Noch sind die Auswertungen des Videomaterials nicht abgeschlossen, aber es ist bereits klar: Bei den Massendemonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin am vergangenen Wochenende waren auch zahlreiche der Polizei bekannte Personen aus verschiedenen extremistischen Szenen in NRW dabei. Das sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags.
Mischszene und einschlägige Rechtsextreme
Demnach sollen mindestens 40 Personen aus der "Mischszene" unter den Demonstranten gewesen sein. Die hiesigen Behörden identifizierten mindestens 20 Anhänger der "Steeler Jungs", einer vom Verfassungsschutz beobachteten Mischung aus Neonazis, Rockern und Hooligans, die in Essen als eine Art selbsternannte Bürgerwehr auftreten. Vertreter der rechtsextremistischen Gruppe "Mönchengladbach steht auf" sollen an der Besetzung der Reichstagstreppe beteiligt gewesen sein.
Auch Führungspersonen der extremistischen Partei "Die Rechte" und der "Identitären Bewegung" seien vor Ort gewesen. Außerdem erkannten die Ermittler drei bekannte Reichsbürger aus NRW sowie "Corona-Rebellen" Düsseldorf und Teilnehmer aus der Skinhead-Szene.
Reul sprach von einer "unheiligen Allianz", die sich in Berlin zusammengefunden habe. Er warnte Kritiker der Coronamaßnahmen davor, dass Rechtsextreme offenbar versuchen, solche Veranstaltungen zu unterwandern. Und an jene Kritiker gewandt: "Grenzen Sie sich ab von Extremisten."