Das innerstädtische Bahnhofsumfeld ist in Schwerte ein beliebter Treffpunkt für Teenies und Jugendliche. Kaum Erwachsene, die nerven und es dauert nur fünf Minuten bis zum Discounter. In der vergangenen Woche lud dieser Bereich noch geradezu dazu ein, in die Nähe der Gleise oder weiter zu gehen.
Da stand zwar mal ein großer Zaun, von dem war aber kaum noch etwas übrig. Die Gleise und die tödlichen Oberleitungen liegen hier nur ein paar Meter neben dem Bürgersteig und waren frei zugänglich. Seit dieser Woche steht hier wieder ein massiver Zaun. Den hat die Stadt erneuern lassen.
Stadt Schwerte nicht für Schilder am eigenen Zaun verantwortlich
Der Verein für Soziale Integrationshilfen (VSI) hat an den neuen Zaun alle paar Meter Warnschilder gehängt. Die verdeutlichen: Achtung Strom – Lebensgefahr. Auf WDR-Anfrage teilt die Stadt Schwerte mit, dass sie für solche Schilder nicht zuständig sei.
Der neue Zaun am Schwerter Güterbahnhof.
Eine Pressesprecherin schreibt: "Das Thema Beschilderung wird nicht durch die Stadt verantwortet. Eine Anbringung von Schildern u.a. am städtischen Zaun ist allerdings möglich und wird von städtischer Seite ausdrücklich begrüßt." Das hat jetzt also der VSI übernommen. Peter Blaschke arbeitet als Streetworker für den VSI in Schwerte und sagt, dass der Verein jetzt auch versuchen wolle, die Schwerter Jugendlichen über Warnungen auf TikTok und Co. zu erreichen.
Deutsche Bahn prüft weitere Sicherungsmaßnahmen
Auch die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihre Präventionsarbeit in Schwerter Schulen nach den Ferien noch einmal zu intensivieren. Welche Möglichkeiten die Bahn hat, ihr Gelände mit Zäunen oder Warnschildern zu sichern, sei in Prüfung, so ein DB-Sprecher.
Auf Anfragen heißt es aber auch immer wieder, dass einige Zugänge frei zu halten seien, da dort DB-Mitarbeiter oder Rettungskräfte schnell Zugang zu den Gleisanlagen haben müssten.
Noch viele ungesicherte Stellen
Noch gibt es viele einfache Zugänge zum weitläufigen Bahnhofsgelände. Auch ein anderer Bereich, über den Jugendliche leicht Zugang zum gefährlichen Gelände haben, ist bislang kaum zusätzlich gesichert.
Hier soll auch das 13-jährige Mädchen mit ihren Freunden am 01.07.2024 auf das Gelände gelangt sein. Bevor sie auf einen abgestellten Zugwagen kletterte und von einem Stromschlag aus einer Oberleitung so schwer verletzt wurde, dass sie drei Tage später an den Folgen starb.
Unsere Quellen:
- Stadt Schwerte
- Deutsche Bahn
- Verein für Soziale Integrationshilfen Schwerte e.V.