Nach Informationen der Deutsche Presse Agentur (dpa) sind die vier jungen Männer gegen Kaution freigelassen worden. Sie stehen unter Verdacht, gemeinsam im vergangenen Sommer auf Mallorca eine damals 18-Jährige in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Es soll auch ein Tatvideo existieren, das einer der Beschuldigten selbst gedreht haben soll. Dieses Video liegt den spanischen Behörden vor.
Haftbefehl vor rund einem Jahr
Insgesamt fünf Männer im Alter von 21 bis 23 Jahren aus Lüdenscheid und Umgebung wurden im Juli 2023 festgenommen. Einer der Beschuldigten wurde etwas später, im September 2023, auf Kaution freigelassen. Der junge Mann konnte glaubhaft darlegen, dass er nicht am Sex mit der jungen Frau beteiligt war. Ein Gericht ließ den Mann deshalb gegen Zahlung einer Kaution frei.
Bis zu 15 Jahre Haft
Rechtsanwalt Arndt Kempgens.
Sollte es zu einer Anklage kommen, drohen den Männern nach spanischem Recht hohe Haftstrafen. "Da drohen bei solchen Taten bis zu 15 Jahre Haft", sagt der Strafrechtler Arndt Kempgens im Gespräch mit dem WDR. Auch wer dem Opfer bei einer Vergewaltigung nicht zur Hilfe eilt, macht sich laut spanischem Gesetz strafbar.
Auch die Staatsanwaltschaft Hagen ist in die Ermittlungen involviert. Wenn Deutsche im Ausland an Gewaltdelikten beteiligt sind, ermittelt inzwischen immer auch eine deutsche Staatsanwaltschaft. Die für den Märkischen Kreis zuständige Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt laut der dpa weiter gegen die fünf jungen Männern.
Eine Doppelbestrafung - also eine rechtskräftige Verurteilung sowohl in Spanien als auch in Deutschland - ist hingegen nicht möglich. Sollte es zu einer Anklage und einem Strafprozess kommen, könnte der entweder in Palma de Mallorca oder in Hagen stattfinden.
Unsere Quellen:
- Mallorca-Zeitung
- Nachrichtenagentur dpa
- Staatsanwaltschaft Hagen