Ein Notarztwagen fährt mit Blaulicht über eine Hauptstraße.

Tödlicher Unfall: Smartwatch führt Feuerwehr zum falschen Ort

Stand: 25.11.2024, 14:54 Uhr

Eine Smartwatch hat bei einem Unfall in Steinhagen die Feuerwehr an den falschen Ort geführt. Das Unfallopfer verbrannte.

Von Thomas Wöstmann

Es war ein tragischer Unfall am Samstagabend. Der 20-jährige Autofahrer kam von der Straße ab. Sein Wagen fing Feuer, der junge Mann hatte keine Chance zu überleben.

Seine Smartwatch hatte bei dem Unfall einen Notruf ausgelöst – weil der Wagen nach vorher hoher Geschwindigkeit plötzlich abrupt zum Stehen kam. Allerdings muss bei der Ortung etwas falsch gelaufen sein. Die Leitstelle schickte das erste Feuerwehrfahrzeug an einen Ort, der zwei Kilometer von der Unfallstelle entfernt liegt.

Kurz danach gingen dann Notrufe von Anwohnern am tatsächlichen Unfallort ein. Sie meldeten ein brennendes Auto. Zwei zusätzlich alarmierte Löschzüge wurden dorthin geschickt. Zu diesem Zeitpunkt ging die Feuerwehr noch von zwei Unfällen gleichzeitig aus.

Smartwatch-Alarme häufen sich

Den brennenden Wagen versuchten zunächst andere Autofahrer zu löschen. Danach übernahmen die Einsatzkräfte. Laut Feuerwehr hätte das Opfer auch ohne den fehlgeleiteten Notruf wohl kaum gerettet werden können.

Die Feuerwehr sieht die Smartwatch-Alarme zwiespältig. Einerseits könnten Notlagen sehr schnell erkannt werden, sagte ein Sprecher der Leitstelle Bielefeld. Andererseits handele es sich oft um Fehlalarme; zum Beispiel durch Kirmes-Besucher in Achterbahnen oder Uhren, die versehentlich vom Tisch fallen.

Unsere Quellen:

  • Feuerwehr Steinhagen
  • Leitstelle Bielefeld
  • WDR-Reporter vor Ort

Tödlicher Unfall: Smartwatch führt Feuerwehr zum falschen Ort

00:43 Min. Verfügbar bis 25.11.2026


Transparenzhinweis: Wie der WDR durch die Polizei erfuhr, könne aktuell nicht ausgeschlossen werden, dass der junge Autofahrer versucht habe, sich selbst umzubringen. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an.

Haben Sie Suizidgedanken? Hier gibt es Hilfe

Wer Suizidgedanken hat, dreht sich dabei innerlich meist im Kreis. Dadurch wirkt die Situation festgefahren, der Teufelskreis lässt sich aber durchbrechen. Anonyme und kostenlose Hilfe finden Betroffene zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter den Rufnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 sowie 116 123. Per Chat bietet die Telefonseelsorge auf dieser Webseite Unterstützung. Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention listet hier Beratungsstellen für persönliche Gespräche auf.