Die Münsteraner fahren mehr Fahrrad und lassen dafür häufiger das Auto stehen. Eine Umfrage der Stadt zeigt, dass zuletzt 47 Prozent der Wegstrecken per Fahrrad zurückgelegt wurden. Auch Lastenräder werden immer beliebter. In den großen Korb vorne passt viel rein vom Wocheneinkauf bis zu Kleinkindern. Für Eltern ist das praktisch.
Die Verkehrswacht und verschiedene Versicherer weisen jetzt aber auf die Gefahren beim Transport von Kindern in Lastenfahrrädern hin. Dafür hat die DEKRA verschiedene Tests durchgeführt. Die Ergebnisse der Verkehrsexperten aus Münster sind eindeutig.
Anschnallen nicht vergessen
Die Crashtests zeigen, dass ein Kinder-Dummy, der unangeschnallt im Korb sitzt, bei einer Bremsung aus 25 km/h vorne aus dem Korb schleudert und mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlägt. Ist der Dummy beim gleichen Versuch angeschnallt, bleibt er sicher in der Box sitzen. Lastenräder sollten für die Sicherheit von Kindern daher unbedingt mit Anschnallsystem gekauft werden. Ein Fahrradhelm gibt noch zusätzlichen Schutz.
Christian Tomkötter ist Geschäftsführer eines e-Bike-Geschäfts in Münster. Er sagt, dass Kinder im Lastenrad besser geschützt seien als auf dem Gepäckträger. Aber er empfiehlt Käufern von Lastenrädern, erstmal das Fahren zu trainieren: "Man kann auf einen Parkplatz fahren, wo nicht viel los ist und ein paar Flaschen aufstellen und Slalom fahren. Aber auch Ausweichen und Bremsen sollte man üben. Die Bremsen sind sind sehr wirkungsvoll, da muss man wirklich üben, im Zweifel auch mal hart zu bremsen."
Vorsichtig fahren
Wegen des langen Vorbaus der Lastenräder können Fahrer auch Kurven schlechter einsehen als auf einem Standard-Fahrrad und brauchen gleichzeitig mehr Raum beim Abbiegen. Christian Tomkötter betont deswegen, dass man mit dem Lastenrad besonders vorausschauend fahren sollte: "Es macht keinen Sinn, wenn jemand mit dem Lastenrad kommt und permanent klingelt, weil er Platz schaffen will. Da sollte jeder auf den anderen Rücksicht nehmen."