Eintauchen in virtuelle Welten – zwischen Steampunk und Fantasy
Eine Hingucker in diesem Jahr ist mit Sicherheit das Virtual Reality-Fahrgeschäft "Dr. Archibald". Für diese Attraktion wurde eine ehemalige dreistöckige Geisterbahn umfunktioniert. Mit einer VR-Brille fahren die Gäste durch mehrere Fantasy-Welten, mit Unterwasser-, Weltraum- und Mittelalter-Thematik.
Allerdings habe die komplexe VR-Technik an einigen Stellen noch kleine Kinderkrankheiten, betont Mitinhaber Volker Greier selbstkritisch. Zudem sei die Storyline noch nicht ganz vollständig. Dennoch ist die Kombination aus Gondelfahrt und virtueller Aussicht ein Erlebnis.
Das sei aber erst der Anfang, berichtet Volker Greier. Denn es sind noch andere Fahrgeschäfte mit VR-Technologie geplant, wie beispielsweise eine Fahrt auf einem Riesenrad – nur dass man nicht die Düsseldorfer Skyline vor sich habe, sondern den Überblick über Tokio, London oder Dubai. Auch die Kult-Achterbahn "Wilde Maus" bietet auf der Rheinkirmes eine Fahrt mit VR-Brille an.
Aus der Fabrik direkt auf den Kirmesplatz
Eine weitere Neuheit ist das Fahrgeschäft "Escape". Es ist weltweit einzigartig und wurde individuell für die Schaustellerfamilie Köhrmann angefertigt.
Vorher war sie mit der weltweit größten transportablen Schaukel auf den Volksfesten vertreten. 2019 haben sie die Maschine nach Saudi Arabien verkauft und sich anschließend für rund zwei Millionen Euro "Escape" gekauft.
Das Besondere ist das Fluggefühl. Die jeweils drei beweglichen Gondeln hängen an einem Kreuz, das sich gleich- und gegenläufig zur Fahrbahndrehung bewegt. Dadurch, dass man während der Fahrt nicht durch Schulterbügel fixiert wird, sondern nur im Beckenbereich, bekommt man als Fahrgast das Gefühl, zu fliegen.
Hier haben sich mit Sicherheit die Großeltern geküsst
Wem die modernen Fahrgeschäfte zu extrem sind, kann es auch gemütlicher angehen und sich für einige Minuten in eine andere Zeit versetzen lassen. Der Oberhausener Schausteller Peter Buchholz betreibt zusammen mit seiner Frau eine traditionelle Raupenbahn aus dem Jahr 1926. Sie wird nicht elektronisch auf Knopfdruck betrieben, sondern mechanisch per Hand.
Mit Hilfe eines Hebels klappt Buchholz während der Fahrt eine Art Haube über seine Fahrgäste. Früher für jedes erste Date essenziell, denn darunter haben sich schon so manche Verliebte das erste Mal geküsst.
Eine weitere Besonderheit: Buchholz kümmert sich nicht nur um die Fahrt der Raupenbahn und schaut nach der Sicherheit der Fahrgäste, er ist gleichzeitig auch DJ: Wer einen Songwunsch hat, bekommt den auch gespielt. Auf Vinyl. Am liebsten Klassiker von Elvis oder den Beatles zum Beispiel.