Der Transport von hoch radioaktiv strahlendem Material ist eine Herausforderung. Für die Jülicher Entsorgungsgesellschaft Nuklearanlagen (JEN) und die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) in Ahaus ist es eine Premiere. Vorher muss geprobt werden. Die Atommüll-Transporte sollen im kommenden Jahr starten.
Ab dem 6. November beginnen in Jülich die Vorbereitungen. Nach Angaben der JEN wird ein leerer Behälter in der Verladehalle mit einem eigens dafür entwickelten Wendegestell aus der stehenden Position in die Waagerechte gedreht und auf ein Transportgestell gelegt.
Stoßdämpfer und Sicherheitsabdeckung
An beiden Seiten des Castor-Behälters werden dann Stoßdämpfer angebracht, und das Transportgestell wird von allen Seiten verschlossen. Bevor das komplette Gestell auf die Ladefläche des Lkws kommt, wird die Strahlenbelastung gemessen.
Ist das Transportgestell auf den Lkw verladen, werde es noch zusätzlich mit einer Sicherheitsabdeckung verstärkt, erklärt die JEN. Damit wiegt der komplette Transport 130 Tonnen. Das liegt unter anderem an dem Eigengewicht des Lkws, der eine gepanzerte Karosse hat.
Anschließend folgt ein nächtlicher Schwertransport mit einem leeren Castor-Behälter. Dabei wird genau dokumentiert, ob alle Abläufe wie geplant funktionieren.
Probe unter Behörden-Aufsicht
Ende November folgt dann eine so genannte "Kalthandhabung", ein erneuter Probelauf. Experten des NRW-Wirtschaftsministerium werden dabei alle Arbeitsschritte verfolgen.
Die Transportgenehmigung wird noch in diesem Jahr erwartet, sodass die Transporte mit den gefüllten Castor-Behältern in 2024 starten könnten. Gegen die Transporte klagen die Stadt Ahaus und ein Bürger. Außerdem haben Anti-Atomkraft-Initiativen Proteste gegen die Verlagerung angekündigt.