Schutzmaßnahmen in den Schulen

Schulen in NRW könnten schon bald wieder voller sein

Stand: 11.02.2021, 17:26 Uhr

Ab 22. Februar beginnt die schrittweise Öffnung der Schulen in NRW nach dem Corona-Lockdown. Auch für die Zeit danach gibt es schon Pläne.

Von Christian Wolf

Nach den wochenlangen Schulschließungen wegen des Corona-Lockdowns zeichnet sich eine baldige Entspannung für Schüler, Eltern und Lehrer in NRW ab. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat am Donnerstag die geplanten Schritte für die Öffnungen im Landtag vorgestellt.

Bereits bekannt war, dass ab dem 22. Februar die Grundschüler wieder zurück in die Klassen können - zunächst nur im Wechselunterricht. Das heißt, ein Teil der Kinder wird abwechselnd in den Schulen unterrichtet und ein anderer Teil weiterhin von zu Hause. Auch für Abschlussklassen, die Qualifikationsklassen (Q1) der gymnasialen Oberstufe sowie Förderschulen gilt dann dieses Wechselmodell.

Bald wieder kompletter Unterricht in Grundschulen?

Doch dabei bleibt es nicht. Wenn die Corona-Zahlen unter die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen sinken, sollen die Grundschulen laut Gebauer wieder in den "vollständigen Präsenzunterricht" gehen. Schaut man sich die aktuellen Zahlen an, könnte das schneller passieren, als manch einer im Moment denkt. Denn der Wert lag am Donnerstag bei 62,7 - Tendenz sinkend. Geht die Entwicklung so weiter, könnten die Zeiten des Wechselunterrichts nur sehr kurz sein und schon bald wieder alle Grundschüler in den Klassen sein.

Auch den nächsten Schritt hat Gebauer bereits vage benannt. Dann würden die anderen Jahrgänge in Wechselmodelle "oder gleich in den Präsenzunterricht" gehen. Für welchen Wert das gilt, ließ die Ministerin am Donnerstag aber offen.

Unzufriedenheit bei SPD und Grünen

Den Grünen gehen die Pläne der Schulministerin ohnehin zu weit. So sagte Fraktionschefin Josefine Paul: "Für uns ist klar, dass wir auch ab einem Inzidenzwert von 50 nur bei Wechselmodellen bleiben können." Dieser abwechselnde Unterricht hätte schon vor Wochen vorbereitet werden können. Das jetzt erst zu tun, sei "sehr, sehr spät".

Auch der SPD-Schulexperte Jochen Ott kritisierte, dass die Ministerin keinen "Plan" und keine "Konzeption" vorgelegt habe. Die Sozialdemokraten fühlten sich immerhin in ihrer Linie bestätigt, da sie den nun kommenden Wechselunterricht schon seit Monaten fordern. "Mit Abstand, FFP-2-Masken, Lüftungsgeräten und flächendeckenden Tests können wir anfangen, die Schulen wieder zu öffnen. Das halten wir für vertretbar", sagte Fraktionschef Thomas Kutschaty am Donnerstag.

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