Die Explosion in der Garage hat eine Druckwelle ausgelöst. In mehreren umliegenden Häusern zerplatzten die Scheiben, auch Dächer wurden beschädigt. Die Druckwelle soll noch in den Nebenstraßen spürbar gewesen sein, erzählen die Nachbarn im Neusser Stadtteil Rosellen. Die Ermittlungen haben ergeben, dass ein Defekt am Akku zum Feuer und austretendes Gas aus dem Akku zur Explosion geführt haben. Aber: Laut Pressemitteilung können die Ermittler ausschließen, dass gelagerte Gasflaschen ursächlich für den Schaden sind.
Geschätzter Schaden: 100.000 Euro
Von der Garage, in der das Elektroauto geparkt war, sind nur noch die Grundmauern übrig. Das Dach und auch die Dächer der Garagen daneben fehlen komplett und die Seitenwände liegen in Trümmern. Teile des Dachs und der Seitenwände wurden umhergeschleudert und haben parkende Autos und Hausfassaden getroffen. Jalousien und Haustüren sind verzogen.
Insgesamt wurden vier Garagen zerstört, drei davon komplett. "Wir können wirklich nur von Glück reden, dass wir nichts davon abbekommen haben und nicht verletzt wurden", sagt Alexander Valentin. Die Höhe des Schadens liegt nach ersten Schätzungen bei 100.00 Euro.
Familie saß gerade beim Frühstück
Der Familienvater hatte vom Balkon aus eine Rauchwolke gesehen und war gemeinsam mit anderen Nachbarn vor die Türe gegangen. Eigentlich wollten sie den Brand löschen oder zumindest nachsehen, was los ist, sagt Alexander Valentin. "Genau in diesem Moment, wir hatten noch etwas Abstand, ist die Garage in die Luft geflogen, das war wirklich heftig."
Die Explosion zerstörte mehrere Garagen
Direkt hinter der Garage liegt der Garten des Elektroauto-Halters. Die Familie mit zwei Kindern hatte am Frühstückstisch gesessen und sich dann in Sicherheit gebracht, als sie den Rauch bemerkte. "Es muss sich in der Garage ein großer Druck aufgebaut haben. Wir haben uns alle unfassbar erschrocken", sagt der Familienvater.
Das Auto habe er am Abend zuvor auswärts aufgeladen und sei dann nach Hause gefahren.
Schwierigeres Löschen von Elektroautos
Die Neusser Feuerwehr forderte einen sogenannten Löschcontainer an. Darin wurde das Fahrzeug abgesetzt. Da die Akkus länger überhitzen können, musste mit besonders viel Löschwasser gearbeitet werden, damit der Kühleffekt eintritt.
Das Brandrisiko bei E-Autos ist vermutlich geringer als bei Autos mit Verbrennermotor. Die Datenlage sei noch überschaubar, sagt Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am Frauenhofer-Institut für System- und Innivationsforschung ISI, im Gespräch mit der ARD. Zahlen von Versicherern zeigten aber, dass E-Autos zwischen zehn und 100 mal seltener brennen als Verbrenner.
Wenn allerdings ein E-Auto brennt, kann das Feuer in den meisten Fällen nicht einfach gelöscht werden - die Batterie muss stattdessen von außen gekühlt werden. So hat die Neusser Feuerwehr den Brand schließlich gelöscht und das Fahrzeug abtransportiert.
In einer früheren Version des Beitrags hieß es, dass das Brandrisiko bei E-Autos genau so groß ist wie bei Autos mit Verbrennermotor. Das ist nicht korrekt. E-Autos brennen seltener als Benziner oder Dieselfahrzeuge. Wir haben den Text korrigiert.