Gleich mehrere Zeugen haben am Samstagabend die Polizei in die Mülheimer Innenstadt gerufen. Sie haben beobachtet, wie sich zwei Menschengruppen angeschrien und immer wieder versucht haben, aufeinander loszugehen. Die Polizei spricht heute von zirka 20 Personen, die mit "Schlagwerkzeugen bewaffnet" gewesen sein sollen.
Polizei bildet Menschenkette
Offenbar kamen immer mehr Beteiligte zu dem Ort der Auseindersetzung, um die Mitglieder der jeweiligen Familien zu unterstützen. Ein Großaufgebot der Polizei ging dazwischen und bildete eine Kette aus Beamten, um die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen. Ein 18-jähriger Syrer hatte die Kette durchbrochen und wurde daraufhin in Gewahrsam genommen.
Auslöser war ein Streit unter Jugendlichen
Nach erste Erkenntnissen wurde der Streit von Jugendlichen angezettelt. Offenbar gerieten Minderjährige im Alter zwischen 13 und 15 Jahren aneinander. Ob es dabei auch eine körperliche Auseinandersetzung gab, ist noch unklar.
Vier Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, ein 42-jähriger wurde stationär aufgenommen, er gilt als schwerverletzt. Weitere Verletzte haben nach Angaben der Polizei eine medizinische Behandlung abgelehnt.
Spezialeinheit "Kriminalität durch Syrer"
Das Kommissariat für Clankriminalität der Polizei in Essen hat die Ermittlungen aufgenommen. Seit wenigen Wochen gibt es eine eigene Organisationseinheit "Kriminalität durch Syrer". Derzeit versuchen die Ermittler, ein detailliertes Lagebild zu erstellen, um mögliche Clan-Strukturen aufzudecken.
Erst vor wenigen Wochen waren syrische und libanesische Großfamilien in Essen aneinander geraten; die Polizei ging mit einem Großaufgebot dazwischen.