So kann es mit der weihnachtlichen "Vorquarantäne" klappen

Stand: 24.11.2020, 17:45 Uhr

Um das Weihnachtsfest trotz Pandemie entspannt im Kreise der Familie genießen zu können, wird eine freiwillige Vorquarantäne empfohlen. So will man die Ausbreitung des Coronavirus an den Festtagen eindämmen.

Von Christian Zelle

Neben der Eindämmung der Pandemie hat die Politik derzeit ein großes Ziel. In Zeiten, da die Bevölkerung auf so vieles verzichten muss, soll das Weihnachtsfest so familiär wie möglich werden. Dabei sollen die Bürger mit einer sogenannten "Vorquarantäne" helfen.

Diese hatte der Virologe Christian Drosten Anfang Oktober ins Gespräch gebracht. Familien sollten demnach optimalerweise eine Woche vor dem Fest soziale Kontakte "so gut es geht" vermeiden. Damit verringere man das Risiko, dass das Virus unter dem Christbaum weitergereicht wird.

Home-Office nicht für alle möglich

Ob und wie so eine Quarantäne umsetzbar ist, hängt von mehreren Faktoren ab: etwa von Schulen, Kitas und Home-Office-Optionen. Die Schüler werden in NRW wohl fünf Tage vor Heiligabend in die Ferien geschickt, die Kitas bleiben offen. Arbeit von zu Hause ist für Berufsgruppen wie Krankenhauspersonal und Feuerwehr keine Option. Letztlich hilft aber jeder Heimarbeiter, Kontakte insgesamt zu reduzieren.

Wenn Familien in der Woche vor dem Fest mehr Zeit gemeinsam in den eigenen vier Wänden verbringen, werden sie die sinnvoll füllen müssen. Wie schon beim ersten Lockdown werden nicht nur vermehrt Filme geschaut und Bücher gelesen, sondern auch Brettspiele auf den Tisch kommen.

Spielwarenhändler beliefert Kunden in Quarantäne

Hermann Hutter, Vorsitzender des Branchenverbandes Spieleverlage, weiß: "Je mehr sich das Leben zu Hause abspielt, desto mehr wird gespielt." Das hat sich in diesem Jahr bis Oktober in einem 21-prozentigen Umsatzplus beim Verkauf von Brettspielen und Puzzles niedergeschlagen.

Wer sich in der Vorquarantäne nicht nur durch seine eigene Sammlung spielen, sondern mal was Neues ausprobieren will, muss dafür nicht zwingend aus dem Haus. Hutter, der selbst mehrere Einzelhandelsgeschäfte betreibt, hat im Frühjahr wie viele Händler mit einem Lieferdienst und Abholservice gegen den Lockdown angekämpft.

Gleiches gilt für Spielwaren Lessenich in Tönisvorst, wo der Lieferservice seit einigenTagen wieder aktiv ist. "Der wurde im Frühjahr sehr gut angenommen. Jetzt bieten wir ihn für Familien an, die in Quarantäne sind", sagt Stefan Lessenich, der den Laden gemeinsam mit seinem Bruder führt.

Einkäufe für Weihnachtsessen möglichst früh erledigen

Wenn Arbeit und Zeitvertreib Corona-kompatibel geregelt sind, bleibt noch eine Frage zu klären: Welches Essen kommt Heiligabend auf den Tisch und vor allem: Wo kommt es her?

Gibt es keine lokalen Lieferoptionen oder die Möglichkeit, Einkaufstouren über Nachbarn zu bündeln, wird man die für den Festschmaus nötigen Zutaten selbst einkaufen müssen. Aber auch dann lassen sich unnötige soziale Kontakte vermeiden: Kaufen Sie besser nicht auf den letzten Drücker, sondern so früh, wie es der Speiseplan eben zulässt. So können Sie Gedränge vermeiden.

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