Urlaub in den Niederlanden: Schnell noch ein PCR-Express-Test

Stand: 03.06.2021, 11:54 Uhr

Ausgerechnet vor dem "Brücken-Wochenende" um Fronleichnam haben die Niederlande ihre Corona-Einreisebedingungen verschärft. So bekommt man noch einen schnellen Test.

Von Rainer Striewski

Das "Brücken-Wochenende" um Fronleichnam wird traditionell von vielen gern für einen Kurztrip in die Niederlande genutzt: Die Fahrt ist kurz, das Meer nicht weit - und das Wetter oft schön. Zudem wurden die Niederlande gerade von der Bundesregierung vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft.

Dennoch dürfte die (Vor-) Freude auf den Kurzurlaub bei vielen derzeit getrübt sein. Denn der Trip könnte dieses Jahr deutlich teurer werden als ursprünglich geplant - und aufwändiger. Ausgerechnet zum 1. Juni haben die Niederlande ihre Corona-Einreisebedingungen verschärft. Darin gilt Deutschland als Hochrisikogebiet, obwohl die Wocheninzidenz in den Niederlanden derzeit mit rund 120 circa dreimal so hoch ist wie in Nordrhein-Westfalen.

PCR-Test ist für Einreisende nun Pflicht

Das Problem für die Urlaubswilligen: Einreisende aus Hochrisikogebieten wie Deutschland müssen nun einen negativen PCR-Test nachweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das gilt zwar nicht für Pendler und Reisende, die nicht länger als zwölf Stunden einreisen - wohl aber für alle Wochenend-Urlauber aus Nordrhein-Westfalen. Und das kann bei einer vierköpfigen Familie ordentlich ins Geld gehen. Denn der PCR-Test ist - anders als der hierzulande vielerorts verlangte Bürgertest - nicht gratis. Er kostet zwischen 80 und 120 Euro - pro Person.

Für Kurzentschlossene gibt es PCR-Express-Tests

PCR-Tests gibt es auch am Wochenende in vielen der Testzentren, die auf der Karte unten vermerkt sind. Allerdings dauert die Auswertung der günstigeren PCR-Tests bis zu 48 Stunden. Wer bereit ist, mehr zu zahlen, bekommt in vielen Testzentren auch einen PCR-Express-Test - hier liegt das Ergebnis manchmal schon nach einer Stunde vor.

Dass die Niederlande ausgerechnet jetzt die Einreisebedingungen verschärfen, obwohl Deutschland den Nachbarn gerade wegen sinkender Corona-Infektionszahlen herabgestuft und außerdem eine niedrigere Inzidenz hat, hält Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) für einen Zufall: "Die Gesetzesänderung ist vor Monaten eingebracht und jetzt erst wirksam geworden", erklärt er im Westblick-Interview auf WDR5. Hier hätte die Realität "den Ablauf innerhalb der parlamentarischen Gesetzgebung überholt".

Die Zahl der Neuinfektionen ist in Deutschland in den vergangenen Wochen kontinuierlich gefallen. Er rechne deshalb damit, dass die Regelung in den Niederlanden schon bald wieder geändert werden wird - aber nicht mehr rechtzeitig vor Fronleichnam. "Das ist nicht mal eben auf Zuruf zu machen", so Holthoff-Pförtner.

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