Ihre Fragen: Stimmt es, dass Langzeitfolgen der Impfstoffe nicht untersucht wurden?

Stand: 21.12.2021, 06:00 Uhr

Wir beantworten Ihre Fragen zur Corona-Impfung. Hier: Stimmt es, dass Langzeitfolgen der Impfstoffe nicht untersucht wurden?

Spätestens nachdem der Fußballprofi Joshua Kimmich mögliche Langzeitfolgen als Grund dafür nannte, dass er noch nicht geimpft sei, ist dies ein beliebtes Argument von Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Doch gibt es so etwas wie Langzeitfolgen beim Impfen überhaupt?

Die Antwort der Wissenschaft auf diese Frage ist eindeutig: Nein. Gefährliche Folgen, die erst viele Monate oder Jahre nach dem Impfen auftreten, gibt es nicht. Anders als bei Medikamenten, die regelmäßig eingenommen werden. Denn eine Impfung erhält man nur einmal oder wenige Male, aber nicht täglich.

Dadurch kann der Impfstoff sich nicht im Körper anreichern und wird nach kurzer Zeit abgebaut. Der Wirkstoff von mRNA-Vakzinen wie Biontech oder Moderna beispielsweise ist nur bis etwa 50 Stunden nach der Impfung im Körper nachweisbar, wie Dr. Isabelle Suárez, Infektiologin an der Uniklinik Köln, erklärt.

Dass eine Impfung trotzdem dauerhaft vor einer bestimmten Krankheit schützt, hat einen anderen Grund: Sie aktiviert das Immunsystem, das sich "merkt", gegen welche Zellen es in Zukunft vorgehen muss.

Die direkte Reaktion auf die Impfung hingegen verläuft schnell: Entweder reagiert das Immunsystem nach wenigen Minuten oder nach wenigen Wochen - eine gefährliche Reaktion sieht man daher spätestens nach einigen Wochen - und nicht nach mehreren Monaten oder sogar Jahren, wie immer wieder behauptet wird.

Einige Menschen haben Sorge, dass der mRNA-Impfstoff das Erbgut von Menschen ändern oder falsche Immunantworten hervorrufen könnte. Dafür gibt es jedoch keinen plausiblen Grund. Die mRNA im Impfstoff gelangt zwar in einige Körperzellen (sonst könnte die Impfung nicht funktionieren). Aber sie gelangt nicht in den Zellkern, wo sich das Erbgut befindet.

Über dieses Thema berichteten am 21.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.

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Kommentare zum Thema

  • Marco 23.12.2021, 05:48 Uhr

    "'Langzeit' bezieht sich bei Impfstoffen nicht auf die Zeit, nach der eine Nebenwirkung auftritt, sondern auf die Zeit, nach der überhaupt geimpft sind, um selbige dem Impfstoff sicher zuordnen zu können." Ernsthaft, lieber WDR...?! Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, deuten Sie einfach die Frage um? Wenn Menschen nach Langzeitfolgen fragen, meinen diese Folgen, die erst nach Monaten oder Jahren auftreten können. Wie im Fall der Schweinegrippe-Impfung, als die Narkolepsie auslösenden Antikörper erst nach einem harmlosen Infekt die Blut-Hirn-Schranke passieren konnten, wie wissenschaftliche Studien zweifelsfrei belegen. Sie sollten sorgfältiger recherchieren, statt populäre verbale Beruhigungspillen zu verteilen und den Menschen erklären zu wollen, was diese mit ihren Fragen meinen!

  • Sebastian W. 23.12.2021, 04:29 Uhr

    Keine Gründe für Nebenwirkungen und doch hört man häufiger von Nebenwirkungen. Ob Herz, Augen oder bleibender Schwindel. Aber wenn ihr das so sagt, vertraue ich darauf, zahle ja schließlich 17,50€ I'm Monat für euch.

  • Gabi 23.12.2021, 02:09 Uhr

    Die amerikanische Herz Vereinigung hat bei Untersuchungen von geimpften festgestellt, dass bei ihnen die Wahrscheinlichkeit in den nächsten 5 Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden von 11 auf 25 steigt Keine Spätfolge?