Internationaler Umweltkongress in Wuppertal startet
Stand: 06.09.2023, 07:42 Uhr
Es ist einer der größten Umweltkongresse der Welt: Ab Mittwochabend diskutieren an der Bergischen Universität Wuppertal mehr als 1.000 Wissenschaftler über das Thema "Saubere Umwelt - Gesundheit - Unsere Zukunft!".
Von Malte Linde
Aus Neuseeland, aus den USA und Japan sind Forscher an die Wupper gekommen: Zell- und Umweltbiologen, Mediziner, Physiker, Zoologen oder Lebensmittelchemiker. Den Schwerpunkt bildet die Erforschung von Umweltgiften, insbesondere von Metallen.
Neue Gefahren durch E-Autos?
Umweltgifte sind oft schwer zu erkennen
Welche Auswirkungen selbst geringe Mengen auf den menschlichen Körper haben, ist in vielen Fällen noch unbekannt. In Wuppertal sprechen die Wissenschaftler über aktuelle Forschungen, zum Beispiel über die möglicherweise erbgutschädigende Wirkung von Nickel in Kombination mit Kobalt.
Das sind Metalle, die bei den Batterien von E-Autos eine wichtige Rolle spielen und verstärkt freigesetzt werden. Besonders drastisch wurde die Gefahr zum Beispiel Ende Juli deutlich, als bei einem mit E-Autos beladenem Frachter vor der holländischen Küste Feuer ausbrach.
"Wenn der Boden vergiftet ist, merkt man das nicht sofort"
Noch wissen die Forscher nicht viel über den Kreislauf von Metallen in der Umwelt, wann welche Stoffe genau in die Nahrungskette gelangen und welche Rolle sie bei unseren Lebensmitteln spielen könnten.
Agrarwissenschaftler Jörg Rinklebe
Jörg Rinklebe, Agrarwissenschaftler von der Bergischen Universität, hat die Konferenz vorbereitet. Sein Thema sind Böden. "Wenn der Boden vergiftet ist, merkt man das nicht sofort, sondern es tritt ein verzögerter Effekt ein, oft erst Wochen, Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte oder Jahrhundert später."
Forschungsfragen und Lösungen
Die Konferenz soll helfen, neue Analysesysteme und Frühwarnsysteme zu entwickeln, aber die Wissenschaftler stellen auch Lösungen vor. Jörg Rinklebe experimentiert etwa mit Pflanzen, die helfen, giftige Metalle im Boden zu neutralisieren.
Es ist das erste Mal, dass die Konferenz in Deutschland stattfindet. Bis Sonntag diskutieren die Wissenschaftler in Wuppertal.
Über dieses Thema berichten wir am 06.09.2023 auch im WDR Fernsehen um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Bergisches Land und im Radio auf WDR2.