Große Pflanzaktion: Tausend neue Bäume für Ennepetal
Stand: 27.02.2023, 08:31 Uhr
Ein gerodetes Waldstück in Ennepetal wird aufgeforstet und bekommt neue klimafeste Bäume. Mitarbeiter eines Unternehmens und ihre Familien haben am Wochenende die ersten hundert von insgesamt tausend Bäumen eingeplanzt.
Von Daniel Chur
Ava hält das kleine Bäumchen senkrecht über das Loch, das kurz zuvor von einer Maschine in den Waldboden gebohrt wurde. Ihr Vater hilft ihr beim Einsetzen des Spitzahornbaums. Die ganze Familie ist angerückt: Vater Julius Hartje und seine Frau Steffi zusammen mit den kleinen Töchtern Ava, Lori und Marlen. Gemeinsam mit 130 weiteren Menschen wollen sie neue Bäume im Ennepetaler Stadtteil Oberbauer anpflanzen.
Waldflächen fielen Stürmen und Borkenkäfern zum Opfer
In der Nähe sitzt das Unternehmen Dormakaba, das Sicherungssysteme herstellt, und von dessen Firmengebäude man auf triste, abgeholzte Waldflächen schaut. Sturmschäden und der Borkenkäfer haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass immer mehr Wälder rund um Oberbauer gerodet werden mussten. Die Idee, dagegen etwas zu tun, kam bei einem Besuch der Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderin in der Verwaltung der Firma.
Geschäftsführer Oliver Squar erklärte sich bereit, als hiesiges Unternehmen tausend neue und klimafeste Bäume für eine 5.000 Quadratmeter große abgeholzte Fläche zu finanzieren. Zur Idee gehörte auch, dass die ersten hundert Bäume von den Mitarbeitenden der Firma und ihren Familien angepflanzt werden sollten.
Gemeinsame Aktion von Firma und Stadt
"Wenn man sieht, wie viele Mitarbeitende sich innerhalb weniger Tage bereit erklärt haben, hier mitzumachen - da geht einem das Herz auf", so Oliver Squar am Rande der Pflanzaktion am Samstag. Bürgermeisterin Imke Heymann pflichtet bei: "Auf dem Weg zum Klimaschutz braucht man als Stadt Unterstützung. Und wenn ich sehe, wie die Menschen hier wie verrückt Bäume pflanzen, dann ist man echt dankbar."
Vater Julius und seine kleine Tochter beim Einpflanzen.
Ava und ihr Vater haben den kleinen Spitzahorn inzwischen eingepflanzt. Nun wird nur noch ein Schutz um das kleine Bäumchen befestigt, damit es nicht direkt wieder von Tieren abgenagt wird. "Man tut hier nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für die Familie", zeigt sich Dormakaba-Mitarbeiter Julius Hartje von der Aktion begeistert. "Denn man zeigt den Kindern, dass es wichtig ist, etwas für die Umwelt und den Naturschutz zu tun."
Stadt pflanzt noch 900 weitere Bäume
In dieser Mission ist heute auch der 10-jährige Philipp Kovac gemeinsam mit seinem Vater dabei: "Wir haben auch einen Baum gepfanzt und ich merke mir jetzt die Stelle, um in zehn Jahren zu gucken, wie der Baum gewachsen ist." Auch Vater Zeljko ist begeistert: "Die Kollegen sind hier, die Dorfgemeinschaft aus Oberbauer auch und viele Kinder. Das ist eine tolle Parallele: Die Kinder sind im Wachsen begriffen und die Natur hier auch."
Tatsächlich sollen auf der Hangfläche in den nächsten Jahren noch so einige Bäume wachsen. Zu den über hundert Spitzahornbäumen kommen demnächst noch 900 Hainbuchen, Zitterpappeln und Flatterulmen dazu. Die werden dann Mitarbeiter der Stadt Ennepetal einsetzen. Tausend Bäume - die in Zukunft Borkenkäfern, Stürmen und dem Klimawandel trotzen sollen.
Über dieses Thema berichten wir am 27.02.2023 im Radio in der WDR 2 Lokalzeit Rhein/Ruhr.