Aufstieg "auf der Couch" - Alemannia Aachen zurück in der 3. Liga
Stand: 26.04.2024, 21:26 Uhr
Nach elf Jahren in der viertklassigen Regionalliga West kehrt Alemannia Aachen in die 3. Liga zurück. Nach der Niederlage des Wuppertaler SV am Freitagabend ist den Schwarz-Gelben der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
Verfolger Wuppertaler SV verlor am Freitagabend bei Fortuna Köln 1:2 (0:1). Damit hat Aachen bei noch vier verbleibenden Saisonspielen 14 Punkte Vorsprung auf den WSV und kann nun auch rechnerisch nicht mehr eingeholt werden. Nur der Tabellenführer steigt auf.
Damit kann am Samstag rund um das Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt (14 Uhr) die große Aufstiegsparty steigen. Der Tivoli, Heimspielstätte der Aachener, ist seit Wochen ausverkauft. Rund 33.000 Zuschauer werden erwartet - dies wäre ein deutschlandweiter Zuschauerrekord für die vierte Spielklasse. Die bisherige Bestmarke hält ebenfalls Aachen - 2015 kamen rund 30.000 Fans zum Spiel gegen Rot-Weiss Essen.
Aufstiegsparty letzte Woche verschoben
Eigentlich war schon eine Woche zuvor alles vorbereitet für die große Aufstiegsparty, Aachen gewann beim SC Paderborn II 1:0. Doch das Spiel Wuppertals gegen Fortuna Düsseldorf II war kurzfristig wegen eines grassierenden Margen-Darm-Infekts beim WSV abgesagt worden - so hätte Aachen rechnerisch noch eingeholt werden können.
Gegen Ende der Hinrunde war Aachen Tabellenachter und hatte bereits neun Punkte Rückstand auf die Spitze. Doch mit 15 Siegen aus 16 Spielen rückten die Schwarz-Gelben auf Platz eins vor und ließen die Konkurrenten hinter sich. Großen Anteil daran hat Trainer Heiner Backhaus, der im September 2023 vom BFC Dynamo kam und seinen Vorgänger Helge Hohl ersetzte.
Die Alemannia war 1969 bei der ersten Bundesliga-Meisterschaft des FC Bayern Vize-Meister, stieg aber direkt in der Folgesaison ab und wurde zum Dauergast in der 2. Liga.
2004 sorgte Aachen durch den Einzug ins Pokalfinale (2:3 gegen Werder Bremen) für Furore, durfte als Zweitligist am UEFA-Cup teilnehmen und überstand sogar die Vorrunde. 2006 stiegen die Aachener in die Bundesliga auf, mussten nach einem Jahr aber wieder runter. 2012 folgte für den zwischenzeitlich von Finanzproblemen geplagten Traditionsklub der Abstieg aus der 2. Bundesliga, im Jahr darauf direkt der aus der 3. Liga.