Pflanzmaschine macht Dampf beim Aufforsten

Stand: 06.04.2023, 08:08 Uhr

Eine besondere Pflanzmaschine aus Finnland ist derzeit im Wald bei Siegen im Einsatz. Sie schafft über 1.000 Setzlinge an einem Tag. Damit könnte der Wald in Südwestfalen viel schneller aufgeforstet werden als bisher gedacht.

Von Michael Dittrich

"Das große Problem ist die fehlende manpower", sagt Ulrich Daub vom gleichnamigen Forstbetrieb in Siegen. Es würden überall die Helfer fehlen, um die Setzlinge in Massen in den Boden zu bekommen.

Ulrich Daub

Ulrich Daub vom gleichnamigen Forstbetrieb in Siegen

Es müsse mehr auf solche Maschinen gesetzt werden, um zeitnah die vom Borkenkäfer zerstörten Flächen wieder zu bewalden. Der große Vorteil der auf einen Bagger aufgesetzten Pflanzmaschine: Sie räumt die Pflanzstelle von Wurzelwerk und Humus und setzt die Douglasie, Robinie oder Buche optimal ein.

Das Aufforsten mit dem Planter geht nur mit Container-Pflanzen

Die kleinen Bäume welche eingepflanzt werden

Das Pflanzen per Planter ist nur mit Container-Pflanzen möglich

Das Pflanzen per Planter ist allerdings nur mit Container-Pflanzen möglich. Die so gezogenen Bäumchen sind sehr widerstandsfähig. Sie haben ihr eigenes Wurzelwerk ausgebildet. Die Erde ist mit Dünger und Feuchtigkeit versehen. Trockenschäden sind deshalb selten.

Etwa 95 Prozent dieser Pflanzen entwickeln sich gut. Umzäunt werden müssen sie auch nicht. Sie werden in Massen gepflanzt. Rehe würden höchsten durch Verbiss zehn Prozent zerstören.

Die Pflanzmaschine ist in Finnland schon länger im Einsatz

Für die 200.000 Euro teure Pflanzmaschine inklusive Bagger hat sich Ulrich Daub entschieden, weil er noch zu seinen Lebzeiten einen neuen Wald auf den Brachflächen sehen möchte.

In Finnland sind diese Maschinen schon länger im Einsatz. Bisher habe sich das aber nicht in Deutschland gelohnt. Dazu hätte es vor dem Sturm Kyrill und der Borkenkäferplage nicht den massenhaften Bedarf gegeben.

Über das Thema berichten wir am 05.04.2023 in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen und in unseren Nachrichten auf WDR 2.