Tierquälerei: Bussarde im Kreis Herford bewusst verletzt worden

Lokalzeit OWL 22.03.2024 02:45 Min. Verfügbar bis 22.03.2026 WDR Von Thomas Wöstmann

Kreis Herford: Tierquäler stutzen Bussarden Flügel

Stand: 22.03.2024, 15:40 Uhr

In Löhne wurden zwei Bussarde von Tierquälern verletzt. Sie stutzten den Vögeln die Flügel, sodass sie nicht mehr fliegen können. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Von Thomas Wöstmann

Auf einer Wiese in Löhne war ein junger Bussard entdeckt worden, der nicht mehr fliegen, sondern nur noch hüpfen konnte. „Er hat wahrscheinlich nur überlebt, weil dank der Feuchtigkeit im Februar im Boden noch genügend Regenwürmer waren, die er fressen konnte“, sagt Timo Schubert von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreis Herford. Der Bussard hätte jederzeit von anderen Räubern gefressen werden können.

Offenbar Fachleute als Täter

In der Auffangstation des Kreises wurde der Bussard untersucht. Seine Flügel waren fachmännisch mit einem scharfen Gegenstand gestutzt worden. An jeder Schwinge um fünf Federn. „Da waren Fachleute am Werk. Wer die Schnitte so genau setzt, weiß was er tut“, glaubt Schubert.

Staatsanwaltschaft ermitttelt wegen Tierquälerei

Die Naturschutzbehörde geht davon aus, dass noch mehr Bussarde gefangen und verletzt wurden. Über die Motive der Täter kann sie nur spekulieren. Möglicherweise sollte das verletzte Tier als Lockvogel dienen, um andere Bussarde fangen zu können. Denn Bussarde werden auch illegal gehalten oder verkauft.

Die Umweltbehörde hat Strafanzeige erstattet. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Hoffnung für verletzten Bussard

Der schwer verletzte Bussard hat gute Chancen zu überleben. In der Auffangstation hat er Gewicht zugelegt. Auch die Federn könnten in diesem Jahr nachwachsen, sodass der Bussard wieder fliegen kann.

Außerdem wird in der Auffangsstation darauf geachtet, dass der Bussard das Jagen nicht verlernt. Deshalb bekommt er auch lebende statt tote Mäuse als Futter.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 22.03.2024 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit OWL.

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