fischer.
Weihnachten ist die Zeit für das innere Kind
Bei Weihnachten gehe es um alle Sinne, riechen, schmecken, sehen, hören, fühlen, sagt Gabriele Fischer. "Gerade die Gerüche in der Weihnachtszeit also zum Beispiel Zimt, gebrannte Mandeln, das ist das stärkste Mittel, um an frühere Erfahrungen zu erinnern." Überhaupt sei Weihnachten etwas, was uns wieder mit unserem inneren Kind in Verbindung bringe.
Kindheit prägt auch persönlichen Stil von Weihnachten
Das innere Kind zu Weihnachten glücklich machen...
"Es ist eine kollektive Erinnerung. Und diese wollen wir alljährlich auch mit Glücksgefühlen bestücken." Wie diese zu wecken sind, hänge viel damit zusammen, was man in der Kindheit als das besondere von Weihnachten erfahren habe. "Jeder findet im Laufe des Lebens seinen persönlichen Stil von Weihnachten", sagt Fischer.
Kerze an und mit einem Zimt-Tee basteln
Das feiern gehe auch bereits mit Kleinigkeiten. "Für Freunde, die man jetzt nicht sieht, bastelt man einen Adventskalender. Oder man macht sich zu Hause einfach mal eine Kerze an, bereitet sich einen Zimt-Tee zu", so die Psychotherapeutin.
Kuscheligen Lieblingspulli rausholen
Die Sinne ansprechen sei wichtig, ob mit dem Geruch Plätzchen, dem Geschmack von Lebkuchen-Aroma, das Glitzern von bunten Lichtern oder das Gefühl des kuscheligen Lieblingswinterpullis.
Schon mal die Weihnachts-Playlist hören
Was natürlich gar nicht geht, ist Weihnachten ohne die entsprechende Musik. Sei es nun das nicht vermeidbare "Last Christmas" oder der Soundtrack zum Lieblingsweihnachtsfilm.
Was für Aktuelle Stunde Moderatorin Catherine Vogel zu Weihnachten niemals fehlen darf: der Aschenbrödel-Soundtrack in der Playlist. Und: Sie hat sich schon alle Sendetermine für den Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" für dieses Jahr in den Terminkalender eingetragen - da ist sie schon fest mit ihrer Familie für verabredet. Bei der Liste für 2020 ist sicher auch ein Termin für Sie dabei:
- 06. Dezember, 17.25 Uhr: MDR
- 13. Dezember, 13.20 Uhr: WDR
- 20. Dezember, 12.05 Uhr: BR
- 20. Dezember, 14.15 Uhr: ONE
- 20. Dezember, 15.05 Uhr: NDR
- 24. Dezember, 12.15 Uhr: ARD
- 24. Dezember, 16.05 Uhr: NDR
- 24. Dezember, 18.50 Uhr: ONE
- 24. Dezember, 20.15 Uhr: WDR
- 24. Dezember, 22.30 Uhr: SWR
- 24. Dezember, 23.15 Uhr: RBB
- 25. Dezember, 11.25 Uhr: ARD
- 25. Dezember, 20.15 Uhr: NDR
- 26. Dezember, 16.05 Uhr: MDR
- 26. Dezember, 16.40 Uhr: ONE
- 27. Dezember, 12.00 Uhr: KiKA
- 01. Januar, 16.30 Uhr: RBB
- 06. Januar, 08.05 Uhr: BR
Lama im Videochat statt normaler Ausflüge
Wo wir bei Aschenbrödel beziehungsweise Cinderalla sind: Das Lama "Cinderalla" wäre auch eine Idee für eine etwas andere Aktivität mit den Enkeln oder Neffen, die man grade nicht sehen darf. Das Tier, das man sich in den Videochat einladen kann, ist eine Idee des Erlebnisbauernhofes in Hürth, über den wir bereits berichtet haben.
Weihnachtszeit ist auch das Ende des Jahreskreislaufes
Das Gefühl zum Advent und zu Weihnachten ist für uns so wichtig, weil wir uns damit in den Jahreskreislauf hineinstellten. Es hilft, uns zu strukturieren. "Das ist die Essenz von Weihnachten", sagt Fischer, "etwas neues bricht an: Alles Leben zieht sich zurück und startet dann wieder."
Auch wenn man nicht gläubig ist: Wie die Pschologin meint, ist die Weihnachtsfest etwas, was uns durch diesen Kreislauf trägt. "Die kirchlichen Termine von Allerheiligen über Advent bis zu Weihnachten, das steht alles auch mit seinem aufblühenden Licht gegen die weniger werdende Sonne oder die mehr werdende Dunkelheit", sagt Fischer.
"Das Versprechen, dass es wieder lichter wird"
Es ist das Versprechen, dass es wieder lichter wird, dass nach der Wintersonnenwende die Tage wieder länger werden, dass die Kälte vorbei geht. "Jetzt noch einmal durch die dunkle Zeit, dann wird es wieder schön", sagt Fischer und meint damit eigentlich zunächst Weihnachten. Weihnachten 2020 gibt es dazu natürlich noch andere Assoziationen.
"Wir wünschen uns so dringend, dass die Adventszeit in diesem Jahr auch ein Endspurt für Corona ist", sagt die Psychotherapeutin. "Jetzt noch einmal den Deckel draufhalten, aber dann ..." Dann ist die Infektionswelle vielleicht wirklich gebrochen, dann könnte es bereits einen Impfstoff geben, dann wird es auf jeden Fall lichter und besser.