Mehrere Nachbarländer lockern: In der Schweiz müssen ab Donnerstag in Restaurants keine Masken mehr getragen werden. Die Maskenpflicht gilt nur noch in Bus und Bahnen sowie in Gesundheitseinrichtungen. In den Niederlanden fällt die Maskenpflicht ab dem 25. Februar ebenfalls an den meisten Orten weg.
In Österreich gilt ab dem 5. März die FFP2-Maskenpflicht nur noch für Busse und Bahnen, in Geschäften des täglichen Bedarfs, Kliniken, und Altenheimen. In Frankreich soll die Maskenpflicht Mitte März sogar ganz wegfallen.
Maskenpflicht gehört zum "Basisschutz"
In Deutschland ist die Entscheidungslage eine etwas andere: In drei Schritten sollen bis zum 20. März alle harten Corona-Einschränkungen fallen. Die Maskenpflicht bleibt aber bis dahin bestehen. Auch danach soll ein "Basisschutz" mit Maskenpflichten in Innenräumen, Bussen und Bahnen möglich bleiben.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte nach den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch zu, dass seine Regierung auch nach dem 19. März einen "hocheffektiven Basisschutz" ermöglichen werde, der Ländern, Kreisen und Städten Handlungsmöglichkeiten geben werde.
In den vergangenen Tagen hatte es beim Koalitionspartner FDP Forderungen gegeben, auch die Maskenpflicht auslaufen zu lassen.
Gehört die Maske für immer zum Alltag?
Wie lange müssen wir also noch Masken tragen? Das entscheidet sich letztlich am Infektionsgeschehen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie der Virologe Christian Drosten gehen davon aus, dass die Pandemie wie die Grippe zu einer Endemie schrumpfen wird - also zu einer Krankheit, die zwar regelmäßig vorkommt, aber nicht die massiven Auswirkungen einer Pandemie hat.
Das Tragen von Masken wird demnach nicht für immer notwendig sein. Drosten sagte bereits im Dezember im ARD-"Tagesthemen"-Interview:
"Dieses Virus wird zu einem normalen Erkältungsvirus werden. Was keine Wahrsagerei ist, ist, dass das aufhören wird – in absehbarer Zeit. Nächstes, übernächstes Jahr, vielleicht in drei Jahren. Aber dann ist es auch vorbei." Virologe Christian Drosten
Expertenrat: Befristete Aufhebung möglich
Einen genauen Zeitpunkt, wann das Tragen von Masken medizinisch nicht mehr notwendig ist, lässt sich derzeit nicht festlegen. Trotzdem gibt es einen Lichtblick: Der Corona-Expertenrat ist der Meinung, die Maskenpflicht könne "bei hinreichend niedrigen Infektionszahlen" zeitweise aufgehoben werden - "allerdings begleitet von einer klaren Kommunikation zur zeitlichen Befristung".
Eine solche zeitliche Befristung hat zum Beispiel aktuell schon die Stadt Köln verfügt - allerdings nicht aufgrund niedriger Infektionszahlen: Während des Straßenkarnevals ist die Maskenpflicht aufgehoben, die bisher auf belebten Straßen und Plätzen galt. Das berichtete am Mittwoch die "Kölner Rundschau".
RKI: Weitere Corona-Welle im Herbst
Unabhängig davon: Tatsächlich dürfte auch eine mögliche Aussetzung der Maskenpflicht bei niedrigen Infektionszahlen nur vorübergehend sein. Denn das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass im Herbst eine Corona-Welle auf uns zukommt.
Auch der Corona-Expertenrat rechnet damit, dass die Maskenpflicht in Innenräumen im kommenden Herbst und Winter wieder notwendig werden könnte.
