Besonders die Hausgänse waren sehr zutraulich
Es war der 31. Dezember als Mario Müller vom Verein Tierretter e.V. wie fast täglich seine Runde zu dem Baggersee in Velen machte, um nach den Gänsen zu sehen. Seit Jahren kümmert er sich ehrenamtlich um die Tiere und die Sauberkeit am Seeufer. Neun weiße Hausgänse und zwei andere Gänse lebten dort. Sie waren zutraulich und wurden gelegentlich, besonders zu Brutzeiten, gefüttert.
Tierretter Mario Müller hat Anzeige erstattet
Am Silvestertag kamen ihm und seiner Partnerin drei Männer mit Jagdgewehren und sieben getöteten Gänsen entgegen. Auf Nachfrage des geschockten Tierschützers stellten sich die Männer als Jäger vor. Einen Jagdschein wollten sie aber nicht vorweisen. Weil er Zweifel hatte, machte er Fotos und Notizen, auch zu den Fahrzeugen der drei Männer.
Die übrigen Tiere, von denen nur noch vier überlebt haben, waren auch am folgenden Tag noch "deutlich stark ängstlich" und hielten auf dem See Abstand, berichtet Mario Müller.
Kein jagdbares Wild
Von dem Wagen mit den abgeschossenen Gänsen hat Müller Fotos gemacht
Jetzt hat der Velener Anzeige erstattet. Polizei und Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen aufgenommen. Weil sich Mario Müller die Kennzeichen notiert hatte, ist die Identität der Männer bereits geklärt. Auch zum Ordnungsamt der Stadt Velen hat er Kontakt aufgenommen und dort eine Anfrage gestellt.
Die Kreisjägerschaft Borken verurteilt die Tat scharf. "Hausgänse sind kein jagdbares Wild", stellt Roland Schulte von der Kreisjägerschaft klar. Entsprechend dürften sie auch nicht geschossen werden.
Über dieses Thema berichten wir am 04.01.2023 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.