Ein Schwertransport hat den vier Meter hohen und 18 Tonnen schweren Schmelzofen nun wieder nach Menden gebracht. Hier hatte die so genannte Bessemer Birne jahrzehntelang aus flüssigem Roheisen Stahl gemacht.
Der Termin für die Anlieferung war eigentlich geheim. Schaulustige sollten dem Schwertransport und dem Kran nicht im Weg stehen. Doch viele, die an diesem Tag spazieren gegangen oder mit dem Rad gefahren sind, haben Fotos gemacht.
Schmelzofen hat Arbeit vereinfacht
„Es sind viele Leute in Menden, die mit dem Eisenwerk eng verbunden sind, die auch dieses Firmensterben hier miterlebt haben, und das wird ja auch sehr emotional für die", sagt Jutta Törnig-Struck, Leiterin des Kulturamtes Menden.
Weil in dem gigantischen Schmelztiegel von unten Luft in das flüssige Eisen geblasen wurde, konnte er neun Tonnen Stahl in 20 Minuten herstellen – das hatte vor dieser bahnbrechenden Erfindung 24 Stunden gedauert.
Eisenwerk von überregionaler Bedeutung
Das Eisenwerk in Menden zählte zu den zehn größten Gießereien der Bundesrepublik. Es besaß gleich drei der Bessemer Birnen.
Als das Werk vor 25 Jahren geschlossen wurde, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der zahlreiche Museen betreibt, die drei Bessemer Birnen in Obhut genommen und in Hattingen eingelagert.
Engagement von Bürgern
Historiker und Sponsoren haben sich dafür eingesetzt, dass eine nun als Industriedenkmal zurückkehrt. Es steht am Hönnetal-Radweg und damit an der „WasserEisenLand“ Route der südwestfälischen Industriekultur.
Nun kommt noch eine Steele hinzu mit Infos zur Geschichte der Bessemer Birne und einem QR-Code für Fotos und bewegte Bilder.