Großes Interesse an Details zur A45 Brückensprengung

Stand: 14.03.2023, 16:22 Uhr

Rund 600 Menschen haben sich am Montagabend zur Brückensprengung in Lüdenscheid informiert. Der Andrang im Lüdenscheider Gemeindesaal war deutlich größer als erwartet.

Von Claudia Roelvinck

Gruppenweise pilgern je 150 Menschen in den Gemeindesaal. Dort bekommen sie zunächst 45 Minuten lang geballte Information, können dann ins Nachbargebäude wechseln und Fragen stellen.

Erstmals ist auch die Umleitungsstrecke zu sehen. Wer zwischen Altena und Lüdenscheid pendeln will oder muss, fährt demnächst über Werdohl. Mindestens 20 Kilometer Umweg. Wie lange das dauert, ist ungewiss. Schließlich müssen alle hier lang.

Steiniger Weg zur Sprengung

Die direkte Verbindung zwischen Altena und Lüdenscheid wird ab dem 17. April gekappt. Unterhalb der Rahmedetalbrücke wird erst eine Art Matratze aus Schotter und Erde aufgeschüttet, dann die Brücke gesprengt, danach die Trümmer und das Fallbett, also die Matratze wieder weggeräumt. Das dauert. Acht Wochen, in denen die bisher wichtige Umleitungsstrecke irgendwie umgeleitet werden muss.

Im Gemeindesaal kommen die nächsten 150 zusammen – und das Ganze beginnt von vorn. Drei Runden waren geplant – vier sind es geworden. Insgesamt also 600 Menschen. Sie haben Fragen. An die Polizei, die Feuerwehr, die Müllabfuhr. An Pflegedienste und die Märkische Verkehrsgesellschaft, deren Busse sie nutzen.

Schüler müssen eine halbe Stunde mehr einrechnen

Besonders betroffen ist der Ortsteil Dickenberg mit knapp 3.000 Bewohnern. Er ist durch die Straßensperrung unterhalb der Talbrücke kaum noch erreichbar. Die Umwege sind lang.

Klar ist: Die Schülerinnen und Schüler müssen ab dem 17. April, wenn die Schule nach den Osterferien wieder beginnt, eine halbe Stunde früher an den Bushaltestellen sein. So viel Extra-Zeit plant die Märkische Verkehrsgesellschaft ein, um die Schulen in Altena und Lüdenscheid trotz Umweg pünktlich zu erreichen. Außerdem wollen einige wissen, wie denn die Müllabfuhr, Pflegedienste oder auch Rettungswagen durchkommen sollen.  

Die Feuerwehr richtet gerade eine "Zweigstelle" mit Löschfahrzeugen, Rettungswagen und 24-Stunden-Besetzung im betroffenen Gebiet ein. Das Gebäude ist fast fertig. Am Ende haben die meisten, mit denen wir sprechen, den Eindruck, dass die Verantwortlichen sich viele Gedanken gemacht haben. Klar ist aber auch: Lüdenscheid stehen acht extrem anstrengende Wochen bevor.

Die Sperrung der Altenaer Straße soll etwa acht Wochen dauern, voraussichtlich bis zum 10. Juni.