Im Vorfeld des internationalen Tag des Waldes ist Landesforstministerin Silke Goriẞen am Freitag ins Sauerland gekommen. Auf einer Kahlschlagfläche im Arnsberger Wald stellte sie eine kostengünstige und effektive Aufforstungsvariante vor.
Die Ministerin grub gemeinsam mit Forstexperten bis zu 20 cm große Wildlinge aus einem Laubbaumbestand aus. Dann wurden sie medienwirksam auf einer 300 Meter entfernten, durch den Borkenkäfer schwer geschädigten Kahlfläche wieder eingepflanzt. Hier sollen sie zu gesunden Bäumen heranwachsen.
Waldverjüngungsflächen für Wiederaufforstung nutzen
Wenn Waldbesitzer mit Wildlingen aufforsten, ist das günstiger, als das Einsetzen von Pflanzen aus kostenintensiven Baumschulen. Die Wildlinge sind auch noch widerstandsfähiger, weil sie aus benachbarten Waldbeständen kommen und keine Eingewöhnungsschwierigkeiten haben.
Bei Setzlingen aus Baumschulen sei das anders erklärt Olaf Ilkenmeyer, Leiter vom Regionalforstamt Arnsberger Wald: "Setzlinge zum Beispiel aus den großen Baumschulen aus Lippstadt haben im Sauerland eine viel geringere Überlebenschance, weil sie in ganz anderen Böden aufgewachsen sind."
Aufforstung hat für Land Priorität
Buchen, Hainbuchen und Bergahorn eignen sich für die Wildlings-Aufforstung mit am besten, sagen Forstexperten. Die heute eingepflanzen Wildlingen sollen dazu beitragen, dass ein neuer Sauerländer Mischwald aufwachsen kann, der Hitze und Trockenheit besser verkraften kann.
Wildlings-Aufforstung nicht für Alle eine Alternative
Das Problem: Vor allem viele private Waldbesitzer haben gar keine, oder nicht genug solcher Laubbaumbestände. Für sie ist die angepriesene Wildlingsaufforstung nicht mehr, als medienwirksamer Aktionismus.