In der Rückrunde noch einmal die Aufstiegsplätze angreifen – das ist das erklärte Ziel von Fortuna Düsseldorf nach der Winterpause. Während der Wiederbeginn mit einem 3:2-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg noch erfolgreich verlief, kehrte eine Woche später Ernüchterung ein. Denn beim deutlichen 1:4 beim SC Paderborn, der Big Points im Aufstiegsrennen sammelte, offenbarten sich deutliche Schwächen bei den Rheinländern.
"Wir sind von Beginn an hinterhergelaufen und nicht ins Spiel gekommen. Wir haben Zweikämpfe nicht gewonnen und waren mit dem 0:1 zur Pause gut bedient", sagte Fortunas Coach Daniel Thioune. "Wir waren permanent einen Schritt zu spät und haben immer nur reagiert - und nicht agiert. Wir haben nicht viel Torgefahr entwickelt."
Schwache Defensivleistung in Ostwestfalen
Auffällig war in Paderborn die schwache Defensivleistung, personelle Ausfälle konnten zudem nur bedingt kompensiert werden. Innenverteidiger Christoph Klarer fehlte mit einer Gelbsperre, Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann musste verletzt früh raus, und Marcel Sobottka fehlte im defensiven Mittelfeld wegen einer Erkältung.
Der für Zimmermann eingewechselte Tim Oberdorf bot im Verbund mit den Innenverteidigern Andre Hoffmann und Jordy de Wijs eine wilde Vorstellung, die Ordnung ging gerade unter Druck schnell verloren. Kapitän Hoffmann merkte man an, dass er wegen einer Verletzung Teile der Wintervorbereitung verpasst hat und noch nicht in Topform ist.
Bei de Wijs wurden sein Geschwindigkeitsdefizit durch die pfeilschnellen Paderborner deutlich. Und auch beim für Sobottka eingesetzten Jorit Hendrix lief wenig zusammen, zudem spielte er immer wieder fahrlässige Fehlpässe. Den Akteuren war bewusst, dass sie eine schwache Leistung abgeliefert hatten. So zeigten sich etwa de Wijs ("War von meiner Seite nicht gut genug") und auch Hoffmann ("Wir haben heute nicht mehr verdient") selbstkritisch.
Doch auch in der Offensive hakte es oft. Von Linksaußen Kristoffer Peterson war kaum etwas zu sehen, der zuletzt herausragende Linksverteidiger Michal Karbownik war so meist defensiv gebunden. Zudem machte sich das Fehlen des gelbgesperrten Top-Torschützen Dawid Kownacki bemerkbar.
Jubiläum von Daniel Thioune. Sportschau. 07.02.2023. 01:31 Min.. Verfügbar bis 07.02.2024. ARD.
Mehr Optionen für Thioune in Nürnberg
Die gute Nachricht für Thioune: Im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Liga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg am Mittwoch (18 Uhr) stehen Klarer, Sobottka und Kownacki wieder zur Verfügung. Zimmermann erlitt dagegen eine Muskelverletzung und wird vorerst fehlen, ebenso wie Michal Karbownik.
Auf den Außenverteidigerpositionen rücken Benjamin Böckle und Takashi Uchino in den Fokus. Diese "haben in den letzten Wochen immer wieder bei der U23 gespielt", erklärte Thioune auf der Pressekonferenz am Dienstag. "Beide bieten sich an. Die Position von Matthias Zimmermann kann wie zuletzt auch von Tim Oberdorf gespielt werden. Es gibt auch Gedanken, das System umzustellen, um etwas anzubieten, was den Gegner vor Probleme stellen kann."
1. FC Nürnberg steckt in der Krise
Einen Gegner, der tief in der Krise steckt. Die Franken unterlagen zuletzt im prestigeträchtigen Derby bei der SpVgg Greuther Fürth (0:1) und rutschten auf Relegationsrang 16 ab. Auch den Rückrundenauftakt gegen den FC St. Pauli hatte der FCN zuvor verloren (0:1). Besonders im Angriff hakt es: 16 erzielte Treffer in 19 Spielen sind der schlechteste Wert der 2. Liga.
Grund genug also für Thioune, eine selbstbewusste Marschroute vorzugeben. Der 48-Jährige erklärte: "Ich habe alle Pokalrunden schon mal gespielt – außer das Finale. Ich will maximalen Erfolg haben und eines Tages nicht nur um Punkte in Berlin spielen, sondern um einen Titel."