Nach harscher Kritik an "Bastel-Sets" für Mund-Nase-Masken hat sich Familienminister Joachim Stamp (FDP) beim Kinderbetreuungspersonal in NRW entschuldigt.
"Keine Basteltanten und Bastelonkel"
In einem Schreiben drückte Stamp sein Bedauern aus: "Ich kann Ihnen versichern, dass dies kein Ausdruck von Geringschätzung war", so Stamp. "Um eines klarzustellen: Sie sind keine Basteltanten und Bastelonkel, sondern hochqualifiziertes pädagogisches Personal bzw. Kindertagespflegeperson. Ich kann nicht oft genug betonen, dass Sie herausragende Arbeit leisten!"
Nur fertige Masken für Erzieher
Das Ministerium hatte neben normalen Masken auch etliche an Kitas verschickt, die noch zusammengebastelt werden müssen.
Dem Ministerium sei es leider nicht gelungen, zu vermitteln, dass die übrigen Lieferungen für etwaig fehlende Masken bei Besuchern oder Eltern gedacht waren, so Stamp. Für die Erzieher seien nur die fertigen Masken gedacht gewesen.
Kritik in den sozialen Medien
In den sozialen Medien hagelte es Kritik: Kitas hätten "unsortierte Einzelteile in Kartons und Mülltüten verpackt zum selber Basteln am Wochenende" geliefert bekommen, schrieb etwa Mathias Dopatka (SPD) auf Facebook. Er kandidiert für das Amt der Aachener Oberbürgermeisters. Die von ihm veröffentlichten Fotos der "Masken-Pakete" wurden von hunderten Nutzern geteilt.
Neuregelung für Atteste in Kitas
Stamp kündigte in dem Schreiben vom letzten Freitag (26.06.2020) auch eine Neuregelung für Kinder an, die mit Corona-Symptomen heim geschickt wurden - und im Zweifel nur Husten hatten.
In solch einem Fall mussten die Eltern bisher ein Attest heran bringen. Nun müssen sie nur noch selbst bestätigen, dass ihr Kind 48 Stunden symptomfrei ist.